Wohnmobile und Wohnwagen haben eine viel längere Geschichte, als Sie vielleicht denken mögen. Historisch betrachtet gehen sie auf den Pferdewagen zurück, der bereits vor Tausenden von Jahren erfunden wurde. Der erste richtige Wohnwagen der Welt stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und das Wohnmobil feierte 1904 seine Premiere. Was auch wenig bekannt ist: Die ersten Wohnwagen und Wohnmobile waren teurer Luxus und wurden aufwendig per Hand gefertigt.
Machen Sie mit uns eine Reise in die Vergangenheit und sehen Sie hier einige der legendärsten Exemplare aller Zeiten – auch aus Deutschland ist ein Kultmodell dabei. Ein Überblick in Bildern ...
(Beträge in Fremdwährungen wurden in Euro umgerechnet.)
Adaptiert von Barbara Geier
Man geht davon aus, dass erste Wohnwagen-Arten – nicht lange nach der Erfindung des Rades – von den Sumerern im alten Mesopotamien um das vierte Jahrtausend v. Chr. entwickelt wurden. Der Freizeittourismus ist fast genauso alt, kam aber erst nach 300 v. Chr. in Schwung, als die Römer damit begannen, ein ausgedehntes Straßennetz zu bauen.
Tourismus war allerdings eine Domäne der Reichen, die es sich leisten konnten, in einer Villa am Meer Urlaub zu machen oder weit entfernte heilige Stätten zu besuchen. Etwa ab dem ersten Jahrhundert n. Chr. nutzte die römische Elite „carrucas dormitoriaes“ (Schlafkutschen), in denen sie auf ihren Reisen übernachten konnte. Die hier zu sehende Nachbildung mit Bronzeverzierungen ist im Römisch-Germanischen Museum in Köln ausgestellt.
Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit waren Pferdekutschen für Überlandfahrten üblich. Die Reisenden aßen und schliefen unterwegs, allerdings in Gasthöfen. Im frühen 19. Jahrhundert wurden Kutschen erstmals von Europas Wanderzirkussen und -menagerien auch als Wohnräume eingesetzt.
Sinti und Roma, die seit dem Mittelalter in Mitteleuropa leben, nutzten diese kleinen Unterkünfte auf Rädern ab der zweiten Hälfe des 19. Jahrhunderts. Das Foto zeigt eine Roma-Familie mit ihrem Wohnwagen – auch Vardo genannt – im Jahr 1877 im Londoner Stadtteil Notting Hill.
Vardos waren oft farbenfroh und aufwendig dekoriert. Die Designs integrierten dabei traditionelle Symbole der Sinti und Roma wie Blumen, Trauben und Pferde.
Diese von Pferden gezogenen Fahrzeuge standen Pate für den ersten Freizeitwohnwagen der Welt, der 1884 von dem schottischen Arzt und Autor William Stables in Auftrag gegeben und 1885 fertiggestellt wurde.
Stables beauftragte den Hersteller des Pullmanwagens, die Bristol Wagon Works Company, mit dem Bau eines luxuriösen Reisewagens, der robust genug für eine Tour durch Großbritannien war. Der maßgefertigte Wohnwagen soll 300 Pfund gekostet haben, was nach heutigem Geldwert umgerechnet fast 36.000 Euro entspricht.
Der rund fünf Meter lange „Wanderer“-Wohnwagen wurde aus Mahagoni- und Ahornholz gebaut und in Schwarz und Gold gestrichen. Das Gefährt war mit allem Komfort ausgestattet, darunter ein Schlafsofa, ein Kochherd, eine Waschgelegenheit, ein Bücherregal und ein Geschirrschrank. Platz für mehrere Musikinstrumente gab es auch.
Stables machte sich 1885 auf große Tour und reiste von seinem Wohnort im Süden Englands bis ins schottische Inverness. Mit an Bord des „Wanderer“ waren ein Diener, Koch, Kutscher sowie sein Hund und Kakadu. Der Wohnwagen war damals so ungewöhnlich, dass der Diener mit dem Fahrrad vorausfahren musste, um die Verkehrsteilnehmer zu warnen. Gelegentlich bewarfen Schaulustige das Fahrzeug auch mit Steinen.
Stables wurde zu einer Art Berühmtheit und löste in Großbritannien die erste Wohnwagenbewegung der Welt aus. Wer es sich leisten konnte, gab einen Wohnwagen in Auftrag, um das Land zu erkunden, oft mit einer Schar von Angestellten im Schlepptau, die in Zelten schliefen. Kurz nach der Einführung des Automobils wurde in Großbritannien bereits im Jahr 1908 ein erster Caravanclub gegründet.
