Altägyptische Mumien mit neuester Technik „entpackt“ – menschlich sind sie nicht
Nicht menschliche Überreste in sechs Mumien entdeckt
Forscher des Britischen Museums in London haben mit bahnbrechender neuer Technik einen Blick in das Innere von sechs altägyptischen Mumien geworfen, die zweieinhalb Jahrtausende lang versiegelt waren – ohne dabei die Deckel zu öffnen. Das Team war in der Lage, die Mumien mithilfe modernster „Neutronen-Bildgebung“ digital zu durchleuchten. Neutronen können Metall noch besser durchdringen als Röntgenstrahlen, das Verfahren kommt erst seit Kurzem zum Einsatz. Da die Mumien sehr klein waren, gingen die Experten nicht davon aus, darin auf menschliche Überreste zu stoßen. Die Neutron für Neutron zusammengesetzten Bilder bestätigten, dass die Särge die Knochen nordafrikanischer Mauereidechsen enthielten. Doch wie bei mumifizierten Pharaonen waren auch sie in Stoff (wahrscheinlich Leinen) eingewickelt...
Neutronen-Bildgebung enthüllt mumifizierte Eidechsen
Die Mumifizierung von Tieren war im alten Ägypten nicht unüblich, und in den vergangenen Jahren wurden immer wieder mumifizierte Hunde, Ziegen, Fische, Vögel, aber auch größere Tiere wie Kühe, Gazellen und Krokodile gefunden. Obwohl sich wohlhabende Menschen damals manchmal mit ihren Haustieren mumifizieren ließen, wurden die nun identifizierten Eidechsen vermutlich so aufwändig bestattet, um die Götter zu ehren – eine besonders im ersten Jahrtausend v. Chr. verbreitete Praxis. Drei der Mumien wurden in einem mit Eidechsen, Aalen und Schlangen geschmückten Sarg in der Hafenstadt Naukratis gefunden, wo offenbar eine Reptilienform des Gottes Amun-Re verehrt wurde.
Neutronen-Bildgebung enthüllt mumifizierte Eidechsen
„Eidechsen wurden insbesondere mit altägyptischen Sonnen- und Schöpfergöttern wie Atum und vielleicht im Fall von Naukratis mit Amun-Re in Verbindung gebracht“, so Dr. Aurelia Masson-Berghoff, Projektkuratorin am British Museum. Mithilfe der Neutronen-Bildgebung habe die Forschung nun die Möglichkeit, mehr über die rituellen Praktiken der alten Ägypter im Zusammenhang mit mumifizierten Tieren zu erfahren. Die Särge seien sonst undurchdringlich gewesen.
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Cheops-Pyramide, Gizeh
Die Pyramiden von Gizeh bestehen aus drei einzelnen Pyramiden, die jeweils nach dem Pharao benannt sind, der in ihnen bestattet wurde: Cheops, Chephren und Mykerinos. Die Cheops-Pyramide ist mit einer Höhe von 147 Metern die größte der drei Pyramiden. Sie wurde zwischen 2550 und 2490 v. Chr. aus sage und schreibe 2,3 Millionen Steinblöcken errichtet. König Cheops war der zweite Pharao der vierten Dynastie und regierte zwischen 2589 und 2566 v. Chr.
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Cheops-Pyramide, Gizeh
1954 wurde ein zerlegtes Holzschiff entdeckt, das neben der Cheops-Pyramide begraben lag. Dies war seinerzeit üblich, da die alten Ägypter glaubten, dass Schiffe den König ins Jenseits transportieren würden. Bis 2021 war es in seinem eigenen Sonnenbarken-Museum untergebracht, nicht weit von seinem ursprünglichen Fundort entfernt. Inzwischen wurde es aber in das neue Große Ägyptische Museum verlegt, das 2023 eröffnet werden soll.
