Versunken: Spektakuläre Schiffswracks in Bildern
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Auf Grund gelaufen
Es gibt wohl kaum etwas Faszinierenderes und zugleich Unheimlicheres als ein altes Schiffswrack – ganz gleich, ob es im Sturm auf Grund lief oder absichtlich im Meer versenkt wurde. Auf den folgenden Bildern enthüllen wir die Geheimnisse von einigen der spektakulärsten versunkenen Schiffe der Welt, darunter auch der gescheiterte Traum eines machthungrigen Diktators ...
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Panagiotis, Zakynthos, Griechenland
Das Wrack der MV „Panagiotis“ auf der griechischen Insel Zakynthos ist nicht nur gut erhalten, sondern wegen seiner idyllischen Lage am Strand von Navagio eine echte Touristenattraktion. Die Bucht trägt auch den Spitznamen „Schiffswrackbucht“.
Panagiotis, Zakynthos, Griechenland
Bei der „Panagiotis“ soll es sich um ein Schmugglerschiff handeln, das in den 1930er-Jahren gebaut wurde und im Oktober 1980 bei stürmischer See strandete. Touristen können eine Bootstour nach Navagio machen oder sich das rostige Wrack von den Klippen darüber aus ansehen.
Sweepstakes, Ontario, Kanada
Wen versunkene Schiffe faszinieren, der sollte unbedingt nach Tobermory im kanadischen Ontario reisen. Mehr als 25 Wracks können hier auf Tauchgängen, beim Schnorcheln oder an Bord eines Bootes mit Glasboden erkundet werden. Das bekannteste Wrack ist das der „Sweepstakes“, ein 36 Meter langer Schoner, der 1885 einen Felsen rammte und im seichten Wasser auf Grund lief.
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Sweepstakes, Ontario, Kanada
Ein paar Wochen nach der Havarie wurde die „Sweepstakes“ in den Hafen geschleppt und untersucht, wobei allerdings irreparable Schäden festgestellt wurden. Alles, was noch von Nutzen war, wurde ausgebaut und nur der nackte Rumpf, die Ankerwinde und ein Teil des Bugs blieben übrig. Die letzte Ruhestätte des Schoners befindet sich etwa vier Autostunden von Toronto entfernt.
Garðar BA 64, Westfjorde, Island
Das frühere Fischereischiff „Garðar BA 64“ wurde im selben Jahr gebaut, in dem die „Titanic“ auf tragische Weise unterging, 1912. Das Schiff, das ursprünglich „Globe IV“ hieß und für den Walfang eingesetzt wurde, ist heute ein faszinierender Anblick in der isländischen Wildnis.
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Garðar BA 64, Westfjorde, Island
Seit 1981 ist der Kutter nicht mehr Dienst, er wurde allerdings nicht verschrottet, sondern liegt im Skápadalur-Tal im Sand. Das Wrack ist ein beliebtes Fotomotiv.
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Eduard Bohlen, Namibia
Namibia ist einer der besten Orte weltweit, um unheimliche Schiffswracks zu sehen. An der sogenannten Skelettküste liegen Tausende gestrandete Schiffe im Sand verstreut, die der rauen See und den stürmischen Winden zum Opfer fielen. Eines davon ist die „Eduard Bohlen“, deren Skelett etwa 400 Meter vom Wasser entfernt in der Wüste zu finden ist.
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Eduard Bohlen, Namibia
Das frühere deutsche Frachtschiff lief auf dem Weg zur Tafelbucht in Südafrika vermutlich wegen dichten Nebels auf Grund. Weil die Wüste immer weiter zum Atlantik vordringt, befindet sich das Wrack heute so weit vom Wasser entfernt. Touristen können das Wrack auf einer Flugzeugsafari oder bei einer geführten Jeep-Tour ab Lüderitz oder Walvis Bay erkunden.
Zeila, Namibia
Nördlich der „Eduard Bohlen“ ist dieses Schiff an der Skelettküste auf Grund gelaufen. Häufig sitzen Dutzende Seevögel auf den rostigen Überresten, wodurch es noch unheimlicher wirkt. Der Fischkutter „Zeila“ strandete im August 2008 südlich von Hentiesbaai unweit vom Ufer und ist seitdem der stürmischen See ausgeliefert.
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Zeila, Namibia
Das Schiff wurde als Altmetall an eine indische Firma verkauft, lief auf dem Weg nach Mumbai jedoch auf Grund, nachdem es sich von der Schleppleine gelöst hatte. Heute zählt die „Zeila“ zu den am besten zugänglichen Wracks der Skelettküste, allerdings kann es wegen der rauen Wellen und seines schlechten Zustands nicht betreten werden. Am besten ist das verwitterte Schiff vom Strand aus zu sehen, nicht weit entfernt vom beliebten Angelplatz „Die Walle“.
