Das sind die schaurigsten vergessenen Orte in Deutschland
Gruselige Stätten, an denen die Zeit still steht
Die Geschichte Deutschlands könnte komplexer kaum sein, setzt sie sich doch sowohl aus Zeiten von industriellem Prestige und bahnbrechender Kreativität als auch großer Dunkelheit zusammen. Viele Gebäude und Bauwerke sind bis heute Zeugen bedeutender Ereignisse. So auch die folgenden 30 verlassenen Orte, an denen die Zeit still zu stehen scheint. Einige sind inzwischen deutlich verfallen, andere wurden umfunktioniert, und für wieder andere kommt wohl jede Rettung zu spät. Hier zeigen wir Ihnen, welche der schaurig-schönen vergessenen Stätten für Besucher geöffnet sind, und weisen darauf hin, dass die restlichen zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht betreten werden sollten.
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Teufelsberg, Berlin
Der Teufelsberg ist ein Relikt des Kalten Krieges, das auf dem ehemals höchsten Punkt West-Berlins errichtet wurde. Die ehemalige Abhörstation steht auf einem künstlichen Hügel, der aus Trümmern des Zweiten Weltkriegs angelegt wurde. Von hier aus spionierte die US-amerikanische National Security Agency (NSA) die Sowjetunion aus und fing Satellitenübertragungen und Funkkommunikation ab. Von den verfallenen Gebäuden, die den Berliner Grunewald überragen, geht heute eine schaurig-schöne Faszination aus. Die Panoramaterrasse des alten Funkturms sowie die darin untergebrachte Street-Art-Galerie lassen sich besichtigen.
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Kurhotel Zippendorf, Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern
Das am malerischen Ufer des Schweriner Sees gelegene Kurhotel Zippendorf hätte eigentlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts für Touristenanstürme in Norddeutschland sorgen sollen. Doch daraus wurde nichts, der Komplex wechselte häufig den Besitzer und diente mal als Militärkrankenhaus, mal als Sportklubhaus. Obwohl immer wieder Versuche unternommen wurden, das Gebäude wiederzubeleben, gelang es nie. Das Hotel steht heute unter Denkmalschutz, aber nach wie vor leer. Ob sich daran in nächster Zeit etwas ändern wird, ist nicht bekannt.
Garnisonsstadt Jüterbog, Brandenburg
Rund um die Stadt Jüterbog liegen verlassene Reste einer militärischen Anlage, die im wahrsten Sinne des Wortes zum Aufbau eines Reiches beitrug. Die preußische Armee begann diese Landschaft zu prägen, als sie hier um 1860 Schießübungen und Manöver abhielt. Mit der Ausrufung des Deutschen Reichs im Jahr 1871 festigte sich Jüterbogs Position als wichtiger militärischer Standort. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde Jüterbog zum größten Truppenübungsplatz in Deutschland und später zu einem der wichtigsten Stützpunkte der Sowjetunion. Die Lager und alten Gebäude sind seit 1994 dem Verfall preisgegeben.
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Schlosshotel Waldlust, Freudenstadt, Baden-Württemberg
Dieses ehemalige Grandhotel im Schwarzwald beherbergte einst Könige und Berühmtheiten – heute sieht man es eher in deutschen Horrorfilmen. Das Schlosshotel Waldlust, erbaut 1902, hat im Laufe seiner über 120 Jahre zahlreiche Eigentümer gehabt. Darunter war auch eine Frau, die nur als „Adele B.“ bekannt war und die hier 1949 eines gewaltsamen Todes starb. Sie soll noch immer in den Fluren spuken. Nach ihrem Tod wurde das Gebäude in ein Militärkrankenhaus umgewandelt, 2005 wurde es jedoch endgültig geschlossen und verfällt seitdem. Es bleibt ein Kulturdenkmal.
