An diesen verlassenen Ort scheint die Zeit stillzustehen
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Vergessene Geisterstädte und ihre Geschichten
Sie waren einst prächtige Bauten und charmante Siedlungen, doch eines Tages gerieten sie in Vergessenheit. Seien es verwaiste Geisterstädte oder verfallene Vergnügungsparks, die folgenden Orte wurden aus ganz unterschiedlichen Gründen aufgegeben – doch heute eint sie eine gespenstische Atmosphäre. Kommen Sie mit auf eine virtuelle Tour zu 29 der unheimlichsten Lost Places der Welt.
Kolmannskuppe, Namibia
Sandwehen haben jede Ecke dieser Geisterstadt in der Namib-Wüste erobert. 1908 fand der Eisenbahner Zacherias Lewala in der Gegend einen merkwürdigen Stein, der sich als Diamant herausstellte. Bald darauf wurde ein riesiges Vorkommen des kostbaren Minerals entdeckt. Deutsche Diamantensucher errichteten daraufhin den Ort Kolmannskuppe.
Kolmannskuppe, Namibia
Kolmannskuppe wurde zu einem wohlhabenden Ort mit prächtigen Häusern, einem Krankenhaus und einem Veranstaltungssaal. Das Diamantenvorkommen war jedoch bereits in den 1930er-Jahren erschöpft und die Einwohner hörten von einer neuen Mine südlich der Stadt. 1956 standen alle Häuser bereits leer, seitdem sind die dem Verfall überlassen.
Hashima, Japan
Die Insel Hashima vor der Küste von Nagasaki trägt wegen ihrer schiffsähnlichen Form auch den Spitznamen „Kriegsschiff-Insel“. Unter dem Eiland gab es früher eine riesige Kohlemine. Zur Hochphase des Industriebooms in den 1940er- und 1950er-Jahren lebten Tausende Menschen auf der Insel. Berichten zufolge soll es sich dabei allerdings auch um Hunderte Zwangsarbeiter aus Korea gehandelt haben.
Hashima, Japan
Das Kohlevorkommen war in den 1970er-Jahren jedoch bereits erschöpft, woraufhin die Mine geschlossen wurde. Die ehemaligen Wohnblocks der Minenarbeiter stehen seitdem leer und verfallen immer mehr. Heute können Besucher auf Führungen normalerweise mehr über die dunkle Geschichte von Hashima erfahren. Die Insel war auch im „James Bond“-Film „Skyfall“ (2012) zu sehen.
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Spreepark, Berlin, Deutschland
Von diesem verlassenen Vergnügungspark im Norden Berlins sind nur noch rostige Ruinen übrig. Er wurde 1969 als Kulturpark Plänterwald eröffnet und begrüßte in den darauffolgenden Jahrzehnten Millionen Besucher. Das Gelände wurde 1991 verkauft, in Spreepark umbenannt und mehrere neue Attraktionen entstanden. Dies war jedoch zugleich der Anfang vom Ende.
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Spreepark, Berlin, Deutschland
Die Besucherzahlen sanken und der Spreepark musste 2002 schließen. Seitdem bahnen sich Büsche und Bäume ihren Weg über das Gelände. Das inzwischen rostige Riesenrad ist bis heute erhalten, genauso wie Teile der Achterbahn. Von Juni bis November werden anderthalbstündige Führungen durch den Spreepark angeboten.
Einwandererkrankenhaus auf Ellis Island, New Jersey, USA
Das Einwandererkrankenhaus von Ellis Island, das Anfang des 20. Jahrhundert eröffnet wurde, ist wohl eines der bekanntesten leerstehenden Gebäude Amerikas. Es diente zur Aufnahme, Beurteilung und Behandlung von Migranten, die ein neues Leben in den USA beginnen wollten. Wer für die Einreise in die USA als ungeeignet befunden wurde, musste mitunter in sein Heimatland zurückkehren.