Dayspring, Fort Williams, Schottland
Der 1975 erbaute Fischkutter „Dayspring“ brachte einst Makrelen und Heringe an die Küste der schottischen Highlands. Im Jahr 2000 lief er zum letzten Mal aus und war danach sicher vertaut, bis er durch einen Sturm am 8. Dezember 2011 losgerissen wurde und auf Grund lief.
Dayspring, Fort Williams, Schottland
Das Wrack, das wegen seiner Lage vor dem Ort Corpach auch „Corpach Wreck“ genannt wird, ist ein beliebtes Fotomotiv bei Touristen aus aller Welt. Einen spektakulären Hintergrund bildet der höchste Berg Großbritanniens, der Ben Nevis.
Pesuta, British Columbia, Kanada
Die „Pesuta“ war ursprünglich ein Dampfschiff, bevor sie Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem Holzkahn umgebaut wurde. Ein heftiger Sturm zerstörte das Schiff 1928 allerdings und machte die Inselgruppe Haida Gwaii vor der kanadischen Pazifikküste zu seiner letzten Ruhestätte.
Pesuta, British Columbia, Kanada
Die Überreste der „Pesuta“ sind eine beliebte Touristenattraktion, zu dem Besucher auf einer vierstündigen Rundwanderung durch die Wälder und an den Stränden des Naikoon Provincial Park auf Graham Island entlang gelangen.
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Kodiak Queen, Britische Jungferninseln
Die „Kodiak Queen“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie abenteuerlich ein Wrack sein kann, das Geschichte und Zukunftsvisionen miteinander vereint. Als eines von nur wenigen Schiffen überstand es im Zweiten Weltkrieg den Angriff der Japaner auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor. Im Frühjahr 2017 wurde es absichtlich auf den Britischen Jungferninseln versenkt, weil daraus ein künstliches Korallenriff und damit eine Tauchattraktion geschaffen werden sollte.
Owen Buggy/bvitourism.com
Kodiak Queen, Britische Jungferninseln
Das ehemalige Marineschiff ist eines der neuesten Projekte von Unternehmer und Virgin-Gründer Richard Branson. Das Wrack beheimatet bereits zahlreiche Meereslebewesen und begeistert Taucher zudem mit außergewöhnlicher Unterwasserkunst.
Nick Normal/Flickr/CC BY-NC-ND 2.0
Bessie White, New York, USA
Häufig sind Stürme für die Havarie eines Schiffes verantwortlich, doch in diesem Fall erweckte ein Hurrikan ein altes Schiffswrack zu neuem Leben. Als Hurrikan „Sandy“ 2012 auf die US-Küste traf, legte er die Überreste des kanadischen Kohleschoners „Bessie White“ frei, der Anfang des 20. Jahrhunderts auf Fire Island auf Grund gelaufen war.
Nick Normal/Flickr/CC BY-NC-ND 2.0
Bessie White, New York, USA
Die „Bessie White“ auf Fire Island vor New York ist mit der Fähre von Long Island aus zu erreichen. Wie viel vom Wrack zu sehen ist, hängt allerdings vom Wetter ab. Wind, Wellen und Sand bestimmen, was vom Schiffsrumpf zum Vorschein kommt.
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Peter Iredale, Oregon, USA
Auch entlang der Küste des US-Bundesstaats Oregon ruhen zahlreiche Schiffswracks, weshalb das Gebiet auch als „Friedhof des Pazifiks“ bezeichnet wird. Die wohl bekanntesten Überreste sind die der „Peter Iredale“ im Fort Stevens State Park.
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Peter Iredale, Oregon, USA
In der Gegend rund um die Mündung des Columbia River war das Navigieren schwierig und so lief das Schiff 1906 während eines Sturms auf Grund. Noch heute ragt der verrostete Bug aus dem Sand. Bei Ebbe kann man direkt zum Wrack gehen und es sich aus nächster Nähe ansehen.
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Francisco Morazan, Michigan, USA
Die „Francisco Morazan“ wurde in den 1920er-Jahren auf deutschen Auftrag gebaut, fuhr über die Jahre aber auch unter anderer Flagge. Im November 1960 brach sie auf ihre letzte Reise von Chicago in Richtung der Niederlande auf.
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Francisco Morazan, Michigan, USA
Eine Mischung aus Sturm, Nebel und Schnee brachte das Schiff 90 Meter vor der Küste von South Manitou Island in Michigan allerdings zum Sinken. Die Besatzung ließ das Schiff an dem Ort zurück, an dem es sich auch heute noch befindet. Heute leben darauf zahlreiche Vogelarten. Von der Insel aus ist das Wrack gut zu erkennen, am nächsten kommt man aber mit dem Kajak heran.