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Freisebad, Görlitz, Sachsen
Das Freisebad wurde 1887 vom Sanitätsrat Walter Freise gegründet, um Industriearbeitern eine Bademöglichkeit zu bieten, da deren Wohnungen damals noch nicht mit einem solchen Luxus ausgestattet waren. Er glaubte nicht nur an den hygienischen Nutzen regelmäßiger Bäder, sondern auch an deren gesundheitliche Vorteile. Nach dem Fall der Berliner Mauer erholte sich die Einrichtung jedoch trotz der Bemühungen um eine Neunutzung nicht mehr. Das Freisebad wurde 1996 geschlossen und steht seither praktisch leer. Mit ein paar Ausnahmen: 2013 wurden hier Szenen für den Film „Grand Budapest Hotel" von Wes Anderson gedreht.
Hitlers Olympisches Dorf, Berlin
Als 1936 in Berlin die ersten im Fernsehen übertragenen Olympischen Sommerspiele stattfanden, schaute die ganze Welt zu. Das Sportereignis wurde zu einem Propagandawerkzeug der Nazis, wobei jüdische und farbige Sportler aktiv von der Teilnahme abgehalten wurden. Der eigens errichtete olympische Komplex erhielt von Hitler ironischerweise den Spitznamen „Dorf des Friedens“ und wurde nach dem Ende der Spiele von seiner Armee übernommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände bis 1994 von der sowjetischen Armee genutzt, bevor diese es aufgab. Derzeit gibt es Pläne für eine Teilbebauung des stillgelegten Geländes.
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Schlossruine Dwasieden, Sassnitz, Mecklenburg-Vorpommern
Schloss Dwasieden wurde einst als prächtigstes Haus der Insel Rügen angesehen. Es wurde 1877 fertiggestellt und galt zu seiner Zeit als Meisterwerk ‒ als einziges Gebäude in Norddeutschland, das aus Marmor, Granit und Kalkstein gebaut wurde. Das Schloss entwickelte sich zu einem Treffpunkt für Adelige, Intellektuelle und Kreative und diente nach dem Zweiten Weltkrieg als Flüchtlingslager. Die Sowjetarmee sprengte es 1948. Von dem Schloss ist heute nur noch eine Ruine übrig. Bisherige Vorschläge für einen Wiederaufbau scheinen gescheitert zu sein.
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Spreepark, Berlin
Der Spreepark wurde im Jahr 2002 geschlossen, nachdem er Pleite gegangen war, und verfällt seitdem. Er wirkt wie ein Friedhof aus Graffiti, verrosteten Achterbahnen und vergessenen Vergnügungsstätten, von seinen goldenen Tagen während der kommunistischen Ära ist nicht mehr viel zu sehen. Damals hieß der Freizeitpark VEB Kulturpark Plänterwald und zählte rund 1,7 Millionen Besucher pro Jahr. Derzeit wird er neu konzipiert und soll 2026 als neuer öffentlicher Kunst-, Kultur- und Naturpark wiedereröffnet werden. Ursprüngliche Elemente des Spreeparks wie das Riesenrad sollen erhalten bleiben, aber neu genutzt werden.
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Hilfskrankenhaus, Gunzenhausen, Bayern
Dieses unterirdische Hilfskrankenhaus ist ein weiteres Überbleibsel aus dem Kalten Krieg und das letzte seiner Art im bayerischen Gunzenhausen. Versteckt unter einer Berufsschule wurde es zwischen 1963 und 1965 als medizinische Notfalleinrichtung für den Katastrophenfall in Nürnberg, Fürth und Ansbach errichtet. Es war über 30 Jahre lang einsatzbereit, verfügte über 600 Betten und konnte 1.400 Patienten gleichzeitig versorgen. Das Krankenhaus bot für kurze Zeit Flüchtlingen und Vertriebenen eine Unterkunft, wurde aber 1996 stillgelegt. Offizielle Führungen sind möglich.
