Unerklärliche und damit häufig gruselige Phänomene gibt es überall auf der Welt. Zwar steckt hinter vielen davon eine wissenschaftliche Erklärung, doch andere sind bis heute ein Rätsel geblieben. Von der Teufelsbrücke über blutrote Wasserfälle zu den ewig lodernden Flammen im Tor zur Hölle: Um die folgenden mysteriösen Orte ranken sich Mythen und Legenden ...
Vor etwa 900 Jahren errichteten die Rapa Nui auf der Osterinsel im Südostpazifik etwa 1.000 Steinstatuen, die Moai. Niemand weiß allerdings wirklich, wie es die Menschen damals schafften, die zwölf Meter hohen Statuen, die jeweils etwa 14 Tonnen wiegen, an ihren Platz zu bewegen – oder warum sie überhaupt existieren. Eine weit verbreitete Theorie besagt, dass die alten Polynesier die Steine mit Plattformen aus Steinbrüchen holten und sie aufstellten, um Süßwasserquellen zu markieren. Die Körper der Statuen befinden sich unter der Erde, sodass nur die Köpfe zu sehen sind.
Seit mehr als 135 Jahren lässt sich in sternklaren Nächten am Himmel über der texanischen Stadt Marfa ein Leuchten beobachten. Augenzeugen zufolge bewegen sich die kugelförmigen Lichter manchmal sogar. Auch Hollywoodstar James Dean, der in Marfa den Film „Giganten“ (1956) drehte, war verblüfft und fasziniert von dem immer noch ungeklärten Phänomen. Es gibt zahlreiche Theorien, die die Lichter zu erklären versuchen. So ist etwa von UFOs, Geistern spanischer Eroberer aber auch Autoscheinwerfern die Rede.
Sogar Monster reichen nicht aus, um Touristen zu verschrecken, wie Loch Ness beweist. In den Tiefen des See in den schottischen Highlands lauert angeblich das Ungeheuer Nessie. Das Monster soll erstmals 1933 gesichtet worden sein, obwohl die seltsame Veränderung der Wasseroberfläche in einem Zeitungsartikel damals mit einem Entenkampf erklärt wurde. Ein berüchtigtes Foto der langhalsigen Kreatur von 1934 stellte sich später als falsch heraus. Neuesten Theorien zufolge könnte Nessie ein Riesenaal oder ein Gewirr aus Ästen gewesen sein.
In der Area 51 befindet sich der wohl geheimste Flughafen der Welt und die mysteriöse Militärbasis steht für Verschwörungstheorien wie kein anderes Gebiet. Noch immer befindet sich die Anlage der amerikanischen Luftwaffe in Betrieb, erstmals wurde die Öffentlichkeit durch Flugzeugtests während des Kalten Kriegs neugierig und es kamen Gerüchte über düstere Experimente, eine inszenierte Mondlandung und Labortests an Außerirdischen auf. Das Betreten ist strengstens verboten (wenn nicht sogar unmöglich).
Auf Schloss Bran in Siebenbürgen, besser bekannt als Draculaschloss, soll der blutrünstige Herrscher Vlad III. Draculea – der den Autor Bram Stoker zu seiner Romanfigur Dracula inspiriert haben soll – im 15. Jahrhundert gefangen gehalten worden sein. Allerdings gibt es keine Beweise dafür, dass Draculea das Schloss jemals betreten hat. Und dennoch: Die Burg bleibt ein rätselhafter Ort für Liebhaber von Gruselgeschichten.
Rund 300 Figuren, von einer Spinne bis zu einem Kolibri, sind in den Sand in der südperuanischen Wüste bei Nazca graviert. Einige der sogenannten Nazca-Linien, die sich nur aus der Luft erkennen lassen, haben einen Durchmesser von mehr als drei Kilometern. Die geheimnisvollen Scharrbilder (Geoglyphen) entstanden vermutlich bereits vor über 2.000 Jahren und wurden lange mit religiösen Zeremonien in Verbindung gebracht oder als Kalender gedeutet. Heute glauben Archäologen, dass die Bilder mit Wasser- und Fruchtbarkeitsritualen zusammenhängen – allerdings ist die genaue Bedeutung noch immer ein Rätsel.
Der Uluru (Ayers Rock) im zentralaustralischen Outback verzaubert die Menschen seit Jahrhunderten. Für die Anangu-Aborigines ist der Inselberg im Nationalpark Uluru-Kata Tjuta ein heiliger Ort, der einst durch mythische Wesen geformt wurde. Wissenschaftler gehen allerdings davon aus, dass die Entstehung des Monoliths vor etwa 550 Millionen Jahren begann und die charakteristische ovale Form durch Jahrtausende der Erosion zustande kam. Die Oxidation von Eisen im Gestein verleiht dem Fels seine typische rostrote Farbe, die Gesteinsschichten unter der Oberfläche sind dagegen grau.
Dieser Steinkreis zählt seit Langem zu den bekanntesten und zugleich mysteriösesten Stätten Großbritanniens. Historiker sind verblüfft, wie die Erbauer von Stonehenge die riesigen Monolithen vor 5.000 Jahren transportiert haben könnten. 2019 gelang es Studenten der Universität von Newcastle aber womöglich, das Rätsel zu lösen. Sie entdeckten, dass die Menschen (keine Außerirdischen) die Steine offenbar auf Schlitten hievten und mithilfe von Schweinefett an den heutigen Standort zogen.
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So ziemlich jeder Wald kann sich unheimlich anfühlen, wenn keine Menschenseele zu sehen ist und dichter Nebel zwischen den Ästen hängt. Doch zwischen den Bäumen von Hoia-Baciu in Rumänien gehen angeblich paranormale Phänomene vor sich. Immer wieder wird von Begegnungen mit Außerirdischen berichtet und von Menschen, die im Wald verschwinden (der Wald trägt deshalb auch den Spitznamen „Bermudadreieck von Rumänien“). Das größte Rätsel von allen ist eine Lichtung mitten im Wald, an der nichts wächst – und niemand weiß, warum.