Als Stables 1910 starb, erbte seine Tochter den Gentleman-Wohnwagen. 1961 übergab die Stables-Familie das gute Stück an den britischen Caravan and Motorhome Club für deren Wohnmobil- und Wohnwagensammlung.
Der historische Wohnwagen wurde in den Jahren vor dem hundertjährigen Bestehen des Clubs im Jahr 2007 gründlich renoviert und war das Glanzstück bei einer Veranstaltung im Buckingham Palace anlässlich dieses Jubiläums. Heute steht das Gefährt aus dem 19. Jahrhundert in einem speziell umgebauten Schuppen auf dem Gelände des Broadway Caravan and Motorhome Club in Zentralengland.
Laut dem „Smithsonian Magazine“ wurde das allererste selbstgebaute Wohnmobil 1904 in den USA zusammengebastelt. Der 1910 in den USA hergestellte Pierce-Arrow Touring Landau gilt als das erste serienmäßige Wohnmobil. Davon haben allerdings keine Exemplare überlebt, was uns zum ältesten erhaltenen Wohnmobil führt:
Der Ford Model T Motor Caravan von 1914 basiert auf einem Ford Model T-Chassis und wurde für ein Mitglied der Bentall-Familie gebaut, den Gründern der gleichnamigen britischen Kaufhauskette. Die Wohnkabine wurde von dem Unternehmen Dunton of Reading angefertigt, das zur damaligen Zeit als Spezialist für hochwertige Wohnwagen bekannt war.
Das Wohnmobil wurde angeblich in den 1920er-Jahren verkauft und seine Spur verliert sich für einige Jahrzehnte – bis es in sehr schlechtem Zustand in Shepperton in der Nähe von London wiederentdeckt wurde. In den 1970er-Jahren wurde es dann von dem Wohnmobil-Enthusiasten Leo Smith gemeinsam mit dem Schreiner Robin Tanner vier Jahre lang restauriert.
Seitdem erstrahlt es wieder in altem Glanz und war in Ausstellungen historischer Fahrzeuge sowie einer Fernsehshow zu sehen, bei der auch Mitglieder des britischen Königshauses anwesend waren.
Das historische Wohnmobil bietet Platz für vier Personen. Neben einem gemütlichen Ledersofa gibt es einen Holzofen, Samtvorhänge, eine Kommode sowie Messinglampen und andere historische Elemente.
Im September 2022 ging es bei dem britischen Auktionshaus Bonhams unter den Hammer und fand für rund 72.000 Euro einen neuen Besitzer bzw. eine neue Besitzerin – für mehr als das Dreifache des Mindestgebots.
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Das britische Unternehmen Eccles aus Birmingham war der erste große Wohnwagenhersteller der Welt. Inspiriert von den Militäranhängern, die im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurden, begann das Unternehmen 1919 mit der Herstellung von Wohnwagen.
Wenige Jahre später wurden sie bereits seriell produziert. Im Bild ist ein Beispiel aus dem Jahr 1926 zu sehen.
Der hochwertig konstruierte Eccles-Wohnwagen aus den 1920er-Jahren besteht aus Sperrholz, hat ein laternenförmiges Dach und wurde auf einen Holzrahmen aufgesetzt. Die rautenförmigen Sprossenfenster im Tudor-Stil geben dem glänzend lackierten Wohnwagen einen landestypischen Touch.
Der Eccles-Wohnwagen kostete zu seiner Zeit 185 Pfund, was nach heutigem Geldwert umgerechnet rund 11.000 Euro entspricht. Zum Vergleich: Ein typisches Haus kostete damals 619 Pfund oder inflationsbereinigt heute um die 36.000 Euro.
Zur Ausstattung des auf Hochglanz polierten Innenraums gehörten ein Ofen und sogar ein Grammophon für die musikalische Unterhaltung
Das hier zu sehende Modell war einst Teil der Sammlung von Sam Alper, dem Gründer des britischen Wohnwagen- und Wohnmobilherstellers Caravans International. 1980 wurde es vom National Motor Museum gekauft, das in der Nähe von Southampton historische Fahrzeuge ausstellt. Dort ist es noch heute zu besichtigen.
In den USA waren im frühen 19. Jahrhundert im Mittleren Westen sogenannte überdachte Conestoga-Wagen unterwegs. Dieser leichte Planwagen geht auf deutsche Auswanderer zurück, die das Modell im 18. Jahrhundert in Pennsylvania bauten.