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Militärgelände, Wünsdorf, Brandenburg
Der ehemalige Militärstützpunkt in dieser Garnisonsstadt wurde 1994 verlassen, als die Sowjets nach der Wiedervereinigung Deutschlands ihre Truppen abzogen (obwohl noch immer eine Lenin-Statue dort steht). Wünsdorf, einst als „Verbotene Stadt“ bekannt, wurde zuvor als kaiserlicher Truppenübungsplatz und von der Wehrmacht während des Dritten Reichs genutzt. Die Anlage mit ihren Bunkern und dem Offiziershaus kann heute im Rahmen einer Führung erkundet werden. Oder Sie folgen dem elf Kilometer langen Rundwanderweg, der direkt am Gelände vorbeiführt.
Mahnmal St. Nikolai, Hamburg
Aus der Ferne mag man St. Nikolai für eine gewöhnliche Kirche halten, doch das ist sie keineswegs: Das 1874 fertiggestellte neugotische Bauwerk war eine Zeit lang das höchste Gebäude der Welt und beherbergte eine lebhafte Gemeinde, bis die Hauptkirche 1943 während des Luftkriegs auf Hamburg bombardiert wurde. Vom größtenteils irreparabel zerstörten Gotteshaus blieben nur der hohle Rohbau des Kirchturms und Teile der Grundmauern strukturell intakt und wurden als Mahnmal für die Nachwelt erhalten. Heute können Besucher mit einem Aufzug bis zur Spitze fahren. In den Ruinen befinden sich auch ein Museum und eine Gedenkstätte.
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Flaktürme Volkspark Humboldthain, Berlin
Während des Zweiten Weltkriegs wurden auf Geheiß Hitlers im Volkspark Humboldthain zwei Flaktürme errichtet. Diese imposanten Bauwerke mit einem darunter liegenden Luftschutzbunker wurden in kürzester Zeit durch Zwangsarbeit errichtet und mit Flugabwehrkanonen ausgestattet, um Berlin zu verteidigen. Nachdem der Park für den Bau der Türme weitgehend zerstört worden war, wurde er in den 1950er-Jahren restauriert und kann heute besucht werden. Beide Flaktürme blieben vom Abriss verschont. Im Sommer kann man auf die Spitze des nördlichsten Turms klettern, um einen tollen Blick über die Hauptstadt zu genießen.
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Landschaftspark, Duisburg, Nordrhein-Westfalen
Der Landschaftspark war einst ein Eisen- und Stahlwerk, das 1901 gegründet wurde. Als die Nachfrage nach Stahl zurückging, wurde das Werk nach 84 Betriebsjahren aufgegeben. Die ominösen Metallhütten knarrten verlassen im Wind, bis man auf die Idee kam, das Gelände zu sanieren und in einen einzigartigen Stadtpark zu verwandeln. Nachts beleuchtet nun Neonlicht die verschlungenen Formen und faszinierenden Winkel der Industrieanlage. Der Landschaftspark, in dem man Hochöfen, Bunker und andere Sehenswürdigkeiten zu Gesicht bekommt, ist das ganze Jahr über geöffnet.
Gasometer Schöneberg, Berlin
Seit 1901 ragt dieser ehemalige Gasspeicher über Berlin empor. Er überstand beide Weltkriege und den Kalten Krieg, bevor er 1995 stillgelegt wurde. Als der Gasometer noch in Betrieb war, speicherte er Gas für die Energieversorgung der Stadt in einer ausfahrbaren Glocke. Nach seiner Stilllegung konnten schwindelfreie Menschen auf eigene Gefahr viele Jahre lang die Stege des zylindrischen Turms erklimmen und danach eine 360-Grad-Aussicht genießen. Der Gasometer wird derzeit als Teil des EUREF-Campus saniert, sein markanter Rahmen soll jedoch erhalten bleiben.