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Einwandererkrankenhaus auf Ellis Island, New Jersey, USA
Als die Zahl der Patienten abnahm, wurde das Krankenhaus 1930 vorerst geschlossen. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde die Einrichtung zur Behandlung von Militärpersonal genutzt, in den 1950er-Jahren jedoch endgültig aufgegeben. Nachdem das Krankenhaus jahrelang für die Öffentlichkeit gesperrt war, bietet die Organisation Save Ellis Island heute normalerweise Führungen durch das Gemäuer an.
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Kloster Villers-la-Ville, Belgien
Dieses überwucherte Kloster steht in der belgischen Region Wallonien. Seine Geschichte reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück, als es von 17 Mönchen des Zisterzienserordens gegründet wurde. Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich die Fassade des Bauwerks immer wieder, von gotischer bis hin zu neoklassizistischer Architektur.
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Kloster Villers-la-Ville, Belgien
Während der Französischen Revolution 1794 wurde das Kloster geplündert und die Mönche mussten fliehen. Das Gebäude verfiel daraufhin zu einer Ruine. Trotz des baufälligen Zustands bleibt Villers-la-Ville eine majestätische Stätte, die schon Schriftsteller und Künstler der Romantik faszinierte. Nach Restaurierungsarbeiten kann die Ruine bis heute erkundet werden.
Port Arthur, Tasmanien, Australien
Diese ehemalige Sträflingskolonie wurde 1830 auf der australischen Insel Tasmanien gegründet. Britische Strafgefangene wurden dorthin deportiert und mussten schwere körperliche Zwangsarbeit leisten, wie etwa Schiffsbau. 1853 endete die Verschiffung von Kriminellen, doch erst gut 20 Jahre später wurde die Kolonie Port Arthur aufgegeben.
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Port Arthur, Tasmanien, Australien
Port Arthur war berüchtigt für seine harten Bestrafungsmethoden. Die Verurteilten waren rund um die Uhr allein und täglich war nur eine Stunde Bewegung erlaubt. Heute können die Zellen und Ruinen der ehemaligen Sträflingskolonie normalerweise erkundet werden.
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Belchite, Spanien
Die zerstörte Stadt Belchite in der spanischen Provinz Saragossa erinnert an die Schrecken des spanischen Bürgerkriegs. Sie wurde bei einer blutigen Schlacht 1937 fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht, wobei Tausende Menschen ihr Leben verloren. Belchite dient seitdem als ergreifendes Kriegsdenkmal.
Belchite, Spanien
In vielen Mauern, manche davon sind kunstvoll gemustert und graviert, sind noch heute die Einschusslöcher von damals zu erkennen. Besucher können normalerweise an Führungen durch den verlorenen Ort teilnehmen und mehr über den schrecklichen Abschnitt der spanischen Geschichte erfahren.
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Old Idaho State Penitentiary, Idaho, USA
Im Old Idaho State Penitentiary, dem Gefängnis der Stadt Boise im US-Bundesstaat Idaho, saßen von seiner Eröffnung 1872 an mehr als 100 Jahre lang Verbrecher hinter Gittern. Zu den Kriminellen zählte etwa der berüchtigte Serienmörder Harry Orchard, der den damaligen Gouverneur von Idaho, Frank Steunenberg, auf dem Gewissen hat.
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Old Idaho State Penitentiary, Idaho, USA
Das Gefängnis wurde 1973 geschlossen, da es als veraltet und nicht mehr zeitgemäß galt. Die Wasserversorgung war unhygienisch und die Zellen waren überfüllt. Die Insassen mussten anderweitig untergebracht werden. Wer die Strafanstalt heute besichtigt, bekommt auf dem Rundgang gruselige Gemäuer, düstere Isolationszellen und sogar den damals eingesetzten Galgen zu sehen.
Spinalonga, Griechenland
Diese einsame Insel im Nordosten Kretas hat eine turbulente Vergangenheit. Spinalonga wurde ursprünglich von den Venezianern besetzt, die hier im 16. Jahrhundert eine Festung errichteten. 1715 hatten die Osmanen die Insel erobert und erst Anfang des 20. Jahrhunderts verließen die Türken den Ort. Die Überreste der Festung und die mächtigen Verteidigungsmauern stehen noch immer.