Sarah Winchester, deren verstorbener Ehemann das Winchester-Gewehr erfunden hatte, kaufte 1886 diese Villa im kalifornischen San Jose und erschuf über die nächsten 30 Jahre ein Labyrinth aus 160 Zimmern, 10.000 Fenstern und 2.000 Türen. Das Bizarre daran: Viele Türen und Treppen führten ins Nichts – nur an die Decke, die Wand oder ins Leere. Der Legende nach fühlte sich Winchester von den Geistern der Toten verfolgt, die durch das Gewehr ihres Mannes umgekommen waren. Aus Furcht soll sie jede Nacht in einem anderen Zimmer geschlafen haben.
Rosa Sand mag vielleicht noch vorstellbar sein. Aber ein pinkfarbener See? Aus der Luft betrachtet wirkt der Lake Hillier in Australien im Vergleich zum nahe gelegenen Blau des Pazifiks absolut surreal. Seine Farbe ist immer noch ein Rätsel, allerdings gehen Wissenschaftler davon aus, dass sie durch den hohen Salzgehalt des Sees zustande kommt.
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Dieses blaue unterseeische Loch hat bereits zahlreiche Taucher und Meeresforscher, darunter der französische Schriftsteller und Entdecker Jacques Cousteau, in den Bann gezogen. Mit einem Durchmesser von über 300 Metern und bis zu 122 Metern Tiefe ist das Great Blue Hole vor der Küste von Belize eines der mysteriösesten Rätsel der Natur. Ende 2018 gelang es einem Expeditionsteam um Cousteaus Enkel Fabien Cousteau und Unternehmer Richard Branson, die Unterwasserwelt der Doline aus einem U-Boot zu filmen und dabei Stalaktiten und „nicht identifizierbare Spuren“ ausfindig zu machen.
Im Krummen Wald, Krzywy Las, unweit der polnisch-deutschen Grenze stehen rund 400 Kiefern, die alle nahezu identisch am Stamm gebogen sind. Für die kuriose Krümmung gibt es mehrere Theorien, darunter, dass ein heftiger Schneesturm oder aber eine magnetische Kraft die Form verändert habe. Andere glauben, dass die Bäume von Menschenhand geformt wurden. Noch ist nicht klar, was hinter dem Phänomen steckt. Das macht den Wald umso mystischer.
Seit Beginn der Raumfahrt fasziniert die Richat-Struktur in der Sahara – auch das „Auge Afrikas“ genannt – Astronauten. Auf Bildern, die von der Internationalen Raumstation aus aufgenommen wurden, ist das gut 45 Kilometer breite, ringförmige Gebilde gut zu erkennen. Lange wurde angenommen, dass die runden Hügel durch einen Meteoriteneinschlag entstanden. Heute gehen Wissenschaftler aber eher davon aus, dass sich Guelb er Richat, so der arabische Name, nach der Erosion einer Domstruktur bildete.
Eine Maori-Legende besagt, dass diese kugelförmigen Felsen die Überreste alter Flaschenkürbisse und Aalkörbe sind, die mit den Trümmern des legendären Kanus, das die Vorfahren Neuseelands an Bord hatte, an Land gespült wurden. Eine andere Theorie besagt, dass es sich bei den Moeraki Boulders um außerirdische Eier handelt. Geologen zufolge entstanden die Felskugeln vor etwa 65 Millionen Jahren am Meeresboden, von wo aus sie schließlich an den Koekohe Beach auf der neuseeländischen Südinsel gelangten.
Die Rakotzbrücke im sächsischen Kromlau könnte auch aus einem Märchen stammen, so geheimnisvoll wirkt der Brückenbogen über dem Rakotzsee. Im Volksmund allerdings wird die Brücke auch Teufelsbrücke genannt, denn früher glaubten die Menschen, dass nur der Teufel in der Lage gewesen sei, einen derart dünnen Brückenbogen zu erschaffen. Durch die Spiegelung im See ergibt sich eine vollständige Kreisform – für manche Menschen zu schön, um wahr zu sein.
Das Szenario könnte auch aus einem Albtraum stammen: Mitten in der Wüste tut sich plötzlich ein riesiges Loch in der Erde auf, aus dem Flammen lodern. Der Krater von Derweze in Turkmenistan wird von den Einheimischen auch als Tor zur Hölle bezeichnet. Seit 1971 brennt das Feuer in dem Krater, als bei Bohrungen nach Erdgas eine unterirdische Höhle einstürzte. Das Gas darin wurde angezündet, um die Freisetzung des giftigen Gases zu verhindern. Anders als von Geologen erhofft, brennt das Feuer allerdings auch Jahrzehnte später noch.
Seit Jahrhunderten sind die Einwohner von Tonnarre, einem Örtchen in der französischen Region Burgund, von dieser bezaubernd blauen Quelle fasziniert. Ein sintflutartiger Wasserschwall dringt im Sekundentakt aus der Erdhöhle, doch trotz zahlreicher Versuche, in ihre Tiefen vorzudringen, weiß niemand so recht, woher das Wasser kommt. Die scheinbar bodenlose Quelle wurde seit der Römerzeit genutzt, sowohl zum Trinken als auch zum Waschen. Der Legende nach wacht eine Schlange mit tödlichem Gift am Grund des Brunnens, einer anderen Geschichte nach handelt es sich um ein Portal zu einer anderen Welt. Was auch immer es sein mag, der Ursprung der geheimnisvollen Quelle wird vielleicht nie gefunden werden.
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