Die ersten Wohnmobile wurden, wie bereits erwähnt, 1904 (privat) sowie 1910 dann serienmäßig von dem Automobilhersteller Pierce-Arrow hergestellt. 1928 stellte das Unternehmen das Housecar-Modell (auch „Privateer“ genannt) vor. Zu dieser Zeit gab es bereits den ersten amerikanischen Wohnmobil- und Wohnwagenclub und das Reisen in diesen Gefährten wurde im Land immer beliebter. Gleichwohl war es damals noch eine Nische, in der sich weitgehend wohlhabende Menschen tummelten.
Das US-amerikanische „Hausauto“ der 1920er-Jahre war ein echtes Statussymbol und insgesamt wurden nur drei davon hergestellt. Im Bild ist das einzige erhaltene Exemplar zu sehen.
Der Preis ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich waren es einige Hundert Dollar oder sogar Tausende, was bedeutet, dass das Wohnmobil für die meisten Amerikaner zu jener Zeit unerschwinglich war.
Das Wohnmobil von Pierce-Arrow war sehr komfortabel ausgestattet, u. a. mit einer Küche und Essecke sowie einem Bad mit Toilette und Dusche.
Die Geschichte des einzigen erhaltenen Modells kann nicht mehr im Einzelnen nachvollzogen werden. Auf jeden Fall landete es schließlich im Besitz eines amerikanischen Museums für historische Fahrzeuge in Indiana, wo es heute ausgestellt ist.
Wohnmobile in Australien haben deutsche Wurzeln: Die beiden ersten Wohnmobile des Kontinents wurden von Gerhard Kaesler gebaut, der 1885 als Sohn deutscher Eltern in Südaustralien geboren wurde. 1929 entstand das erste namens „Home From Home“, ein 3,6 Meter langes Gefährt, das Kaesler und seiner Familie auf Touren ein Zuhause auf Rädern bot.
Damit war er ein Pionier, denn Wohnmobile wurden in Australien im Vergleich zu Europa erst später populär. Das lag an den schlechten Straßen, den großen Entfernungen und der fehlenden touristischen Infrastruktur des riesigen Landes. Als die Australier dann aber vom Wohnmobilfieber gepackt wurden, entschieden sie sich direkt für Wohnmobile und nicht für Wohnwagen oder Zeltanhänger, die sich erst später verbreiteten.
Der erfinderische Kaesler baute sein „Home from Home“ auf einem Dodge Tourer. Das Wohnmobil ist einem hübschen Häuschen nachempfunden, mit rotem Schrägdach, gestrichenen Wänden in Ziegelsteinoptik und sogar einem Schornstein.
Im Inneren war es gemütlich mit Herd, Betten, Schränken und einem Radio ausgestattet. Kaeslers Tochter beschrieb in einem Interview vor einigen Jahren, wie die Familie beim ersten Urlaub mit dem Gefährt viel Aufsehen erregte. Und nicht nur das …
Bei einem Stopp der Familie in der Stadt Goolwa auf der Fleurieu-Halbinsel war der dortige Bürgermeister so begeistert, dass er es dem Erfinder direkt abkaufte. Nach dem Tod des Bürgermeisters wurde es dem Bezirksrat von Goolwa geschenkt.
In den 1970er-Jahren wurde das Gefährt renoviert und steht heute im Museum der Stadt Goolwa.
Der Wall-Street-Crash von 1929 und die darauf folgende Weltwirtschaftskrise versetzte der aufstrebenden Freizeitmobil-Industrie in den USA einen Dämpfer. Wohnwagen und Wohnmobile galten als frivoler Luxus in einer Zeit, in der viele Menschen kaum genug Geld zum Essen hatten.
Die Hersteller produzierten dennoch weiterhin luxuriöse Wohnmobile und Wohnwagen, aber in kleinerem Maßstab. Zu den herausragenden Modellen dieser Ära gehört ein Wohnwagen namens Curtiss Aerocar.
Während frühere Wohnwagen in den USA noch eine traditionelle Form hatten und an die klassischen Vardo-Wagen oder viktorianische Kutschen erinnerten, sah das Curtiss Aerocar der 1930er-Jahre ganz anders aus. Die schlanken Wohnwagen dieser Zeit waren vom Stil des Art déco sowie vom Flugzeugdesign beeinflusst und das Aerocar-Modell war der Inbegriff dieser neuen Art von Wohnwagen.