Spinalonga, Griechenland
Ab etwa 1904 diente die Insel einem ganz anderen Zweck. Sie wurde als Leprakolonie genutzt, auf die Hunderte Erkrankte verbannt wurden. Bis 1957 wurden die Menschen auf Spinalonga isoliert, als die Regierung die Kolonie auflöste. Heute können die Ruinen normalerweise besichtigt werden. Von der Stadt Plaka aus gibt es eine Bootsverbindung.
Jazirat Al Hamra, Vereinigte Arabische Emirate
Die Geisterstadt Jazirat Al Hamra in der Nähe von Ras Al Khaimah in den Vereinigten Arabischen Emiraten war einst ein florierendes Perlenfischerdorf mit Tausenden Einwohnern. 1968 wurde die Stadt jedoch vollständig aufgegeben, vermutlich, als Perlen an Wert verloren. Viele Bewohner suchten daraufhin in Abu Dhabi ihr Glück. Es gibt allerdings auch Hinweise auf Konflikte zwischen den unterschiedlichen Volksgruppen, die zur Aufgabe des Ortes geführt haben könnten.
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Jazirat Al Hamra, Vereinigte Arabische Emirate
Heute stehen die Häuser, von denen viele aus Korallen erbaut wurden, leer und um die Stadt ragen sich zahlreiche Gruselgeschichten. Touristen können den Ort, in dem es auch eine Moschee gibt, normalerweise auf eigene Faust erkunden. Einmal im Jahr kommen ehemalige Einwohner zu einer Wiedersehensfeier in Jazirat Al Hamra zusammen.
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Vergnügungspark Lake Shawnee, West Virginia, USA
Lake Shawnee, einer der gruseligsten verlassenen Vergnügungsparks der USA, befindet sich im Süden von West Virginia im Mercer County. Die Ruine hat eine makabre Geschichte, die noch vor dem Bau des Parks selbst beginnt. Im 18. Jahrhundert zog die Familie Clay in das Gebiet, das Indigenen gehörte. Das Volk war so verärgert, dass es zwei der Clay-Kinder ermordete: Das Blutvergießen ging weiter, als sich der Vater mit mehreren Morden rächte.
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Vergnügungspark Lake Shawnee, West Virginia, USA
Jahre später, in den 1920ern, kaufte der Unternehmer Conley Snidow das Grundstück und eröffnete einen kitschigen Themenpark mit Riesenrad und Schwimmbad darauf, ohne die düstere Geschichte zu kennen. Doch eine Reihe von Todesfällen im Park ließ viele Besucher daran glauben, dass der Ort verflucht sei. Der Park wurde 1966 geschlossen und seitdem rosten seine Überreste vor sich hin.
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Ha Ha Tonka Castle, Missouri, USA
Hier ist die schaurig-schöne Ruine des Ha Ha Tonka Castles zu sehen, das von dem US-Geschäftsmann Robert Snyder entworfen wurde. Angelehnt an europäische Märchenschlösser, begann Snyder 1905 mit dem Bau. Er kam jedoch 1906 bei einem der ersten Autounfälle des Staates ums Leben, sodass er das Schloss nie in seiner ganzen Pracht zu sehen bekam.
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Ha Ha Tonka Castle, Missouri, USA
Snyders Söhne ehrten die Vision ihres Vaters und so wurde das Schloss in den 1920er-Jahren fertiggestellt. Einer der Söhne wohnte jahrelang darin, bis es in ein Hotel umgebaut wurde. In den 1940er-Jahren wurde das Ha Ha Tonka Castle jedoch durch ein heftiges Feuer zerstört und nicht wiederaufgebaut. Die Überreste sind heute offiziell denkmalgeschützt. Besucher können die Ruinen auf eigene Faust erkunden.
Oradour-sur-Glane, Frankreich
Oradour-sur-Glane, eine der herzzerreißendsten Geisterstädte der Welt, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Am 10. Juni 1944 stürmten deutsche SS-Soldaten das Dorf und ermordeten 642 Menschen. Heute erinnern die Ruinen des Dorfes, die seitdem kaum verändert wurden, an diesen schicksalhaften Tag.