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Kraftwerk Vockerode, Oranienbaum-Wörlitz, Sachsen-Anhalt
Vockerode war ein Braunkohlekraftwerk, das aufgrund seiner markanten Form und seines Schornsteinquartetts als „gestrandeter Dampfer an der Elbe“ bekannt wurde. Es war von 1938 bis 1994 in Betrieb. 2001 wurden die Schornsteine aus Sicherheitsgründen abgerissen. Das Gebäude steht nach wie vor leer, und wer auf dem Kohle-Dampf-Licht-Seen-Radweg zwischen Lutherstadt Wittenberg und Leipzig unterwegs ist, kann einen Blick auf das verlassene Gebäude werfen.
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Bierpinsel, Berlin
Seit seiner Eröffnung im Jahr 1976 thront dieses futuristische Bauwerk über dem Berliner Stadtteil Steglitz, das im Volksmund Bierpinsel genannt wird. Nach mehreren erfolglosen Belebungsversuchen als Restaurant und Nachtclub steht es seit 2006 jedoch leer. Im Jahr 2010 wurde ein Versuch unternommen, aus dem Gebäude eine Kunstgalerie mit Café zu machen, was aber ebenfalls scheiterte. Der Turm, der 2017 unter Denkmalschutz gestellt wurde, wartet nun darauf, mit seinen neuen Eigentümern einen Neuanfang zu starten.
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Katastrophenzug, Staßfurt, Sachsen-Anhalt
Der sogenannte Katastrophenzug steht auf einem alten Gleisgelände in Sachsen-Anhalt und ist vermutlich eines von 14 Fahrzeugen dieser Art, die in den 1950er-Jahren von der Deutschen Reichsbahn hergestellt wurden. Der Bevölkerung wurden sie als mobile Hilfskrankenhäuser für den Fall einer Naturkatastrophe präsentiert. Ihr eigentlicher Zweck war jedoch der Einsatz als verdeckter militärischer Sanitätszug. Der Verein „Eisenbahnfreunde Traditionsbahnbetriebswerk Staßfurt“, der sich um den stillgelegten Katastrophenzug kümmert, erlaubt aufgrund von Vandalismusproblemen nur noch begleitete Besuche nach vorheriger Anmeldung.
Liesenbrücken, Berlin
Ursprünglich waren es vier eiserne Eisenbahnbrücken, die zwischen 1890 und 1896 nördlich des Berliner Stadtzentrums gebaut wurden. Heute sind davon nur noch zwei übrig, nachdem die anderen beiden Mitte der 1950er-Jahre durch modernere Überführungen ersetzt wurden. Das verbleibende Paar steht zwar unter Denkmalschutz, rostet aber nun schon seit 70 Jahren vor sich hin, ohne dass auch nur ein einziger Zug auf ihnen verkehrt. In den letzten Jahren wurde ein Bauantrag gestellt, der den Umbau der größeren Brücke in ein Hotel vorsieht.
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Bootshaus am Obersee, Schönau am Königssee, Bayern
Der Obersee ist ein kleiner Natursee im Nationalpark Berchtesgaden. Durch einen Moränenwall ist er vom größeren Königssee getrennt, aber gleichzeitig durch einen Wanderweg mit ihm verbunden. An seinem Nordufer steht ein verlassenes hölzernes Bootshaus, das vermutlich seit 1978 nicht mehr genutzt wurde, als der Nationalpark gegründet und die Fischerei auf dem See verboten wurde. Mittlerweile ist die vergessene Hütte zu einem äußerst beliebten Ort für Fotografen geworden.
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Flughafen Tegel, Berlin
Der Flughafen Tegel, der 2021 zugunsten des neuen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg (BER) stillgelegt wurde, ist einer der neuesten aufgegebenen Orte auf dieser Liste. Tegel soll überlastet und veraltet gewesen sein, viele Anwohner sehnten wegen der Lärmbelästigung zudem die Schließung herbei. Im Jahr 1948, als die Sowjetunion West-Berlin von der Außenwelt abschnitt, wurde Tegel auf Befehl Stalins als provisorischer Flugplatz für die alliierten Streitkräfte eingerichtet. Bald schon wurde daraus der Hauptflughafen. Zurzeit werden seine veralteten Terminals als vorübergehende Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine genutzt.