John and Edgar Morton/Wikimedia/Public Domain
Cheops-Pyramide, Gizeh
Ein weiterer Aspekt der Cheops-Pyramide, der bei frühen Erkundungen verständlicherweise übersehen wurde, waren die unterirdischen Gänge, die auch als „Grotten“ bezeichnet werden. Im 18. Jahrhundert wurde der Schutt, der den nach unten führenden Durchgang blockierte, beseitigt und somit der Zugang wiederhergestellt. An der Decke wurde ein griechisches oder römisches Schriftzeichen entdeckt. Obwohl dies im Vergleich zu anderen Funden weniger sensationell wirkt, scheint dieser Fund jedoch die Berichte des griechischen Historikers Herodot zu bestätigen, dass die Pyramide während der antiken Römerzeit zugänglich war.
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Cheops-Pyramide, Gizeh
Dafür, dass die Pyramide so groß ist, kamen darin nur sehr wenige Artefakte zum Vorschein. Genauer gesagt waren es nur drei Stück. Die gemeinhin als „Dixon-Relikte“ bezeichneten Gegenstände, benannt nach Waynman Dixon, der sie 1872 fand, bestehen aus einer Granitkugel, einem gegabelten Kupfergegenstand und einer kleinen Holzlatte. Die Kupfergabel hatte ursprünglich womöglich einen Knochen- oder Holzgriff und wurde wahrscheinlich als Halterung von Seilen verwendet, während die Granitkugel vermutlich als eine Art Stampfer fungierte.
Cheops-Pyramide, Gizeh
Das hölzerne Zedernfragment war über 100 Jahre lang verschollen, bis es 2020 durch Zufall wiederentdeckt wurde. Einem kuratorischen Assistenten der schottischen University of Aberdeen gelang es, das Holzstück mühevoll in eine Zigarrendose zu setzen. Interessanterweise wurde der Gegenstand durch die Radiokohlenstoffanalyse auf 500 Jahre vor dem Bau der Pyramide datiert, was neue Fragen darüber aufwirft, wann die Pyramide denn eigentlich gebaut wurde.
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Meidum-Pyramide, Meidum
Die Meidum-Pyramide, die während der Herrschaft von König Snofru, dem ersten Pharao der vierten Dynastie (2613 bis 2589 v. Chr.), erbaut wurde, liegt in einer archäologischen Fundstätte, etwa 100 Kilometer von Kairo entfernt. Das Bauwerk – das einer Sandburg ähnelt – war Ägyptens erste Pyramide mit geradlinigen Seiten und es ist leicht zu erkennen, warum sie oft auch als „falsche Pyramide“ bezeichnet wird. Zahlreiche Bauprobleme erschwerten die Fertigstellung, und angesichts dessen unterscheidet sich ihr Aussehen deutlich von anderen ägyptischen Pyramiden.
NeferTiyi/Flickr/CC BY-NC-ND 2.0
Meidum-Pyramide, Meidum
Beim Betreten der Meidum-Pyramide werden Besucher durch einen steilen, 17 Meter langen Gang hinunter zu einem Raum geführt, der eigentlich die Grabkammer sein sollte. Hier hätte sich der Sarkophag befinden müssen, ein Sarg aus massivem Stein, in dem der mumifizierte Pharao für die Ewigkeit gebettet liegt. Doch gefunden wurde nichts. Die Grabkammer wurde nie fertiggestellt und es gibt nichts, das auf eine Bestattung hinweisen würde. Ebenso fehlt der Pyramidentempel, der ein sehr üblicher und wichtiger Bestandteil der altägyptischen Königsbestattungen war.
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Meidum-Pyramide, Meidum
Das Gemälde der Meidum-Gänse, das in der Grabkammer entdeckt wurde, ist heute im Ägyptischen Museum von Kairo ausgestellt. Das Wandgemälde zeigt sechs Gänse: zwei voneinander abgewandte Paare in der Mitte und eine Gans an jedem Ende, die im Gras pickt. Verwendet wurden Naturfarben, die, wie damals bereits üblich, mit Eiweiß gemischt wurden: Weiß aus Kalkstein, Rot aus Hämatit und Grün aus Malachit.
