Seit Beginn der Corona-Pandemie lief es für die Kreuzfahrtbranche alles andere als rund. Langsam nimmt aber das Geschäft wieder an Fahrt auf. Trotzdem mussten einige der beliebtesten Schiffe dauerhaft außer Dienst gestellt, verkauft oder verschrottet werden. Sehen Sie hier, welche Luxus-Liner die Krise nicht überlebt haben …
Dieses 1991 für Royal Caribbean gebaute Schiff bereiste die Ozeane als „Monarch of the Seas“. Zum Zeitpunkt ihrer Jungfernfahrt war die „Monarch“ das größte Kreuzfahrtschiff der Welt: Sie bot Platz für 2.744 Passagiere. Zudem war sie das erste Schiff der Flotte, das mit Balkonen ausgestattet war. Ein Basketballplatz, Shuffleboard-Plätze und sogar eine Kletterwand, die 2003 hinzugefügt wurde, waren weitere bahnbrechende Neuerungen, die man zu der damaligen Zeit von Urlaubsschiffen noch nicht kannte.
2007 schrieb die „Monarch“ als erstes Kreuzfahrtschiff der Welt Geschichte, das von einer Frau (Karin Stahre-Janson) gesteuert wurde. 2013 wurde es zu Pullmantur Cruises überstellt, der in Spanien ansässigen Tochter von Royal Caribbean. Doch dann kam COVID-19 und das vorläufige Ende der Kreuzfahrten. Im Juli 2020 wurde die „Monarch“ im türkischen Aliağa verschrottet.
Die „Sovereign of the Seas“ stach im Januar 1988 ebenfalls als Teil von Royal Caribbean erstmals in See und bereiste die Karibik, Stopps auf Coco Cay (einst Little Stirrup Cay), der Privatinsel des Unternehmens, inklusive. Das damals größte Kreuzfahrtschiff der Welt hatte als erstes ein dreistöckiges Atrium mit gläsernen Aufzügen und geschwungenen Treppenaufgängen.
2008 ging das Schiff an Pullmantur und wurde als MS „Sovereign“ Teil der Flotte. Infolge der Corona-Pandemie schlitterte das Unternehmen jedoch in die Pleite und die „Sovereign“ landete bei der indischen Abwrackwerft Alang. Im Februar 2021 wurde sie verschrottet.
Carnival Cruise befördert Passagiere auf der ganzen Welt und besitzt einige der spektakulärsten Kreuzfahrtschiffe. Doch das in Miami ansässige Unternehmen musste seit Beginn der Pandemie vier Schiffe verkaufen oder verschrotten. Eines der beliebtesten war die „Carnival Fantasy“. Der Luxus-Liner war seit 1990 unterwegs gewesen und das erste von acht Schiffen von Carnivals „Fantasy“-Klasse. Das Interieur war revolutionär, vor allem das riesige Atrium. Obwohl das 70.367 Tonnen schwere und 260 Meter lange Schiff heute wohl nicht mehr mit den modernen Ozeanriesen mithalten könnte, hat es eine beachtliche 30-jährige Karriere hingelegt. Von Miami aus fuhr die „Carnival Fantasy“ durch die westliche Karibik und Mexiko, zuletzt auch von Mobile in Alabama aus.
Nach Beginn der Corona-Krise wurde die „Carnival Fantasy“, bis 2020 das älteste Schiff der Flotte, nach Curacao in Mexiko überstellt, wo ihre Einrichtungsgegenstände und Ausrüstung entfernt wurden. Das Schiff selbst wurde verkauft und schließlich im türkischen Aliağa verschrottet.
Die „Carnival Fascination“ wurde in den frühen 1990ern gebaut und vom renommierten Schiffsarchitekten Joe Farcus designt. Sie war das vierte Schiff der „Fantasy“-Reihe und erinnerte an das goldene Zeitalter Hollywoods. Ursprünglich stach das Kreuzfahrtschiff von New York aus in See, doch den größten Teil seiner Karriere über war sein Heimathafen San Juan in Puerto Rico.