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Oradour-sur-Glane, Frankreich
Während in der Nähe ein neues Dorf errichtet wurde, ist das ursprüngliche Oradour-sur-Glane als Denkmal für die Opfer des Massakers erhalten geblieben. Auf einem Rundgang können Besucher die Gräueltaten der Nazis erahnen, die etwa anhand der ausgebrannten Häuser und Geschäfte und dem durchlöcherten Altar der Kirche deutlich werden. Verrostete Autowracks liegen noch immer auf den Straßen. Das örtliche Museum beherbergt eine sehenswerte Ausstellung zum Dorfleben vor dem Massaker.
Subway-Station City Hall, New York, USA
Diese stillgelegte U-Bahnstation ist eine Attraktion in New York, die Touristen und Einheimische gleichermaßen fasziniert. Die Haltestelle City Hall wurde 1904 eröffnet und war damit die erste Subway-Station der Metropole. Rund vier Jahrzehnte lang war sie in Betrieb, bis die Zugwaggons maßgeblich verändert wurden und nicht mehr hinein passten. Seit 1945 rollen keine Züge mehr über die Gleise.
Subway-Station City Hall, New York, USA
Zwar ist die Haltestelle nicht mehr in Betrieb, doch zieht ihre architektonische Schönheit die Menschen an. Die gewölbten Decken, farbenfrohen Fliesen, Oberlichter und Kronleuchter machen City Hall außergewöhnlich und entsprechen ganz und gar nicht der sonst so tristen Norm einer U-Bahnstation. Mitglieder des New York Transit Museum können normalerweise an Führungen durch den verlassen Bahnhof teilnehmen.
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Bahnhof von Canfranc, Spanien
Dieser prächtige Bahnhof befindet sich in den spanischen Pyrenäen, direkt an der Grenze zu Frankreich. Hier trafen einst die wichtigsten Eisenbahnrouten Europas aufeinander. An der umjubelten Eröffnung der Station Canfranc 1928 nahmen sogar die spanische Königsfamilie und der französische Präsident teil. Doch seit den 1970er-Jahren rollen keine Züge mehr über die Gleise.
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Bahnhof von Canfranc, Spanien
Im Zweiten Weltkrieg war der Bahnhof für viele Juden das Tor zur Freiheit, weg vom NS-Regime. Allerdings besetzten die Nazis das Gebäude schließlich und nutzten es vermutlich zum Goldschmuggel. Obwohl Canfranc heute nicht mehr in Betrieb ist, ziehen die Architektur und schöne Lage des Gebäudes normalerweise Touristen an. Es werden Führungen angeboten und inzwischen gibt es Pläne zur Restaurierung.
Vergnügungspark Yongma Land, Seoul, Südkorea
Dieser verrostete Vergnügungspark in Seoul wurde in den 1980er-Jahren eröffnet und war lange eine lebhafte Familienattraktion. Die farbenfrohen Autoscooter, Karussells und Jahrmarktspiele zogen Kinder aller Altersklassen bis kurz nach der Jahrtausendwende an. Doch leider konnte der Park nicht mit der Konkurrenz mithalten. Die Kunden suchten den Kick schließlich anderswo und blieben in Yongma Land eines Tages aus.
Vergnügungspark Yongma Land, Seoul, Südkorea
2011 waren die Besucherzahlen so niedrig, dass Yongma Land seine Pforten schließen musste. Heute empfängt der Park dafür eine andere Art von Touristen: nämlich diejenigen, die von verfallenen Jahrmärkten fasziniert sind und es schaurig-schön finden, zwischen rostigen Karussells umherzulaufen. Hobbyfotografen können den heruntergekommenen Park normalerweise gegen ein geringes Eintrittsgeld erkunden.
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Eastern State Penitentiary, Pennsylvania, USA
Das Eastern State Penitentiary in Philadelphia bezeichnet sich selbst als „Amerikas historischste Strafanstalt“. Das 1829 in Betrieb genommene Gefängnis war einzigartig in seiner Behandlung von Insassen – sie wurden völlig isoliert eingesperrt und mussten harte Arbeit leisten.