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Meidum-Pyramide, Meidum
Trotz der eher schlichten Herstellung, für die lediglich Farbe und Putz verwendet wurden, ist die außergewöhnliche Detailtreue sogar heute noch bemerkenswert. Das Gemälde wurde an der Nordwand in der Grabkapelle von Itet entdeckt, wo die Schwiegertochter von König Snofru und die Ehefrau seines Sohnes Nefermaat begraben lagen. Die ursprüngliche Wandmalerei, die im Ägyptischen Museum in Kairo ausgestellt ist, muss Teil einer größeren Szene gewesen sein. Es gibt auch eine Nachbildung im Metropolitan Museum of Art in New York.
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Knickpyramide, Dahschur
Etwa 32 Kilometer südlich von Kairo liegt die antike Hochebene Dahschur. Hier befindet sich die Knickpyramide. Sie ist die zweite Pyramide, die unter der Herrschaft von König Snofru erbaut wurde. Dieses Mal wollte er keine „fehlerhafte Pyramide“, wie die von Meidum. Daraufhin entstand diese, mit einer, nun ja, etwas gebogen aussehenden Form. Eine Reihe von Konstruktionsproblemen gaben der Pyramide ihr seltsames Aussehen. Der untere Teil steigt in einem 54-Grad-Winkel bis zu 47 Meter auf, bevor er sich plötzlich in einen 43-Grad-Winkel zur Spitze hin abflacht. Nach 50 Jahren Schließung wegen Bauarbeiten wurde die Knickpyramide 2019 endlich wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
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Knickpyramide, Dahschur
Eine der neueren Entdeckungen an der Knickpyramide in Dahschur wurde 2021 vom Forscher Anyextee gemacht. In seiner YouTube-Dokumentation berichtete er von Graffiti am Westeingang, die auf die Wiederentdeckung der Pyramide datiert worden seien. Diese wurden demnach vom Ägyptologen John Shae Perring hinterlassen, der im September 1839 mit der Erforschung der Pyramide begonnen hatte. Anyextee gelang es auch, eine „authentische Indiana-Jones-Falle“ auszumachen. Diese besteht aus einem mächtigen Steintor, das über dem Durchgang herabgelassen werden konnte, um den Weg zu blockieren.
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Knickpyramide, Dahschur
2019 wurden in und um die Knickpyramide eine Reihe von Mumien und Sarkophagen gefunden. Die meisten Mumien befanden sich in gut erhaltenem Zustand und waren in den Stein-, Ton- und Holzsarkophagen zurückgelassen worden. Auf dem Gelände wurde auch eine Vielzahl hölzerner Grabmasken und Instrumente zur Bearbeitung von Stein entdeckt. Alle Funde wurden auf die Zeit 664 bis 332 v. Chr. datiert, die viel später als die Regierungszeit von König Snofru war. Der Zeitraum wurde als eine der letzten Perioden der ägyptischen Herrschaft angesehen, bevor die Perser um 525 v. Chr. in Ägypten einfielen.
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Knickpyramide, Dahschur
Seit der Zugang zur Knickpyramide für die Öffentlichkeit wieder möglich ist, können Besucher auch eine kleinere Pyramide daneben besuchen. Es wird angenommen, dass hier die Königin Hetepheres I. – die Frau von Snofru, der Mutter von Cheops – bestattet wurde. Es ist das erste Mal, dass dieser Abschnitt des Geländes seit seiner ersten Ausgrabung im Jahr 1956 für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Bei fortwährenden Ausgrabungen gibt der Besuch der Knickpyramide und der kleineren Pyramide einen interessanten Einblick in den Aufbau und die Konstruktion und trägt zum Verständnis bei, warum sie sich geringfügig voneinander unterscheiden.
