Die schlechteste und beste Reisezeit für Europas Touristenmagneten
Sightseeing ohne Ströme von Urlaubern
Europas Touristenmagnete stehen nicht ohne Grund ganz oben auf der Liste vieler Urlauber – sei es wegen der historischen Wahrzeichen, der traumhaften Strände oder den weltbekannten Galerien und Museen. Das heißt aber nicht unbedingt, dass Sie sich im Urlaub von Menschenmassen durch die Orte schieben lassen müssen. Jedenfalls nicht, wenn Sie zur richtigen Zeit reisen. Im Folgenden erfahren Sie, wann und wie Sie – selbst an den überlaufendsten Reisezielen – den Menschenmengen aus dem Weg gehen können. Und welche Monate Sie unbedingt vermeiden sollten.
Dubrovnik, Kroatien
Das wunderschöne Dubrovnik, bekannt für seine mittelalterliche Stadtmauer und als Drehort von „Game of Thrones“, wurde in den vergangenen Jahren von Reisenden regelrecht überrannt. Zu Spitzenzeiten drängten sich bis zu 10.000 Kreuzfahrtpassagiere durch die Gassen. Inzwischen hat die Stadt die Zahl auf 4.000 pro Tag begrenzt. Wenn Sie Dubrovnik (fast) für sich allein haben möchten, übernachten Sie am besten außerhalb der Stadtmauern und erkunden Sie am frühen Morgen oder erst am späten Abend das Zentrum, wenn die Kreuzfahrtschiffe noch nicht angelegt oder schon wieder abgelegt haben. Alternativ können Sie sich auch anderswo an der dalmatinischen Küste einquartieren. So lässt sich die Perle der Adria zum Beispiel auch perfekt von Cavtat, Slano oder Ston aus im Rahmen eines Tagesausflugs besuchen.
London, England, Großbritannien
London-Besucher lieben die knallroten Doppeldeckerbusse und Telefonzellen sowie die historischen Wahrzeichen und königlichen Paläste der britischen Hauptstadt. Doch Touristen-Hotspots wie der Big Ben, Buckingham Palace oder die Oxford Street sind besonders im Sommer und rund um Weihnachten oft heillos überfüllt. Wollen Sie die Stadt ohne Gedränge genießen, vermeiden Sie öffentliche Verkehrsmittel zur Stoßzeit (7-10 Uhr und 16-19 Uhr) und gehen Sie stattdessen lieber zu Fuß. Oder weichen sie auf die Nebensaison aus: Die Monate November, Januar und Februar sind für London-Verhältnisse eher ruhig.
Florenz, Italien
Florenz zählt zu den beliebtesten Reisezielen in Italien. Kein Wunder, erwarten Besucher in der Hauptstadt der Toskana doch jede Menge beeindruckende Kunst und Architektur der Renaissance und kulinarische Genüsse dank erstklassiger Speisen und Weine. Wie bei vielen Touristen-Hotspots empfiehlt es sich auch im Fall von Florenz, die Hauptsaison zu meiden. Frühling und Herbst sind eindeutig bessere Reisezeiten. Und wenn Sie nichts gegen niedrigere Temperaturen haben, warum nicht im Winter reisen? Es lohnt sich auch, gleich morgens in die Uffizien zu gehen und nach Restaurants Ausschau zu halten, die auch von Einheimischen besucht werden. In puncto Übernachtung empfehlen wir Boutique-Hotels statt große Ketten.
Paris, Frankreich
Eiffelturm, Triumphbogen, Louvre – Paris hat jede Menge weltbekannte Sehenswürdigkeiten. Doch die Stadt der Liebe fühlt sich nicht ganz so romantisch an, wenn Sie andere Touristen zur Seite drängen müssen, nur um einen kurzen Blick auf die Attraktionen zu erhaschen. Wenn Sie den Massen ausweichen wollen, vermeiden Sie den Frühling und den Sommer. Besser sind Oktober bis März (exklusive Weihnachten). Besuchen Sie die Top-Attraktionen im Idealfall an Wochentagen, wenn die Pariser arbeiten, und sichern Sie sich Ihre Tickets schon im Voraus.
Berlin, Deutschland
Von der East Side Gallery bis hin zum Brandenburger Tor – der deutschen Hauptstadt mangelt es nicht an sehenswerten Attraktionen. Die besten Monate, um sich diese auch in Ruhe anzuschauen, sind September bis November. Dann nämlich haben die Touristengruppen, die jeden Sommer die Stadt stürmen, nachgelassen. Unser Tipp: Wenn Sie die bekanntesten Sehenswürdigkeiten abgegangen sind, lernen Sie auch Berlins andere Seiten kennen. Besuchen Sie zum Beispiel die Hipster-Viertel Kreuzberg und Neukölln oder den stillgelegten Flughafen Tempelhof, der inzwischen zu einem Volkspark umgestaltet wurde.