Eastern State Penitentiary, Pennsylvania, USA
Im Laufe der Jahrzehnte kam es in dem Gefängnis zu zahlreichen Unruhen, da die Insassen immer wieder gegen die Überfüllung und schlechten Haftbedingungen rebellierten. Trotzdem blieb das Eastern State Penitentiary bis in die 1970er-Jahre hinein in Betrieb. Heute finden normalerweise Führungen und Audiotouren durch die alten Zellen und leeren Innenhöfe statt. Besucher erfahren dabei auch mehr über die Insassen, zu denen etwa der berüchtigte Mobster Al Capone zählte.
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La Petite Ceinture, Paris, Frankreich
Die Petite Ceinture in Frankreich war früher eine vielbefahrene Regionalbahnlinie, über die sowohl Personen- als auch Güterzüge rollten. Als die Pariser Metro und Autos immer beliebter wurden, geriet die einst viel genutzte Eisenbahnverbindung jedoch in Vergessenheit. Seit 1934 ist der Bahnhof geschlossen und inzwischen ein ruhiges Fleckchen Natur, an dem sich sogar Wildtiere beobachten lassen.
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La Petite Ceinture, Paris, Frankreich
Die stillgelegten Gleise im 16. Arrondissement zwischen der Porte d'Auteuil und dem Bahnhof La Muette sind inzwischen für die Öffentlichkeit zugänglich. Zwischen Graffiti-Wänden und von Grün umgebenen Gehwegen können Großstädter einen Hauch von Natur genießen. Ein weiterer Abschnitt im 12. Arrondissement dient auch als städtischer Naturlehrpfad, an dem es insgesamt 250 Tier- und Pflanzenarten zu entdecken gibt. Hinzu kommen zwei weitere Abschnitte der stillgelegten Strecke, die betreten werden dürfen.
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Houtouwan, China
Das verlassene Fischerdorf Houtouwan ist ein Traum für Fotografen: Viele der leer stehenden Häuser sind komplett überwuchert und die Gassen verschwinden geradezu im dichten Grün. Der Ort auf der Insel Shengshan war einst die Heimat einer ganzen Gemeinde, doch letztendlich machte die abgeschiedene Lage des Dorfes das Leben zu einer Herausforderung.
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Houtouwan, China
Der Fischhandel von Houtouwan stand im Schatten großer Städte wie Shanghai, sodass in den 90er-Jahren immer mehr Menschen das Dorf verließen. Anfang des neuen Jahrtausends waren auch die letzten Fischer fortgezogen und die Gebäude blieben dem Verfall überlassen.
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Rhyolite, Nevada, USA
Rhyolite ist eine der am besten erhaltenen Geisterstädte von Nevada. Der 1904 gegründete Ort im Death Valley hatte eine nur sehr kurze Lebensdauer. Als in der Gegend Quarz entdeckt wurde, wuchs die Siedlung rasant. Innerhalb weniger Jahre entstanden Häuser, Geschäfte, eine Schule, ein Krankenhaus und viele weitere Gebäude.
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Rhyolite, Nevada, USA
Die amerikanische Finanzkrise von 1907 traf Rhyolite jedoch hart. 1911 war die Mine geschlossen und 1916 hatten alle Einwohner den Ort verlassen. Seitdem sind die Straßen menschenleer und die Westernstadt verfällt zu einer Ruine. Besucher bekommen auf einem Rundgang durch den Ort normalerweise auch das Zugdepot, das ehemalige Bankgebäude und das 1925 restaurierte Bottle House zu sehen.
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Henry River Mill Village, North Carolina, USA
Das Henry River Mill Village diente als Drehort für die Filmreihe „Die Tribute von Panem“. Darin stellt die Geisterstadt den Distrikt 12 dar, in dem Protagonistin Katniss Everdeen lebt. Vor seinem Debüt auf der Leinwand wurde in dem verlassenen Ort in North Carolina bis in die 1960er-Jahre Baumwolle gesponnen. Die Spinnerei brannte 1977 nieder und Ende der 1990er-Jahre hatten auch die letzten Einwohner das Dorf verlassen.
