Schätze der Pharaonen: Die faszinierendsten Funde aus dem alten Ägypten
Entdeckungen im Land der Pharaonen
Ägypten ist ein Land wie kein anderes: Spektakuläre Wüstenlandschaften gespickt mit jahrtausendealten Monumenten, die nirgends sonst zu finden sind. Gelegen zwischen dem Nahen Osten und Nordostafrika, wurden hier einige der größten antike Schätze der Welt zutage gebracht. Von kunstvollen Gräbern bis hin zu geheimnisvollen Pyramiden, glitzernden Juwelen und imposanten Statuen, die auch heute noch hoch in den Himmel ragen – klicken oder scrollen Sie sich hier durch einige der unglaublichen Schätze, die uns die alten Ägypter hinterlassen haben.
© The Trustees of the British Museum
Der Stein von Rosette
Der Stein von Rosette ist eine der bedeutendsten archäologischen Entdeckungen der Geschichte. Seine Inschriften wurden 196 v. Chr. im Auftrag von Pharao Ptolemaios V. in Granodiorit-Gestein gemeißelt. 1799 legten Napoleons Soldaten das Sensationsstück beim Fundamentaushub eines Forts zufällig frei. Der Stein, der nach Napoleons Niederlage in Ägypten in britischen Besitz überging, ist heute im British Museum in London ausgestellt, das übrigens eine der weltweit größten Sammlungen ägyptischer Artefakte beherbergt.
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Hieroglyphen
Wie aber konnten Historker*innen dank des Steins von Rosette eines der ältesten Schriftsysteme der Welt – die Hieroglyphen – entziffern? Als Ägyptologen Anfang des 19. Jahrhunderts die mehrsprachigen Inschriften auf dem Stelen-Fragment untersuchten, gelang es ihnen, anhand der demotischen Schrift und dem leichter verständlichen altgriechischen Teil eine Art Übersetzungsschlüssel für die 700 einzigartigen Bildsymbole der Sprache zu erstellen. Auch heute noch können Sie in ganz Ägypten Zeugnisse dieser alten Sprache entdecken. In Grabstätten zum Beispiel, in denen die Geschichte des jeweils darin begrabenen Pharaos erzählt wird.
Tal der Könige
Die alten Ägypter sind bekannt für ihre besonderen Bestattungsriten und die spektakulären Mausoleen für ihre Pharaonen. Eine der berühmtesten Nekropolen ist das Tal der Könige am Westufer des Nils. In der UNESCO-Weltkulturerbestätte nahe der Stadt Luxor wurden bis dato mehr als 60 Gräber entdeckt, deren Vorräume bis zur Decke mit vergoldeten Möbeln und kostbaren Juwelen gefüllt waren. Während die Mumifizierung den Leichnam in eine für Götter akzeptable Form brachte, dienten die Gräber als Tor zum Jenseits, wo die Pharaonen eins mit den Gottheiten wurden. Auch Ägyptens berühmtester König fand auf diese Weise seine letzte Ruhestätte...
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Die Grabstätte des Tutanchamun
Nur zehn Jahre lang herrschte Tutanchamun, der etwa 1324 v. Chr. im zarten Alter von 19 Jahren verstarb, über Ägypten. Und für eine sehr lange Zeit war kaum etwas über den jungen König bekannt. Bis 1922, als der britische Archäologe Howard Carter Tutanchamuns Grab entdeckte und weltweit für Aufmerksamkeit sorgte. Im Inneren der mehr als 3.000 Jahre lang versiegelten Kammer fand Carter über 5.000 Artefakte wie zum Beispiel Goldsärge, antike Streitwagen oder die zwölf Kilo schwere Totenmaske aus massivem Gold, die heute im Ägyptischen Museum in Kairo ausgestellt ist.
Schmuck
Auch dieser spektakuläre Skarabäus-Armreif ist einer der Gegenstände, die dem jungen Tutanchamun beigelegt wurden. Das komplizierte Armband aus Gold und Lapislazuli zeigt die Kunstfertigkeit altägyptischer Schmuckhersteller. Unabhängig von Geschlecht oder Status besaß übrigens zu jener Zeit jeder Ägypter Schmuck. Heute können Sie viele dieser prächtigen Kreationen in den verschiedensten Museen wie etwa im Britischen Museum in London oder im New Yorker Metropolitan Museum mit eigenen Augen bestaunen.