Der Anhänger wurde erstmals 1928 von der Firma Curtiss Aerocar Land Yacht unter der Leitung des Luftfahrtpioniers Glenn Curtiss hergestellt. Insgesamt gab es rund 300 Exemplare, von denen aber nur ein Dutzend erhalten geblieben sein sollen. Dieses Modell in glänzendem Rot stammt aus dem Jahr 1938 und wurde für den Abenteurer und Broadway-Schauspieler Augustus Post angefertigt, der auch den Chevrolet HC als Spezialanfertigung dazu bestellte, um den Wohnwagen zu ziehen.
Auf Basis der Preisangaben für andere Modelle aus dieser Zeit würde das Aerocar-Modell heute inflationsbereinigt vermutlich knapp 57.000 Euro kosten. Es hat zwei Abteile mit flugzeugähnlichen Sitzen und Schlafkojen. Neben einem Kleiderschrank gehört auch eine voll ausgestattete Küche mit Eisfach und Dreiflammenkocher sowie ein Badezimmer mit Toilette und Dusche – eine Seltenheit in dieser Zeit – zur Ausstattung.
Nach dem Erstbesitzer lief der Wohnwagen durch verschiedene Hände und wurde zuletzt 2013 über den amerikanischen Oldtimer-Händler Hyman verkauft. Eine Preisangabe gibt es nicht. Man kann aber von einer beträchtlichen Summe ausgehen, denn 2009 wurde die Fahrzeug-Wohnwagen-Kombi für 250.000 US-Dollar angeboten, was nach heutigem Geldwert umgerechnet knapp 334.000 Euro entspricht.
Da der Absatz von Luxusautos und Wohnmobilen während der Weltwirtschaftskrise zurückging, begann der US-Hersteller Pierce-Arrow mit der Produktion von Wohnwagen und brachte 1936 den Travelodge auf den Markt.
Das kleinste Modell C mit einer Länge von knapp über vier Metern kostete 595 US-Dollar, was nach heutigem Geldwert umgerechnet rund 12.000 Euro entspricht.
Der für seine Robustheit und hervorragende Qualität geschätzte Wohnwagen wurde aus Aluminium auf einem Stahlrahmen gefertigt. Im mit Birkenholz verkleideten Innenraum gibt es eine geräumige Essecke sowie ein Eisfach, einen Ofen und andere hochwertige Ausstattungselemente.
Insgesamt wurden 1936 und 1937 440 Travelodge-Anhänger produziert, darunter 74 des C-Modells. Man geht davon aus, dass es davon noch 20 gibt, darunter dieses sehr gut erhaltene Exemplar von 1937, das vor einigen Jahren von RM Sotheby’s, einem Auktionshaus für Sammlerfahrzeuge, für rund 41.000 Euro verkauft wurde.
Die Käufer des Oldtimer-Wohnwagens bekamen für den Preis auch die Original-Ausstattung, wozu u. a. ein altes Funkgerät und Kofferset gehören.
Travelodge-Modelle kommen nur selten auf den Markt. Anfang 2024 bot ein amerikanischer Oldtimer-Händler allerdings ein Exemplar der Modellklasse B für knapp 64.000 Euro an. Während die Wohnwagen von Pierce-Arrow inzwischen zu Sammlerstücken wurden, erholte sich das Unternehmen jedoch nie von der Wirtschaftskrise und ging 1938 pleite.
Der Airstream Clipper ist wahrscheinlich Amerikas bekanntester Wohnwagen und kam im Januar 1936 auf den Markt. Der Airstream-Gründer Wally Byam hatte sein Unternehmen 1931 in seinem Hinterhof in Los Angeles gegründet.
Der Airstream-Wohnwagen mit dem markanten Aluminium-Design konkurrierte mit dem ebenfalls aus Aluminium gefertigten Bowlus Road Chief, der 1934 auf den Markt kam und von dem Luftfahrtingenieur Hawley Bowlus entworfen worden war. Die beiden Modelle sehen zwar unterschiedlich aus, doch sowohl der Road Chief als auch der Clipper orientierten sich stark am Flugzeugdesign der damaligen Zeit.
Bowlus musste 1936 nach nur 80 produzierten Einheiten sein Unternehmen aufgeben. Doch auch Airstream war gezwungen, die Produktion während des Zweiten Weltkriegs einzustellen. Nach dem Krieg begann Byam 1945 allerdings wieder mit der Herstellung von Wohnwagen und eröffnete das Unternehmen neu.
Der Preis für einen Clipper startete bei 1.465 US-Dollar, was nach heutigem Geldwert umgerechnet rund 29.000 Euro entspricht. Das Produkt konnte sich letztlich gegenüber der Konkurrenz durchsetzen, denn von den 400 Unternehmen, die in den 1930er-Jahren in den USA Wohnmobile und Wohnwagen herstellten, war Airstream das einzige, das den Zweiten Weltkrieg überlebte.