Chephren-Pyramide, Gizeh
Die Chephren-Pyramide ist die zweitgrößte und zweithöchste Pyramide von Gizeh. König Chephren (2558 bis 2532 v. Chr.) ließ diese Pyramide neben der seines Vaters erbauen. Ihr Untergrund liegt zehn Meter höher als der der Cheops-Pyramide, was den Trugschluss zulässt, dass sie größer ist. Ihre Gesamthöhe beträgt jedoch nur 136 Meter. Die Pyramide, die zwischen etwa 2520 und 2494 v. Chr. erbaut wurde, hat an ihrer Spitze einen Teil ihrer Außenhülle aus Tura-Kalkstein behalten, womit sie etwas an einen schneebedeckten Berg erinnert. Es wird allgemein angenommen, dass die Große Sphinx vor der Pyramide ebenfalls für Chephren errichtet wurde.
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Chephren-Pyramide, Gizeh
Eine Reihe lebensgroßer und überlebensgroßer Statuen, die in der Chephren-Pyramide entdeckt wurden, sind heute im Ägyptischen Museum von Kairo ausgestellt. Eine der bekanntesten ist die Statue von Pharao Chephren auf seinem Thron. Die Grabstatue wurde unter dem Boden des Taltempels entdeckt, wo Chephrens Ka, seine Seele, im Jenseits ruhte. Der aus einem seltenen Steinblock gemeißelte Thron Chephrens sitzt auf Löwentatzen, die Seiten sind mit Hieroglyphen verziert, eine königliche Kobra neben ihm, der Gott Horus hinter ihm und der König selbst trägt einen gefütterten Kopfschmuck. Die Details symbolisieren seine gewaltige Macht.
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Chephren-Pyramide, Gizeh
Allerdings wurde die Chephren-Pyramide im Laufe der Jahrhunderte von vielen Grabräubern heimgesucht. Die Plünderungen gehen zurück bis in die Zeit von König Ramses II., der selbst Teile der Tura-Kalksteinhülle entwendete, um sie an seinem Tempel anzubringen. Obwohl nur einige wenige Artefakte geborgen werden konnten, haben Historiker die verschiedenen Baumaterialien der Pyramide analysiert. Im oberen, absteigenden Gang wurde eine Granitverkleidung verwendet, und in der Grabkammer befinden sich Giebelbalken aus Kalkstein.
Djoser-Pyramide, Sakkara
Die wahrscheinlich seltsamste Pyramide Ägyptens ist die Djoser-Pyramide in Sakkara, in der alten Hauptstadt Memphis. Djoser (2650 bis 2575 v. Chr.) war der erste König, der Stein für den Bau seiner Pyramide verwendete; vorher bestanden die schlichten rechteckigen Denkmäler aus Lehmziegeln. Ihre Entstehung ist das Werk des Architekten Imhotep, der die rechteckigen Mastabas (ein rechteckiges ägyptisches Grabmal) „stapelte“, um eine Stufenpyramide zu schaffen. Mit ihrem stufenartigen Aussehen und den neuartig verwendeten Materialien ist die 62 Meter hohe Pyramide die erste ihrer Art.
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Djoser-Pyramide, Sakkara
Djosers Sarkophag wurde tief in die Grabkammer gebettet, in der Jahre später 40.000 Steingefäße, Schalen und Urnen verschiedener Größen freigelegt wurden. Sie alle waren mit den Namen der Pharaonen der Ersten und Zweiten Dynastie beschriftet. Obwohl noch immer nicht ganz geklärt ist, warum sie sich überhaupt hier befanden, glauben Experten, dass die Gräber der Pharaonen ausgeraubt wurden und Djoser – um ihre Seelen zu retten –die Urnen in seinem eigenen Grab versiegeln ließ.