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Meidum-Pyramide
Die Meidum-Pyramide ist vielleicht nicht so bekannt wie die großen Pyramiden in Ägypten, dafür aber umso einzigartiger. Sie gilt als die erste Pyramide des Landes mit geraden Seiten. Allerdings war sie von Anfang an nicht sehr stabil und stürzte bereits in der Antike teilweise ein. Die Pyramide liegt fast 100 Kilometer von Kairo entfernt und wurde vermutlich im Auftrag von König Snofru während der 4. Dynastie (2700-2200 v. Chr.) in drei Phasen erbaut. Die Treppen des als Stufenpyramide begonnenen Bauwerks wurden zu einem späteren Zeitpunkt verfüllt und in einer weiteren Bauphase mit Kalkstein ummantelt.
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Luxor-Tempel
Der Luxor-Tempel gehört zu den berühmtesten Heiligtümern in ganz Ägypten und ist ein Triumph der antiken Ingenieurskunst. Der kolossale Komplex wurde um 1400 v. Chr. gegründet und hauptsächlich während der Herrschaft der Pharaonen Amenophis III. und Ramses II. erbaut. Nachfolgende Regenten wie etwa Tutanchamun und Alexander der Große sollen das Bauwerk während ihrer Regentschaft erweitert haben. Zwei hoch aufragende Pharaonen-Statuen von Ramses II. bewachen den Eingang, während die Hypostyl-Halle mit 32 beeindruckend gehauenen Säulen aufwartet.
Erstes Kalendersystem
Dass das alte Ägypten für seine wunderschönen Pyramiden und beeindruckenden Tempel weltweit gefeiert wird, ist bekannt. Aber wussten Sie, dass diese alte Zivilisation auch Make-up, Zahnpasta, Uhren und Kalender erfunden haben soll? Im Gegensatz zu anderen uralten Systemen sah das ägyptische bereits 365 Tage pro Jahr vor und folgte dem Sonnenlauf. Im Doppeltempel von Kom Ombo in Izbat Al Bayyarah ist ein solcher altägyptischer Kalender sowie ein Nilometer zu sehen.
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Der Tempel von Edfu
Der spektakuläre Tempel von Edfu – auch als Horus-Tempel bekannt – ist vielleicht das besterhaltene Heiligtum in Ägypten. Die Anlage wurde zwischen 237 und 57 v. Chr. zu Ehren des Gottes Hor-Behdeti errichtet. Über Jahrhunderte war dieser Prachtbau im Wüstensand bestens konserviert vergraben. Und so lässt sich auch heute noch der nahezu perfekt erhaltene Tempel mit seinen umfangreichen Wandgravuren, imposanten Statuen sowie einem Granitschrein, der als das älteste Objekt der Anlage gilt, besichtigen.
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Die Knickpyramide
Diese – aufgrund eines Baufehlers – so besondere Pyramide steht in Dahschur und wurde vor rund 4.600 Jahren für Pharao Snofru errichtet. Bei neusten Restaurationsarbeiten stieß das Archäologenteam auf weitere Artefakte wie etwa Mumien aus der Spätzeit (664-332 v. Chr.) sowie wichtige Steinschneidegeräte und kunstvolle Totenmasken. Im Jahr 2019 wurde die Knickpyramide erstmals seit 1965 der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.
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Tempel von Abu Simbel
Keine Frage, die mystischen Felsentempel von Abu Simbel würden sich gut als Kulisse für einen neuen „Indiana Jones“-Film machen. Der aus zwei Tempeln bestehende Komplex wurde unter König Ramses II. im 13. Jahrhundert v. Chr. erbaut. 3.000 Jahre weilte das Heiligtum am Ufer des Nassersees. Um die Tempel aber vor dem steigenden Wasser zu schützen, wurden sie in den 1960er-Jahren in einer technischen Meisterleistung abgetragen und auf höherem Gelände wieder aufgebaut. Heute können Besucher dieses antike Wunderwerk betreten sowie die bemerkenswerten Steinstatuen und die mit Hieroglyphen verzierten Pfeiler bewundern.