Die hervorragenden Ausstattungsmöglichkeiten des Wohnwagens waren sehr attraktiv für die Kunden: Ob Edelstahlküche und Holzschränke oder Toilette, Radio und Klimaanlage – in dem holzverkleideten Innenraum fand alles Platz.
In der Nachkriegszeit lief das Geschäft für Airstream bestens, da Urlaub mit Wohnmobil und Wohnwagen in den USA zum Mainstream wurde. Auch Politiker und Hollywood-Prominente kauften die Modelle des Unternehmens, die bis heute Kult sind.
Ursprünglich begann der Hersteller Shasta sein Geschäft 1941 mit der Produktion von Wohnanhängern für das US-Militär. Das kalifornische Unternehmen profitierte dann vom Wohnwagenboom der Nachkriegszeit und produzierte in den späten 1950er-Jahren in großen Mengen für den wachsenden Massenmarkt für Freizeitfahrzeuge.
Die auch als „Toaster auf Rädern“ bezeichneten Shasta-Wohnwagen haben ein charakteristisches Z-Design auf der Karosserie und unverwechselbare „Flügel“ am Heck. Sie waren relativ preiswert, sehr leicht und überraschend geräumig. Das hier zu sehende 4,5 Meter lange Airflyte-Modell kam 1961 auf den Markt.
Der Airflyte wurde schnell zum Wohnwagen-Liebling der Amerikaner und verkaufte sich wie warme Semmeln.
Dieses besonders fesche Exemplar mit seiner Kombination aus glänzendem Aluminium und Rosa-Weiß-Elementen wurde 2014 in Kalifornien fotografiert. Aber die Airflyte-Wohnwagen sind nicht nur von außen nett anzusehen, sondern haben auch ein ganz eigenes Interieur.
1960 sah der Airflyte innen so aus. Der Wohnwagen war mit Birken- oder Eschenholz verkleidet und bot einige schicke Extras, wie beispielsweise einen Formica-Tisch, bequeme Sitzgelegenheiten und farblich passende Vorhänge.
Die Produktion des ursprünglichen Airflyte-Wohnwagens wurde schon vor Jahrzehnten eingestellt. 2015 legte Shasta die Version von 1961 in zwei Größen aber neu auf. Die Produktion war auf 1.941 Einheiten begrenzt, eine Anspielung auf das Gründungsjahr des Unternehmens, und die Modelle kosteten zwischen 14.000 und 15.000 Euro.
Von 1950 bis 1967 produzierte Volkswagen den Volkswagen T1, auch als Bulli oder VW-Bus bekannt, der zum Symbol der deutschen Wirtschaftswunderjahre nach dem Krieg wurde. Das Modell mit der typischen geteilten Frontscheibe – zunächst als Bus für Post und Handwerker konzipiert – wurde zur Basis der ersten Wohnmobil-Busse, die ab 1958 vom Band liefen und bis heute mit der Hippiezeit der 1960er- und 1970er-Jahre verbunden werden.
Das Erfolgsgeheimnis des Fahrzeugs liegt in seinem einfachen, aber kultigen Design, seiner Zuverlässigkeit und seiner extremen Vielseitigkeit, ganz zu schweigen von seinem günstigen Preis. Bei seiner Markteinführung kostete der VW-Bus inflationsbereinigt rund 17.000 Euro, also nicht viel mehr als der VW Käfer.
Bis 1967 liefen fast 1,5 Millionen der Wohnmobil-Busse in verschiedenen Größen und Varianten von den VW-Fertigungsbändern in Wolfsburg.
Im selben Jahr überarbeitete VW das Design und tauschte die geteilte Windschutzscheibe gegen ein Panoramafenster aus. Heutzutage sind die Original-Modelle mit der geteilten Scheibe sehr begehrt und laut Branchenpublikationen werden sie für bis zu 75.000 Euro verkauft. Das Bild zeigt ein restauriertes Modell von 1967.
Die Originalausstattung dieses Bullis ist perfekt erhalten, einschließlich Klappbett aus senfgelbem Vinyl, ausklappbarem Esstisch, Kühlschrank, Garderobe und aufklappbarem Camper-Dach. Der Preis für diesen Camperbus ist nicht bekannt. Ein ähnliches Exemplar des T2-Nachfolgermodells wurde allerdings kürzlich von einem US-amerikanischen Gebrauchtwagenhändler für 46.000 Euro verkauft.
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