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Beelitz-Heilstätten, Beelitz, Brandenburg
Diese alte Heilstätte, in der zwischen 1898 und 1930 Patienten mit tödlichen Lungenkrankheiten wie Tuberkulose behandelt wurden, ist eine der bekanntesten verlassenen Stätten Deutschlands. Der Komplex mit seinen rund 60 Gebäuden diente von Beginn des Ersten Weltkriegs bis 1995 auch als Lazarett. Sogar Hitler erholte sich hier nach der Schlacht an der Somme, bei der er durch einen Gasangriff ein verletztes Bein und eine vorübergehende Erblindung davontrug. Heute ist ein Teil des Geländes für Besucher zugänglich, und es gibt auch einen Baumkronenpfad, dem man folgen kann.
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Schloss Dammsmühle, Wandlitz, Brandenburg
Dieses einst prachtvolle Anwesen am Mühlenteich, 1768 für den Sattler Peter Friedrich Damm gebaut, wurde nach dessen Tod zum ersten Mal dem Verfall überlassen. Danach wechselte es mehrere Male den Besitzer, bevor der britisch-jüdische Geschäftsmann Harry Goodwin Hart (damals Direktor des Unternehmens, aus dem später Unilever wurde) gezwungen wurde, es an die Nazis zu verkaufen. Nach dem Krieg wurde das Schloss von der Stasi übernommen, später als Hotel und Drehort genutzt, doch schließlich verlassen. Im Moment wird es renoviert, obwohl es Berichten zufolge noch mehrere verlassene Gebäude auf dem Gelände gibt.
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SS-Brotfabrik, Oranienburg, Brandenburg
Die unzugänglichen Ruinen dieser Brotfabrik, die sich in unmittelbarer Nähe des Konzentrationslagers Sachsenhausen befindet, sind ein weiteres Beispiel für die Schrecken des Nazi-Regimes. Während des Zweiten Weltkriegs wurden Lagerhäftlinge zum Bau und zur Arbeit in der „Bäckerei“ gezwungen, wo täglich bis zu 40.000 Brote für die Gefangenen in Sachsenhausen und das SS-Personal gebacken wurden. Nach der Befreiung von Sachsenhausen nutzte die Rote Armee die Anlage zur Versorgung der Überlebenden, bevor daraus eine herkömmliche Bäckerei wurde. Nach der Wiedervereinigung wurde das Gebäude schließlich aufgegeben.
Kongresshalle, Nürnberg, Bayern
Ein 50.000 Plätze fassender Saal in der Größenordnung des römischen Kolosseums sollte Hitlers ganzer Stolz werden. Doch obwohl die Bauarbeiten für die Nürnberger Kongresshalle in den 1930er-Jahren zügig begannen, wurde das monströseste aller NS-Parteitagsgelände nie fertiggestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bauruine aufgegeben – und schließlich in ein Museum verwandelt. Heute können Besucher das Dokumentationszentrum, das die Geschichte der Parteiversammlungen der Stadt und die Nürnberger Prozesse dokumentiert, in der Kongresshalle besuchen.
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Flugplatz Johannisthal, Berlin
Der Flugplatz Johannisthal war, als er 1909 eröffnet wurde, einer der ersten Motorflugplätze der Welt. Seit 1995 rollen aber keine Flugzeuge mehr auf seiner Landebahn. Die erste deutsche Pilotin, Amelie „Melli“ Beese, lernte hier das Fliegen. Von Johannisthal aus startete 1919 auch der erste deutsche Passagierflugdienst. Der geschichtsträchtige Flugplatz verlor aber schließlich seinen Glanz und sein Betrieb wurde auf andere Flughäfen verlagert. Heute ist ein Teil des Geländes zu einem Park umgewandelt worden, aber es gibt immer noch stillgelegte Hangars und andere Industrieanlagen zu sehen.