Im Juli 2020 gab Carnival seinen Ausstieg aus der Flotte bekannt, das Schiff wurde verkauft und in „Century Harmony“ umbenannt. Derzeit befindet es sich auf den Philippinen und soll dort eine Zweitkarriere als schwimmendes Hotel gestartet haben.
Die „Carnival Imagination“ trat Mitte der 1990er ihren Dienst an und bot 2.594 Passagieren Platz. Joe Farcus designte das „klassische mythologische“ Interieur mit venezianischem Glas und Medusa-Kopf. Später wurden ein Wasserpark und ein Golfplatz hinzugefügt. Die „Carnival Imagination“ war zudem das erste Carnival-Schiff mit einer Pizzeria, die rund um die Uhr geöffnet hatte.
Doch auch die „Carnival Imagination“ fiel der Pandemie zum Opfer. Im Herbst 2020 wurde sie, gemeinsam mit drei weiteren Schiffen der Flotte, in der türkischen Abwrackwerft Aliağa verschrottet.
Ihre etwas jüngere Schwester „Carnival Inspiration“ absolvierte 1996 ihre Jungfernfahrt und bestach ebenfalls mit einem Design von Joe Farcus. Zuletzt lag sie vor Long Beach in den USA vor Anker. Ein Highlight des Schiffes war das Atrium, ein Ort, wo sich die Passagiere trafen und austauschten. Auch die Bibliothek im gotischen Stil, die einer Kapelle ähnelte, war ein echter Hingucker.
Leider überlebte auch die „Carnival Inspiration“ die Corona-Krise nicht. Wie ihre Schwesterschiffe wurde sie im August 2020 in der Türkei abgestellt und landete ein Jahr später auf dem Schrottplatz.
Die 1987 gebaute „Astor“ bot 650 Passagieren Platz und war ein traditionell gestaltetes Schiff mit Teakholzdecks. Der Kreuzer hatte insbesondere in Europa, Südafrika und Australien viele treue Fans. 2013 fuhr die „Astor“ für Cruise & Maritime Voyages (CMV) Charter in Australien, bevor sie ein Jahr später fester Bestandteil der Flotte wurde.
Das Schiff sollte laut Plan in „Jules Verne“ umbenannt werden und im April 2021 nordeuropäische Kreuzfahrten von Frankreich aus durchführen. Doch Cruise & Maritime Voyages musste im Juli 2020 Konkurs anmelden und so wurde die „Astor“ für nur 1,4 Millionen Euro verkauft. Ab November 2020 ankerte sie in der Türkei, bevor sie komplett verschrottet wurde.
Die „Black Watch“, die ihre Jungfernfahrt Anfang der 1970er hatte, war ursprünglich Teil der Royal Viking Line. Mit ihrem großzügigen Promenadendeck und den vielen offenen Bereichen galt sie einst als eines der luxuriösesten Schiffe der Welt. 804 Passagiere fanden in den Kabinen Platz.
Nachdem das Schiff in den 1980ern kurz für Kloster Cruises gefahren war, wurde es in den 1990ern an Norwegian Cruise Line (NCL) übergeben und war in New York stationiert. NCL verkaufte es 1996 an die Reederei Fred Olsen, die ihm zu Ehren eines Infanteriebataillons des schottischen Militärs ihren heutigen Namen gab. Im August 2020 wurde die „Black Watch“ verkauft und in ein Unterkunftsschiff für Arbeiter umgewandelt. Seither liegt das Schiff im türkischen Tuzla vor Anker.
Auch die „Boudica“, das Schwesterschiff der „Black Watch“, begann ihre Karriere 1973 bei der Royal Viking Line. In den frühen 1990ern kaufte die Norwegian Cruise Line (NCL) das Schiff und ein paar Jahre später wurde es an Princess Cruises verchartert, wo es unter dem Namen „Golden Princess“ unterwegs war. Es folgten weitere Eigentümerwechsel, bevor die „Boudica“ 2005 an Fred Olsen ging.