Doppeltempel von Kom Ombo
Die altägyptische Tempelanlage Kom Ombo ist eines der bedeutendsten Heiligtümer des Landes. Und das nicht zuletzt wegen seiner beeindruckenden Architektur. Das Bauwerk am Stadtrand von Assuan soll in der griechisch-römischen Zeit um 332 v. Chr. errichtet worden sein. Andere wiederum glauben, die Anlage stamme aus der Zeit der ptolemäischen Dynastie (180-47 v. Chr.). Geweiht war das Heiligtum den beiden Göttern Sobek und Horus – daher auch der Name Doppeltempel. In der Harthor-Kapelle wurden auch mumifizierte Krokodile entdeckt, die heute im kleinen Krokodilmuseum gleich nebenan ausgestellt sind.
Memnonkolosse
Die Memnonkolosse stehen westlich der Stadt Luxor, unweit des Tals der Könige. Die beiden hochragenden Zwillingsstatuen aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. stellen Amenophis III. dar. Einst bewachten die jeweils rund 720 Tonnen schweren und 18 Meter hohen Sandsteinkolosse den Totentempel des neunten Pharaos der 18. Dynastie. Allerdings ist von dem Bauwerk aufgrund von Erdbeben und Überschwemmungen nicht mehr viel übrig.
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Tempel von Kalabscha
Der Tempel in Kalabascha gehört zu den eher weniger bekannten Heiligtümern des Landes und war dem nubischen Gott Mandulis geweiht. Die Anlage wurde auf eine Insel vor der Küste von Assuan umgesiedelt. Nach Angaben der ägyptischen Tourismusbehörde wurde der Mandulis-Tempel in der späten Ptolemäerzeit (332-30 v. Chr.) errichtet. Der römische Kaiser Augustus (27 v. Chr. bis 14 n. Chr.) ließ die einst größte freistehende Tempelanlage des unternubischen Reiches umbauen. Noch heute sind in den antiken Ruinen viele Hieroglyphen und Abbildungen altägyptischer Gottheiten zu sehen.
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Das Cheops-Schiff
Laut dem ägyptischen Altertümer-Ministerium ist diese 4.600 Jahre alte Sonnenbarke das „größte und älteste organische Artefakt aus Holz in der Geschichte der Menschheit“. Das 43,6 Meter lange Holzschiff des Pharaos Cheops wurde 1954 von einem ägyptischen Archäologen entdeckt. Es lag – in Einzelteile zerlegt – neben der Cheops-Pyramide in Gizeh vergraben. Der Zweck des riesigen Schiffes ist immer noch ein Rätsel. Nach Meinung einiger Forschender wurde der Leichnam des Pharaos auf der Sonnenbarke den Nil hinunter zu seiner letzten Ruhestätte transportiert. Die Bergung des spektakulären Bootes dauerte 20 Monate. Es ist nun im Solarbootmuseum in Gizeh zu sehen.
Djoser-Pyramide
Ägyptens einzigartige Architektur begann mit der Djoser-Pyramide. Der altägyptische Pharao Djoser (ca. 2650 bis 2575 v. Chr.) war der erste König, der mit Stein bauen ließ. Frühere Begräbnisstrukturen waren einfache rechteckige Monumente aus Tonziegeln. Doch Djoser strebte nach Höherem und schuf die erste Stufenpyramide Ägyptens. Mit ihren 62,5 Metern war sie das höchste Bauwerk seiner Zeit und ist auch heute noch eines der wenigen mit einer nichtquadratischen Grundfläche.
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Karnak-Tempelanlage
Ägyptens größte Tempelstadt befindet sich am östlichen Nilufer in Karnak, unweit der Stadt Luxor. Und ist ein beeindruckendes Beispiel für die klassische ägyptische Architektur. Mehr als 1.700 Jahre soll der Bau dieses Heiligtums gedauert haben, wobei die meisten Arbeiten zwischen der 12. und 20. Dynastie verrichtet wurden. Während seiner Blütezeit war das UNESCO-Weltkulturerbe das größte Heiligtum des Landes und der wichtigste religiöse Hauptkultort des Reichsgottes. Der Tempel des Amun-Re gilt als das größte religiöse Gebäude der Geschichte.
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Amulette
Schon die alten Ägypter waren große Anhänger von Talismanen, denen sie magische Eigenschaften zuschrieben. Als Glücksbringer oder zum Schutz gegen allerlei Übel wurden die Amulette entweder um den Hals, am Handgelenk oder eingearbeitet in einem Schmuckstück getragen. Aber auch Verstorbenen wurden Amulette zwischen die Leinenschichten beigelegt – sie sollten den Körper des Toten schützen und ihm im Jenseits Kraft verleihen. Einige dieser ägyptischen Schätze sind in Wanderausstellung „Ramses und das Gold der Pharaonen“ zu sehen.