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Henry River Mill Village, North Carolina, USA
Heute können Besucher normalerweise zwischen zwei Führungen wählen. Die „Henry River Historic Tour“ befasst sich mit der Geschichte der Siedlung und dem Leben zu Zeiten der Baumwollspinnerei. Alternativ dazu gibt es auch die „Hunger Games Unofficial Fan Tour“, eine inoffizielle „Tribute von Panem“-Tour, die einen Blick hinter die Kulissen von Distrikt 12 bietet. Dabei haben Teilnehmer die Gelegenheit, die Hütte von Katniss Everdeen zu betreten und sich im Bogenschießen auszuprobieren.
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Hôtel Belvédère du Rayon Vert, Cerbère, Frankreich
Das Hôtel Belvédère du Rayon Vert, ein schiffsförmiges Gebäude im Art-déco-Stil im südfranzösischen Cerbère, wurde 1932 eröffnet und strategisch neben den Eisenbahnschienen gebaut. Gästen, die auf der Durchreise waren, standen nicht nur ein Ballsaal und ein Casino zur Verfügung, sondern auch ein Tennisplatz auf der Dachterrasse.
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Hôtel Belvédère du Rayon Vert, Cerbère, Frankreich
Im spanischen Bürgerkrieg brach das Geschäft jedoch ein, bis in die 1980er-Jahre konnte sich das Hotel aber noch halten. Heute beherbergt das inzwischen denkmalgeschützte Hôtel Belvédère du Rayon Vert einige Ferienwohnungen. Wer eine Übernachtung bucht, für den ist eine Führung durch die Räume mit Geschichten zu dem faszinierenden Gebäude inklusive.
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Pyramiden, Norwegen
Pyramiden, eine ehemalige Siedlung bei Spitzbergen, wurde 1910 von den Schweden gegründet und 17 Jahre später an die Sowjetunion verkauft. Lange Zeit florierte in dem 1.000-Einwohner-Ort der Kohleabbau, bis die Mine 1998 stillgelegt wurde. Daraufhin wurde Pyramiden aufgegeben.
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Pyramiden, Norwegen
Obwohl Pyramiden heute eine Geisterstadt ist, ist vieles der Architektur aus der Sowjetzeit noch erhalten. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen eine Bibliothek, ein Musiksaal mit Flügel und ein Monument des Revolutionärs Wladimir Lenin. Wer gerne länger bleiben möchte, kann normalerweise in dem kürzlich renovierten Hotel übernachten.
Filmkulisse aus „Big Fish“, Alabama, USA
Die Stadt Spectre wurde 2003 für den Film „Big Fish“ errichtet. Unter der Regie von Tim Burton erzählt das Fantasy-Drama die Geschichte von Edward Bloom, einem sterbenden Vater, der versucht, seine Beziehung zu seinem Sohn wiederherzustellen, indem er ihm fantastische Geschichten aus seiner eigenen Jugend erzählt. Die Kulisse wurde mit viel Liebe zum Detail von Grund auf neu aufgebaut.
Filmkulisse aus „Big Fish“, Alabama, USA
Die Stadt, die in Wirklichkeit genauso bezaubernd ist wie auf der Leinwand, befindet sich auf Jackson Lake Island in Millbrook, Alabama. Besucher können das ausgediente Set erkunden, zu dem knorrige Bäume, eine hübsche Kirche und eine Reihe verfallener Häuser gehören. Zwischen einigen Häusern sind mehrere Schuhe aufgehängt, die auch im Film zu sehen sind.
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Kayaköy, Türkei
Die türkische Geisterstadt Kayaköy steht bereits seit den 1920er-Jahren leer. Die Ursprünge des Ortes reichen mindestens bis ins 14. Jahrhundert zurück und einst lebten in den heute verfallenen Häusern Zehntausende griechisch-orthodoxe Christen und anatolische Muslime. Der griechisch-türkische Krieg veränderte Kayaköy jedoch für immer.