2018 wurden die Inneneinrichtung und die Passagierkabinen grundlegend modernisiert. Doch leider traf die „Boudica“ dasselbe Schicksal wie ihr Schwesterschiff. 2020 wurde sie als Unterkunftsschiff verkauft. Fans bleibt der Liner für sein Unterhaltungsprogramm und seine extravaganten Landgänge in Erinnerung, darunter etwa das Blumenfest auf der portugiesischen Insel Madeira, das auf diesem Bild zu sehen ist. Dazu gab es auch einige emotionale Fahrten, etwa ein eintägiges Special für D-Day-Veteranen des Zweiten Weltkriegs im Juni 2019.
Die „Columbus“, ein weiteres klassisches Schiff aus den 1990ern, war das vierte der Flotte von Cruise & Maritime Voyages (CMV). Der traditionell gestaltete Kreuzer bot 775 Passagieren Platz und hatte eine Reihe von Eigentümern, einschließlich P&O, bevor es 2017 von CMV für den britischen Markt gekauft wurde. Dieses Bild zeigt das im Juli 2020 im Hafen von Tilbury, England, angedockte Schiff.
Das einzige Schiff von Jalesh Cruise Lines, die „Karnika“, war noch nicht einmal ein Jahr zur See gefahren, bevor die in Indien ansässige Kreuzfahrtgesellschaft wegen der Corona-Krise pleite ging. Der Kreuzer war 1990 ursprünglich als „Crown Princess“ gebaut worden, fuhr später aber auch als „AIDAblu“ und „Ocean Village Two“.
Die „Karnika“ war bis 2019 vor allem als „Pacific Jewel“ bekannt, als sie für die Reederei P&O Australia fuhr. Hier ist sie in ihren besten Zeiten im Jahr 2014 zwischen der Sydney Harbour Bridge und der Oper von Sydney abgebildet. Das Schiff wurde schließlich für eine nicht genannte Summe als Schrott verkauft und im November 2020 in die Anlage im indischen Alang überstellt.
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Die „Maggelan“ startete ihre Karriere Mitte der 1980er bei der MS Holiday, Cruise & Maritime Voyages von Carnival Cruise Lines. Sie war ein kleines, vor allem bei Briten beliebtes Schiff, das von Tilbury nahe London aus zahlreiche erschwingliche Routen anbot.
Nachdem CMV Konkurs angemeldet hatte, sollte die „Maggelan“ zum Unterkunftsschiff werden. Doch dann landete sie 2020 bei einer Auktion. Weil sich kein Käufer fand, wurde sie jedoch im indischen Alang verschrottet.
Die „Marco Polo“ wurde in den 1960er für die Baltic Shipping Company der Sowjetunion gebaut und stach zunächst als „Aleksandra Puschkin“ in See. Sie war einer der letzten Ozeandampfer, die für Transatlantiküberquerungen gebaut wurden. Da sie extra designt worden war, um Eis zu durchbrechen, unternahm sie in ihren späteren Jahren regelmäßig Routen in die Antarktis.
Zuletzt fuhr die „Marco Polo“ für das britische Kreuzfahrtunternehmen Cruise & Maritime Voyages, das jedoch aufgrund von COVID-19 2020 in Konkurs ging. Das Schiff wurde im November für 1,9 Millionen Pfund (2,2 Millionen Euro) versteigert und im März 2021 im indischen Alang verschrottet.
Die „Ocean Dream“ absolvierte 1982 als MS „Tropicale“ ihre Jungfernfahrt bei Carnival. Mit ihrem geflügelten Trichter und dem Interieur von Joe Farcus war sie das „Testschiff“ für die spätere Flotte von Carnival. Im Jahr 2000 ging sie an Costa Cruises und fuhr unter dem Namen „Costa Tropicale“.
Dazu war sie für P&O Australia und Pullmantur Cruises unterwegs, bevor sie 2012 zur „Peace Boat“-Flotte in Japan stieß und für Bildungs- und nachhaltige Reisen genutzt wurde. Das Schiff war bis 2020 als „Ocean Dream“ im Einsatz, bevor es im Januar 2021 auf dem Schrottplatz im indischen Alang landete.
Die „Astoria“ wurde in den 1940ern als Transatlantikkreuzer für die Swedish American Line gebaut und hieß ursprünglich MV „Stockholm“. 1993 wurde sie zum Kreuzfahrtschiff umgebaut. Nach einer Reihe von Eigentümerwechseln landete sie 2015 bei Cruise & Maritime Voyages und eroberte sich aufgrund ihres Vintage-Designs schnell eine treue Fangemeinde.