Tempel von Dendera
Dieser altägyptische Tempelkomplex aus der Ptolemäerzeit befindet sich im oberägyptischen Verwaltungsgebiet Quina und ist eine der wichtigsten Kultstätten des Landes. Die rund 40.000 Quadratkilometer große Dendera-Tempelanlage ist von einer dicken Lehmziegelmauer umschlossen und umfasst eine Vielzahl von faszinierenden Sehenswürdigkeiten wie der kleine Isis-Geburtstempel, der heilige See, zahlreiche Schreine sowie eine christliche Basilika. Das beeindruckendste Bauwerk der Stätte ist der Hathor-Tempel. Mit seinem monumentalen Tor, den hoch aufragenden verzierten Säulen und einer mit Hieroglyphen bemalten Decke ist das Heiligtum ein unglaubliches Beispiel pharaonischer Architektur.
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Antike Kleidung
Leichte, meist weiße Leinengewänder, farbenprächtiger Schmuck und auffälliges Augen-Make-up – die altägyptische Zivilisation hatte zweifellos ein Faible für Mode. Während die Alltagskleidung des einfachen Volkes meist schlichter ausfiel, waren die Roben der noblen Gesellschaft oder bei festlichen Anlässen mit Perlen oder Federn geschmückt. Während der Durchschnittsbürger barfuß lief, trugen Könige oder Priester Sandalen (im Bild: Schuhwerk von Tutanchamun). Die vergoldeten Schuhe sind derzeit im Großen Ägyptischen Museum in Kairo ausgestellt.
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Der Totentempel des Sethos I.
Mit dem Bau seines Totentempels in Abydos am westlichen Nilufer soll Sethos I. schon vor seiner Regierungszeit begonnen haben, aber erst sein Sohn Ramses II. vollendete 1279 v. Chr. dieses bemerkenswerte Werk. Ursprünglich war das sogenannte Millionenjahrhaus von einer dicken Mauer umgeben. Im Tempel selbst gab es neben verschiedenen Höfen und Kammern auch sieben Kapellen – Sanktuare genannt. In der „Königsgalerie“ gleich nebenan befindet sich ein Steinrelief, das zu den schönsten des Landes gehört. An einer Wand ist die Ahnenfolge von 76 Pharaonen zu lesen. Einige Namen allerdings fehlen. Tutanchamun zum Beispiel hielt Sethos I. für keinen echten König.
Die Große Sphinx
Die Große Sphinx ist nicht nur eine der berühmtesten, sondern auch eine der größten Statuen der Welt. Mit einer Höhe von 20 Metern und einer Länge von 73,5 Metern bewacht das riesenhafte Mischwesen aus Löwenkörper und einem Menschenkopf die Chephrenpyramide in Gizeh. Etwa 100 Arbeiter sollen drei Jahre lang täglich an der Fertigstellung der Kalksteinstatue gesessen haben. Doch weist die Figur, deren Kopf mit einem königlichen Nemes-Kopftuch bedeckt ist, mittlerweile sehr viele Verwitterungs- und Erosionsspuren auf, und es werden immer mal wieder Anstrengungen unternommen, sie so gut wie es geht zu erhalten.
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Die Rote Pyramide von Dahschur
Die Rote Pyramide – auch als Nord-Pyramide bekannt – ist die größte Pyramide in der Totenstadt von Dahschur und die drittgrößte in Ägypten. Das riesige Grabmal aus rostfarbenen Kalksteinziegeln wurde zwischen 2575 und 2551 v. Chr. für Pharao Snofru errichtet und gilt als die erste „echte“ Pyramide. Das mehr als 4.000 Jahre alte Mausoleum ist für Besucher vollständig zugänglich.
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Kanopengefäße
Kanopen sind kunstvoll gestaltete Gefäße aus Kalkstein, Holz oder Alabaster. Sie wurden von den alten Ägyptern während des Mumifizierungsrituals verwendet, um die Organe des Verstorbenen separat vom Leichnam beizusetzen. Diese wurden laut damaligem Verständnis im Jenseits noch gebraucht. Im Gegensatz zu Magen, Lunge, Leber und den Eingeweiden verblieb das Herz im Körper, da es – so der Glaube – mit der Seele verbunden war. Zu sehen sind diese bemerkenswerten Schätze zum Beispiel im Pariser Louvre oder dem Berliner Pergamonmuseum.