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Kayaköy, Türkei
Nach Kriegsende mussten die christlichen Einwohner ihre Häuser verlassen und nach Griechenland ziehen. Der „Bevölkerungsaustausch“ sollte sicherstellen, dass sowohl die Türkei als auch Griechenland jeweils nur eine Hauptreligion hatten. 1957 kam es zu weiteren Veränderungen, als ein Erdbeben viele Häuser und öffentliche Gebäude der Stadt zerstörte. Kayaköy ist heute verfallen, kann aber normalerweise auf einer Führung besucht werden.
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Craco, Italien
Eine der spektakulärsten Geisterstädte Europas befindet sich in der süditalienischen Region Basilicata. Das Gebiet um das verlassene Dorf Craco war bereits ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. besiedelt. Trotz dieser langen Geschichte war die Natur dem Ort nicht wohlgesonnen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts hatten die Einwohner mit Überschwemmungen, Erdrutschen und Erdbeben zu kämpfen.
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Craco, Italien
Craco hatte selbst die Pest im 17. Jahrhundert überstanden, die die Einwohnerzahl dramatisch schrumpfen ließ. Es waren jedoch die Erdrutsche in den 1950er- und 1970er-Jahren, die die Menschen letztendlich dazu zwangen, an einen sichereren Ort umzuziehen. Heute kann die Geisterstadt normalerweise auf einer Führung besichtigt werden. Die Ruinen sind inzwischen auch ein beliebter Drehort für Film und Fernsehen.
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Bodie, Kalifornien, USA
In Bodie, einer der bekanntesten Geisterstädte Amerikas, steht die Zeit still. Nach der Entdeckung von Gold 1859 in der Gegend lebten rund 10.000 Menschen in dem kalifornischen Ort. In den 1870er-Jahren kamen immer mehr Goldsucher in die Stadt und Bodie florierte.
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Bodie, Kalifornien, USA
In Bodie gab es nicht nur Wohnhäuser, sondern auch zahlreiche Saloons, Casinos und sogar Bordelle. Das brachte der Goldsucherstadt einen schlechten Ruf ein – verhinderte allerdings auch, dass zu viele Bergleute in den Ort strömten. Gold war jedoch nicht unbegrenzt vorhanden. Als die Minen stillgelegt werden mussten, wanderten auch die Einwohner ab. Seit den 1960er-Jahren ist der Ort eine Geisterstadt, die inzwischen unter Denkmalschutz steht.
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Ross Island, Indien
Ross Island, eine kleine unbewohnte Insel der indischen Andamanen, wurde in den 1850er-Jahren von den Briten besetzt. Die Kolonialherren nutzten den Ort zunächst als Strafkolonie für indische Rebellen, änderten aber bald ihre Pläne. Die Gefangenen wurden an einen anderen Ort gebracht und auf Ross Island entstand ein britischer Verwaltungssitz.
Ross Island, Indien
Die Insel verwandelte sich in einen prächtigen Sitz für britische Offiziere: Schicke Villen, eine Kirche und sogar ein Ballsaal und ein Tennisplatz entstanden. 1938 wurden alle verbliebenen Häftlinge entlassen und 1947 erlangte Indien seine Unabhängigkeit. Seitdem erobert die Natur die Insel zurück. Die Häuser sind inzwischen zu Ruinen verfallen und vom Dschungel vereinnahmt.
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Poggioreale, Sizilien, Italien
1968 erschütterten eine Reihe verheerender Erdbeben Sizilien. Einer der am schlimmsten betroffenen Orte war Poggioreale im Südwesten der italienischen Insel. Die Einwohner flohen aus dem Dorf und bauten es an anderer Stelle neu auf. Die ursprünglichen Häuser blieben dem Verfall überlassen.
Poggioreale, Sizilien, Italien
Die Ruinen von Poggioreale sind noch immer zu sehen und erinnern an das schwere Erdbeben vor gut 50 Jahren. Viele Mauern bröckeln und Häuser stehen ohne Dächer und Türen da, auf den Straßen liegen Schutt und Trümmer verstreut. Besucher können durch die verlassenen Gassen spazieren, durch die Fenster blicken und sich auf eine imaginäre Zeitreise in die Vergangenheit begeben.
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