Djoser-Pyramide, Sakkara
In den Emporen und der Grabkammer wurden eine Vielzahl hübscher blauer und grüner Kacheln freigelegt. Diese säumten einst die Wände und ahmten die Schilfblätter nach, die ursprünglich den Pharaonenpalast zierten. Die Farben Blau und Grün symbolisierten die Wiedergeburt. Die glasierten Keramikfliesen wurden mit der Fayence-Methode hergestellt. Restaurierte Stücke sind heute im Imhotep-Museum in Sakkara und im Metropolitan Museum Of Art in New York ausgestellt.
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Djoser-Pyramide, Sakkara
Vor den dringend benötigten Restaurierungsarbeiten im Jahr 2006 stand die Djoser-Pyramide kurz vor dem Einsturz. Die Arbeiten umfassten den Wiederaufbau und die Restaurierung des Granitsarkophags, das Hinzufügen von gepflasterten Böden auf dem Friedhof, die Installation eines Beleuchtungssystems und den Bau einer Leiter für den Zugang zum Brunnen und zum Friedhof. Die Wände und Decken wurden ebenfalls verstärkt und mehr Fayence-Fliesen wurden installiert. Die Djoser-Pyramide, heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, wurde 2020 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
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Rote Pyramide, Dahschur
Die Rote Pyramide befindet sich auf dem alten Plateau von Dahschur, etwa 40 Kilometer südlich von Kairo. Obwohl die Pyramide einst mit weißem Kalkstein bedeckt war, wurde die Hülle später entfernt. Dabei wurde der rostrote Kalkstein freigelegt, der ihr den heutigen Namen gab. Sie wurde für Pharao Snofru erbaut, allerdings ist es nach wie vor ungeklärt, wie lange der Bau dauerte. Es wird aber angenommen, dass er zwischen 2575 und 2551 v. Chr. stattfand.
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Rote Pyramide, Dahschur
Aufgrund ihrer Lage, etwa ein Kilometer nördlich der Knickpyramide, ist sie auch als Nordpyramide bekannt. Die Rote Pyramide ist die drittgrößte nach den Pyramiden von Cheops und Chephren (in Gizeh), wird aber aufgrund ihrer geraden Seiten und des Fehlens von Stufen immer noch als die erste „wahre“ Pyramide angesehen. Besucher können heute beim Hinabsteigen in die prächtige Grabkammer ihre faszinierende 4.000-jährige Geschichte erkunden.
Rote Pyramide, Dahschur
Die Gänge und Kammern der Roten Pyramide sind einzigartig im Vergleich zu anderen ägyptischen Pyramiden. Alle drei Kammern verfügen über auskragende (geklammerte) Decken, einem sogenannten Kraggewölbe. Darüber befinden sich ungefähr zwei Millionen Tonnen Stein. Im Gegensatz zu anderen Pyramiden, die eingestürzt sind oder restauriert werden müssen (wie es bei der Knick- und der Djoser-Pyramide der Fall war), hat die Rote Pyramide bis heute keine strukturellen Probleme – sie hat noch nicht einmal einen einzigen Riss.
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Rote Pyramide, Dahschur
Faszinierender ist jedoch die Position der zweiten Kammer, die sich direkt unter der Spitze (oder dem Mittelpunkt) der Pyramide befindet. Keine andere Pyramide verwendet diese Art der Konstruktion. Während die letzte Kammer durch den Einbau einer Treppe für Besucher zugänglich gemacht wurde, haben die jüngsten Ausgrabungen keine weiteren Durchgänge offengelegt.
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Mykerinos-Pyramide, Gizeh
Die Mykerinos-Pyramide ist mit einer Höhe von nur 65 Metern die kleinste der drei Pyramiden von Gizeh. Im 26. Jahrhundert v. Chr. fertiggestellt, wurde sie für König Mykerinos erbaut, der sich damit auf demselben Plateau wie sein Vater (Chephren) und sein Großvater (Cheops) verewigen ließ. Es wird angenommen, dass die Errichtung der Pyramide am Rande der Hauptstadt Kairo Tausende erfahrene Handwerker und Arbeiter benötigte. Sie ist die dritte und letzte Pyramide des Gizeh-Plateaus, das als eines der atemberaubendsten antiken Wahrzeichen Ägyptens gilt.