CMV schlitterte 2020 in den Konkurs, die „Astoria“ wurde im Februar 2021 versteigert und es deutete alles darauf hin, dass sie nie wieder in See stechen würde. Das könnte sich jedoch bald ändern, denn das Schiff fand kürzlich einen portugiesischen Investor.
Die „Horizon“ begann ihre Karriere 1990 als Teil der „Celebrity Cruises“-Flotte und verfügte über 721 Kabinen, eine theaterähnliche Lounge, die an den Broadway erinnerte, sowie zwei Swimming-Pools. 2005 ging sie an Island Cruises und wurde in „Island Star“ umbenannt. Drei Jahre später wurde sie Teil von Royal Caribbean, bevor sie 2008 zu deren spanischer Tochtergesellschaft Pullmantur wechselte.
Nach dem Kollaps von Pullmantur im Juni 2020 kündigte Royal Caribbean die Verschrottung der „Horizon“ an. Aktuell liegt das Schiff in Griechenland vor Anker. Wie es mit ihm weitergehen soll, ist unklar.
Die 1984 als MS „Noordam“ von der Holland America Line gebaute „Marella Celebration“ wurde 2004 von Thomson gekauft und war fortan als „Thomson Celebration“ unterwegs. Viele der ursprünglichen Merkmale des Schiffes wurden beibehalten, darunter Teakdecks und Kunstwerke aus dem 16. Jahrhundert. Als das Unternehmen 2017 als Marella Cruises einen Neustart wagte, wurde das Schiff für 1.250 Passagiere in „Marella Celebration“ umbenannt. Viel Grund zum Feiern gab es allerdings nicht. Im vergangenen April wurde es ausgesondert und soll nun kurz vor der Verschrottung stehen.
Ein ähnliches Schicksal erwartet die „Marella Dream“, die 1986 als das letzte Schiff der inzwischen insolventen italienischen Kreuzfahrtreederei Home Lines gebaut wurde. Zwei Jahre später ging sie an die Holland America Line und wurde zur MS „Westerdam“. Kurzfristig wurde sie mit der Komödie „Tango gefällig?“, in der Walter Matthau die Hauptrolle spielt, zum Filmstar. 2002 ging das Schiff an Costa Cruises und 2010 an Thomson, bevor es 2017 in „Marella Dream“ umbenannt wurde. 2020 wurde es eigentlich zur Verschrottung im türkischen Aliağa verkauft. Seit November desselben Jahres liegt es jedoch im griechischen Eleusis vor Anker.
Markant gestaltet mit Fensterreihen an der Vorderseite und einer mehrstöckigen Aussichtsplattform wurde die „Costa Victoria“ ab 1996 in einer Rekordzeit von 29 Monaten gebaut. Während seiner Dienstzeit transportierte das Schiff pro Fahrt bis zu 2.394 Passagiere und verbrachte die meiste Zeit in Asien. 2013 wurde es mit italienischem Einschlag renoviert.
Wegen finanzieller Schwierigkeiten wurde die „Costa Victoria“ im Dezember 2020 als Arbeiterunterkunft verkauft, dann aber zur Verschrottung in die Türkei überstellt. Dieses Bild zeigt das Schiff in besseren Zeiten im Hafen von Osaka, Japan.
Die „Grand Celebration“ wurde 1987 als drittes Schiff der Holiday Class von Carnival Cruise Line gebaut. Nach Zwischenstopps bei Iberocruceros und Costa Cruises wurde sie 2014 an die Bahamas Paradise Cruise Line verkauft und begann, kurze Routen von West Palm Beach nach Freeport, beides in Florida, zu fahren.
Die „Grand Celebration“ war nicht nur ein Urlaubskreuzer für 1.500 Passagiere, sondern auch während des Hurrikans „Dorian“ 2019 auf den Bahamas als Rettungsschiff im Einsatz. Doch infolge der Corona-Krise wurde sie aussortiert. Letzte Station war Ende 2020 der Schrottplatz im indischen Alang.
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