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Funkhaus Grünau, Berlin
Dieses markante post-expressionistische Gebäude hatte im Laufe der Jahre eine Reihe unterschiedlicher Funktionen. In den 1930er-Jahren diente es zunächst als Ruder- und Erholungszentrum, bis 1940 die Wehrmacht das Gebäude erwarb. Während des Krieges wurde es als Hilfslazarett genutzt, wobei es einige Schäden erlitt. Nach dem Sieg über die Nazis diente das Gebäude zunächst der Sowjetunion und dann der DDR als Funkhaus, Ausbildungsstätte und Aufnahmestudio. Nach seiner Versteigerung und späteren Übernahme durch städtische Künstler ist das Funkhaus heute nur noch eine verfallene Ruine.
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Chemiewerk Rüdersdorf, Märkisch-Oderland, Brandenburg
Die Chemiefabrik Rüdersdorf ist seit ihrer Schließung 1999 in mehreren Musikvideos und Hollywood-Filmen (wie „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden") zu sehen gewesen. Doch 100 Jahre zuvor war das Gebäude als weit weniger glamouröse Zementfabrik genutzt worden. Als die Spannungen in Europa zunahmen, wurde die Fabrik auf die Produktion des Aluminiumerzes Bauxit für das Nazi-Regime umgestellt. Nach Kriegsende änderte Rüdersdorf erneut seinen Kurs und begann mit dem Handel von Phosphaten und Agrochemikalien, bis die Fabrik ihren Betrieb einstellen musste.
Natur Park Südgelände, Berlin
Der Rangierbahnhof Tempelhof wurde nach seiner Stilllegung im Jahr 1952 langsam von der Natur zurückerobert. Das Gebiet hat inzwischen so viele Wildtiere, dass es seit 2000 als Natur Park Südgelände bekannt ist. Zwischen den Bäumen und Insekten erinnern alte Ruinen an längst vergangene Zeiten, darunter ein alter stählerner Wasserturm, eine Lok-Drehscheibe und eine Lokomotive der Baureihe 50 aus den 1930er-Jahren. Auch zeitgenössische Kunstinstallationen und Aussichtspunkte sind hier zu sehen. Mehrere Wanderwege und Touren führen durch den täglich geöffneten Park.
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Kokerei Hansa, Dortmund, Nordrhein-Westfalen
Die Kokerei Hansa war einer von 17 Großbetrieben, die in den 1920er-Jahren im Ruhrgebiet gegründet wurden, um kleine, unrentable Kokereien abzulösen. Sie zählte zu den bedeutendsten Anlagen ihrer Art, als sie zwischen 1928 und 1992 in Betrieb war. Zur Blütezeit konnte der Betrieb bis zu 5.200 Tonnen Koks pro Tag aus heimischer Steinkohle produzieren. Besucher können die Anlage, die heute ein anerkanntes Industriedenkmal und Museum ist, besichtigen.
Heilstätte Grabowsee, Oranienburg, Brandenburg
Wie die Beelitz-Heilstätten war auch diese heute verfallene medizinische Einrichtung zunächst ein Ort zur Behandlung von Tuberkulosekranken. Außerdem diente die 1896 gegründete Heilstätte Grabowsee auch als Sanatorium des Roten Kreuzes für die Arbeiterschaft und später als Lazarett, bevor sie aufgegeben wurde. Aber sie ist nicht ganz vergessen: Berichten zufolge gibt es seit 2005 Kampagnen für die Restaurierung, die vielleicht bald Früchte tragen werden. Hier wurden ebenfalls Szenen für den Film „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden" von 2014 gedreht.
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