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Mykerinos-Pyramide, Gizeh
In der Mykerinos-Pyramide wurden eine Reihe von Statuen entdeckt, die Mykerinos, aber auch andere Götter und Figuren darstellen. Eine der bemerkenswertesten ist eine Triadenstatue, die die Göttin Hathor mit ihrer Sonnenscheibe und ihren Hörnern in der Mitte darstellt, sowie Mykerinos und die kleinere Figur eines Gau (ein Gott aus Oberägypten) daneben. Der Fund ist ein sehr seltenes Beispiel einer Darstellung, in der der Pharao nicht in der Mitte abgebildet ist.
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Mykerinos-Pyramide, Gizeh
Eine zweite Statue, die aus der Pyramide geborgen wurde, zeigt das königliche Paar, das Seite an Seite steht. Beide Statuen sind klassische Beispiele für königliche Grabskulpturen des Alten Reiches, bei denen es typisch ist, dass beide Arme an den Seiten angelegt sind und ein Bein nach vorne tritt. Die Statuen wurden aus Grauwacke gefertigt und sind die besterhaltenen Statuen aller Pyramiden des Alten Reichs.
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Teti-Pyramide, Sakkara
Die Teti-Pyramide in Sakkara war einmal 52,5 Meter hoch und wurde zu Ehren des verstorbenen Königs Teti errichtet, der erste Pharao der Sechsten Dynastie (vermutlich etwa 2345-2323 v. Chr.). Sie besteht im Kern aus Steinblöcken, die von Kalkstein ummantelt waren. Im Inneren wurden bemalte Reliefs, die Opfergaben an die Götter darstellten, gefunden, sowie sternförmige Decken und drei Nischen, in denen möglicherweise einmal Statuen des Pharaos standen. Heute wirkt die Ausgrabungsstätte eher wie ein schiefer Hügel, eingestürzt ist sie aber noch nicht. Es werden Führungen durch die Pyramide angeboten.
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Teti-Pyramide, Sakkara
Im Laufe der Zeit wurden immer wieder äußere Steinblöcke der Pyramide geplündert. Archäologen gelang es aber, vor der Pyramide einen großen Friedhof mit den Überresten von König Tetis Beamten freizulegen und aus der Pyramide einige spektakuläre Artefakte zu bergen. So auch diesen Kamm, der vermutlich aus der Grabkammer des Pharaos selbst stammt. Die detailreiche Holzarbeit ist nur elf Zentimeter lang und im New Yorker MET-Museum zu sehen.
Teti-Pyramide, Sakkara
Unterhalb der Pyramide befand sich die Grabkammer von König Teti, in der ein gut erhaltener Basaltsarkophag zum Vorschein kam. Die Wände der Teti-Pyramide waren mit Hieroglyphen geschmückt. Diese Begräbnistexte tauchten erstmals in der fünften Dynastie des Alten Reiches (2465-2323 v. Chr.) auf und wurden im Mittleren Reich von den so genannten "Sargtexten" abgelöst (Inschriften in den Sarkophagen, die sich inhaltlich auf die Unterwelt beziehen). Beide Traditionen beeinflussten später das Totenbuch des Neuen Reiches.
Teti-Pyramide, Sakkara
Bei Ausgrabungen entdeckten Archäologen 2022 in einem Tunnelsystem nahe der Teti-Pyramide Hunderte von Sarkophage sowie gut erhaltene Mumien. Bei einigen der Artefakte aus der Zeit des Neuen Reiches (ca. 1550-1070 v. Chr.) könnte es sich sogar um die engsten Generäle und Berater des legendären Pharaos Tutanchamun handeln. Außerdem wurden 150 Bronzestatuen, eine versiegelte Papyrusrolle, eine Metallaxt und Teile eines altägyptischen Spiels gefunden. Eine Auswahl der Artefakte werden im Großen Ägyptischen Museum zu sehen sein, das 2023 eröffnet werden soll.