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Tempel von Amada
Der kleine und bescheidene Amada-Tempel gilt als einer der ältesten und wichtigsten Tempel in der nubischen Region Ägyptens. Er wurde in der Regierungszeit von Thutmosis III. (1479–1429 v. Chr.) zu Ehren der Götter Re umd Amon gegründet und während der Herrschaft von Amenophis II. und Thutmose IV. bis 1390 v. Chr. erweitert. Besonders schön sind die zahlreichen Zeichnungen an den Pfeilern und Wänden, die wichtige historische Ereignisse darstellen.
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Antike Werkzeuge
Die meisten alten Ägypter arbeiteten in der Landwirtschaft. Aber es gab auch Goldschmiede, Töpfer, Tischler oder Wagenmacher. Und so hatten sie – von Speeren und Schilden aus Bronze bis hin zu Streitäxten, Steinschleifern und Meißeln – für jede Aufgabe das richtige Werkzeug. Wunderbar erhaltene altägyptische Handwerkzeuge sind in Museen auf der ganzen Welt zu finden. Zum Beispiel auch im British Museum in London.
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Mumifizierte Katzen
Die Ägypter balsamierten nicht nur Menschen für den Übergang ins Jenseits ein. Katzen galten als heilige Tiere und wurden – oft mumifiziert – zusammen mit ihren Besitzern in Gräbern beigesetzt. Andere wurden der Katzengöttin Bastet geopfert. Im Jahr 2004 entdeckten Archäologen in der Nähe der Totenstadt Sakkara nicht nur Hunderte von Katzenmumien – inklusive Geparden und Leoparden –, sondern auch konservierte Krokodile, Kobras, Vögel sowie einen riesigen Käfer, der vier Mal so groß war wie normal. Diese einzigartigen Fundstücke sind im Großen Ägyptischen Museum in Kairo ausgestellt.
Ägyptisches Totenbuch
Das erstmals 1888 von E. A. Wallis Budge übersetzte „Buch der Toten“ gilt als eine Sammlung von Zaubersprüchen und Beschwörungsformeln, die die Ägypter einst den Verstorbenen für den Übergang ins Jenseits beilegten. Dieses Spruchgut wurde in Hieroglyphen auf einer Papyrusrolle verewigt. Allerdings konnten sich nur die reichsten Ägypter eines dieser wichtigen Bücher leisten. Beispiele für das Totenbuch sind in Galerien auf der ganzen Welt zu sehen, wie etwa im Staatlichen Museum zu Berlin oder im British Museum in London.
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Der Tempel von Philae
Die Tempelanlage des Isis-Heiligtums wurde beim Bau des Assuan-Staudamms in den 1960er-Jahren fast zerstört. Glücklicherweise konnte der Komplex vor Flutung der Insel Philae dank der UNESCO und der ägyptischen Regierung auf die Nachbarinsel Agilkia umgesiedelt werden. Heute gilt er als eines der am besten erhaltenen Heiligtümer Ägyptens. Zu den Höhepunkten der Anlage zählen neben dem Tempel der Göttin Isis zum Beispiel die Säulen der Hypostylsaals und der unvollendete Trajan-Kiosk, der auf das Jahr 98 n. Chr. zurückgeht.
Die Pyramiden von Gizeh
Die Pyramiden von Gizeh sind nicht nur das älteste der Sieben Weltwunder der Antike, sondern auch das einzige, das noch erhalten ist. Dieser spektakuläre Komplex am Stadtrand von Kairo wurde um 2550 v. Chr. als Grabstätte für Pharao Cheops errichtet. Man nimmt an, dass die drei Pyramiden des Mausoleums mehr als zwei Millionen Steinblöcke enthalten, von denen einige bis zu 15 Tonnen wiegen. Doch wie die Bauwerke ohne moderne Maschinen errichtet werden konnten, bleibt ein großes Rätsel. Das Mausoleum ist zweifellos der berühmteste Ort in ganz Ägypten und wird jedes Jahr von rund 15 Millionen Menschen besucht.
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