Point Reyes, Kalifornien, USA
Von Seeelefanten bis hin zu alten Leuchttürmen, im knapp 290 Quadratkilometer großen Schutzgebiet Point Reyes National Seashore in Nordkalifornien gibt es viel zu sehen. Aber nicht nur 1.500 Pflanzen- und Tierarten sind hier zu finden, sondern auch das fotogene Wrack der SS „Point Reyes“, eines von vielen Schiffen, die hier auf Grund liefen.
Point Reyes, Kalifornien, USA
Das Schiffswrack im Tomales Bay ist ebenfalls ein beliebtes Fotomotiv. Die besten Bilder entstehen bei Ebbe, wenn es aus dem Sand auftaucht, wie auf dieser Nachtaufnahme von Fotograf Cameron Venti. Dass die SS „Point Reyes“ so beliebt ist, ist allerdings auch ein Problem: 2016 wurde das Heck des Schiffes durch ein Feuer beschädigt und immer wieder wird es mit Graffiti beschmiert.
Dimitrios, Peloponnes, Griechenland
Die griechische Halbinsel Peloponnes hat herrliche Sandstrände, idyllische Berge und türkisfarbenes Meer zu bieten. Inmitten dieser atemberaubenden Landschaft hat das alte Schiff „Dimitrios“ seine letzte Ruhestätte gefunden. Das rostige Wrack liegt in der Nähe der charmanten Hafenstadt Gytheio an der Ostküste im Sand.
Dimitrios, Peloponnes, Griechenland
Wie das Schiff dorthin kam, ist allerdings ein Rätsel. Einer Theorie zufolge wurde es für den Zigarettenschmuggel genutzt und um Beweise zu vernichten in Brand gesetzt und aufgegeben. Was auch immer die wahre Geschichte sein mag, Fakt ist, dass die „Dimitrios“ seit 1981 am Ufer liegt und seitdem langsam abdriftet.
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Versunkenes Diktator-Schiff: Einstige Luxusyacht rostet vor sich hin
Im Süden des Irak, nahe der Hafenstadt Basra, erinnert seit 20 Jahren ein seltsames Relikt an den ausschweifenden Lebensstil des ehemaligen irakischen Diktators Saddam Hussein: Im Fluss Schatt al-Arab liegt dort das halb versunkene Wrack der "al-Mansur". Als die 121 Meter lange Megayacht in den 1980er-Jahren gebaut wurde, war das Schiff, das der Diktator selbst nie betreten hat, ein Symbol für den Reichtum und die Macht des Tyrannen.
Die Yacht hatte einiges zu bieten: Sie verfügte über einen Hubschrauberlandeplatz und einen Speisesaal für bis zu 200 Gäste. Als Saddam Hussein 2003 durch den internationalen Militäreinsatz im Irak gestürzt wurde, wurde das Schiff von Kampfflugzeugen bombardiert und kenterte im flachen Wasser in der Nähe seines Liegeplatzes. Seitdem rostet das Wrack dort vor sich hin.
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Wrack der Luxusyacht wird zu Ausflugsziel – und Picknickstätte für Fischer
Nach Schätzungen von US-Behörden im Jahr 2003 sollen Saddam Hussein und seine Familie zu Lebzeiten bis zu 37 Milliarden Euro an unrechtmäßig erworbenen Geldern angehäuft haben – ein Teil dieses Vermögens dürfte wohl auch in die "al-Mansur" geflossen sein. Während der Unruhen nach dem Sturz von Saddam Hussein wurde die Megayacht geplündert und ihre luxuriöse Innenausstattung fortgeschafft – nur der verrostete Schiffskörper selbst verblieb an Ort und Stelle. Heute ist die "al-Mansur" zu einem beliebten Ausflugsziel für Einheimische und Touristen geworden. Die Fischer der Region haben in dem Wrack zudem einen praktischen Picknickplatz entdeckt.
Maheno, Queensland, Australien
Die 1905 erbaute SS „Maheno“ war eines der ersten Dampfschiffe mit Turbinenantrieb und verkehrte regelmäßig zwischen Sydney in Australien und Auckland in Neuseeland. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde sie in Europa zu einem Lazarettschiff umgebaut. Als sich die „Maheno“ 1935 auf dem Weg zu einem Schiffsfriedhof in Japan befand, wurde sie von einem Zyklon erfasst, der ihr Aus bedeute.
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Maheno, Queensland, Australien
Das Skelett ist heute das bekannteste Wrack auf Fraser Island im australischen Queensland und Anziehungspunkt zahlreicher Rucksacktouristen, die die australische Ostküste bereisen. Zwar setzt das salzige Meerwasser dem Metall des Schiffes immer weiter zu, doch ist das verrostete Wrack einen Besuch wert. Dieses Luftbild wurde mit einer Drohne aufgenommen.
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