Neith-Pyramide, Sakkara
2022 fanden Archäologen auch die Pyramide einer bisher unbekannten ägyptischen Königin namens Neith. Von ihr hatte bis dahin noch niemand gehört. Neith war wahrscheinlich nach der ägyptischen Göttin der Schöpfung, der Weisheit und des Krieges benannt und wurde auch als Grabgöttin verehrt. Experten gehen davon aus, dass sie eine der Frauen von König Teti war, der im Alten Reich um 2300 v. Chr. regierte. Die Forschungen dauern an.
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Userkaf-Pyramide, Sakkara
Die Userkaf-Pyramide wirkt vielleicht nicht so überwältigend wie die anderen ägyptischen Pyramiden auf dieser Liste, aber das heißt nicht, dass sie keine interessante Geschichte vorzuweisen hat. Userkaf (2494 bis 2487 v. Chr.) war der erste König der fünften Dynastie und entschied sich für den Bau seiner Pyramide in Sakkara, wo der Kalkstein, der zum Bau verwendet wurde, im Vergleich zu Gizeh dünner ist. Zusammen mit der schwachen Strukturierung führte dies später zum Einsturz der Pyramide und brachte ihr den unglücklichen Spitznamen „Steinhaufen“ ein. Besucher können heute sehen, dass das Denkmal nun eher einem kegelförmigen Hügel als einer beeindruckenden Königspyramide ähnelt.
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Userkaf-Pyramide, Sakkara
Obwohl nicht bestätigt ist, dass er an dieser Stelle gefunden wurde, symbolisiert dieser bemalte Kalksteinkopf von König Userkaf seine Macht durch zwei Hauptmerkmale: die Weiße Krone von Oberägypten (Südägypten) und den falschen königlichen Bart. Die sichtbaren Kerben vom Meißel an der Seite der hohen Krone deuten darauf hin, dass einst eine weitere Figur zur Rechten des Königs stand. Normalerweise hätte die Figur einer Gottheit an dieser bedeutenden Position gestanden, ähnlich der Statue des Thronenden Chefren. Heute ist die Statue im Cleveland Museum Of Art in Ohio, USA, ausgestellt.
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Userkaf-Pyramide, Sakkara
Während ein Großteil der Userkaf-Pyramide noch nicht erforscht ist, wurden eine Reihe von Grabsteinreliefs aus dem Grabtempel des Königs geborgen. Diese hochwertigen Szenen wären entlang der Hofmauern platziert gewesen und beinhalten Jagd-, Fischfang- und Naturszenen, wie sie in den königlichen Tempeln der fünften Dynastie üblich waren. Zu einigen der Überreste gehören ein Kalksteinrelief mit Vogeldarstellungen in einem Papyrusdickicht, zwei kunstvoll detaillierte Vögel in einem Sumpf entlang des Nils und die Namen von ober- und niederägyptischen Ländereien, die mit dem Userkaf-Kult in Verbindung gebracht werden können. Die Reliefs waren höchstwahrscheinlich bunt bemalt.
KHALED DESOUKI/AFP via Getty Images
Userkaf-Pyramide, Sakkara
2018 entdeckten Archäologen eine Reihe von Gräbern am Rande des Userkaf-Pyramidenkomplexes, in denen sich nicht nur Sarkophage, sondern auch mumifizierte Katzen befanden. Tiere wurden nicht aus den gleichen Gründen wie Menschen mumifiziert, sondern als religiöse Opfergaben beigefügt. Die alten Ägypter glaubten, dass Katzen im Jenseits eine besondere Stellung einnahmen. Insgesamt enthielten drei Gräber mumifizierte Katzen, und eines enthielt die Bronzestatue einer Katze, die einer Göttin gewidmet war. Sie fanden auch mumifizierte Skarabäen – äußerst selten – von denen angenommen wird, dass sie den Sonnengott Ra symbolisieren.
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