Edinburgh, Schottland, Großbritannien
Höhenburgen, Kopfsteinpflaster und gotische Architektur: Schottlands Hauptstadt sieht aus wie direkt aus dem Märchenbuch. Allerdings kann es in Edinburgh um Weihnachten und Neujahr herum ziemlich voll werden. Touristen aus dem In- und Ausland strömen Anfang Januar in Scharen zum berühmten Hogmanay-Fest. Auch im Sommer, insbesondere im August, wenn das Fringe-Theaterfestival über die Bühne geht, werden die Betten schon mal knapp. Entfliehen Sie den Touristenscharen, indem Sie zwischen Februar und April anreisen. Zwar sind die Temperaturen dann niedriger, dafür können Sie die Stadt aber ohne allzu große Menschenmassen genießen.
Istanbul, Türkei
Istanbul liegt genau an der Grenze zwischen Europa und Asien und hat jede Menge bekannte Wahrzeichen, die an die verschiedenen Imperien im Laufe der Jahrhunderte erinnern. Das lebhafte Zentrum kann in der Hochsaison schonmal ziemlich überwältigend sein. Unser Tipp: Erkunden Sie die Blaue Moschee, die Sophienkathedrale und den Großen Basar früh morgens oder unter der Woche, dann halten sich die Massen noch etwas in Grenzen. Wenn möglich, vermeiden Sie auch die Hauptsaison von Juni bis September und reisen Sie stattdessen lieber im Frühling oder Herbst an. In der Stadt ist es immer noch warm und die Touristen-Scharen sind noch oder schon wieder Zuhause.
Rom, Italien
Rom, historisch und romantisch zugleich, ist seit Hunderten, wenn nicht Tausenden von Jahren ein äußerst beliebtes Reiseziel. Wer kann sich schon der Magie des Kolosseums, des Pantheons und des Trevi-Brunnens entziehen? Um all die Sehenswürdigkeiten zu genießen, ohne sich durch die Massen kämpfen zu müssen, besucht man Rom am besten zwischen Oktober und April. Dann ist die Stadt nicht nur vergleichsweise leer, die Hotelpreise sind auch bedeutend niedriger. Wenn Sie ins Kolosseum wollen, lohnt es sich, gleich morgens ein Ticket zu kaufen. Den Vatikan hingegen können Sie auch auf den Abend verschieben – von April bis November ist er bis 23 Uhr für Besucher geöffnet.
Amsterdam, Niederlande
Amsterdam ist eine der meistbesuchten Städte Europas. An jeder Ecke der niederländischen Metropole wartet eine neue Sehenswürdigkeit, was allerdings auch bedeutet, dass die Gassen und Grachten gerade in der Hauptsaison oft überfüllt sind. Tun Sie sich deshalb selbst einen Gefallen und besuchen Sie die Stadt – wenn möglich – in der ruhigeren Zeit zwischen September und November. Die Temperaturen sind dann noch angenehm, der Ansturm der Sommer-Touristen jedoch vorbei. Machen Sie auch nicht den Fehler, nur im Zentrum zu bleiben. Tun Sie es lieber den Einheimischen gleich, schwingen Sie sich aufs Fahrrad und erkunden Sie die Randbezirke.
Venedig, Italien
Die Lagunenstadt ist einer von Europas absoluten Touristen-Hotspots. Hier wimmelt es immer von Besuchern. Venedig hat deshalb Kreuzfahrtschiffen das Anlegen im historischen Zentrum verboten, eine Touristensteuer eingeführt und jüngst ein Online-Buchungssystem angekündigt, um die Zahl der Tagesausflügler in Schach zu halten. Trotzdem ist es im Sommer immer noch extrem voll. Entgehen Sie dem Trubel in der Innenstadt, indem Sie Venedig zwischen Oktober und Februar besuchen. Oder gönnen Sie sich eine Auszeit auf den nahe gelegenen Inseln Burano, Torcello und Mazzorbo.
Barcelona, Spanien
Dank seiner historischen Architektur, dem großartigen Essen und mediterranem Klima ist Barcelona die perfekte Wahl für sonnenhungrige Kurzurlauber. Doch die spanische Metropole ist Opfer ihrer eigenen Schönheit geworden, und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ersticken in Menschenmassen. Unser Tipp: Fliegen Sie zwischen März und Mai nach Barcelona und besuchen Sie die beliebtesten Attraktionen gleich morgens. Und wenn Sie es gerne noch ein bisschen ruhiger haben, quartieren Sie sich anderswo in Katalonien ein und nehmen Sie den Zug in die Stadt.
Prag, Tschechien
Prag punktet mit seiner charmanten mittelalterlichen Architektur, doch können die vielen Junggesellenabschiede in der tschechischen Hauptstadt den Charme schnell mal verderben. Reisen Sie im Frühjahr oder frühen Herbst an, dann sind die Temperaturen milde, die Besucherzahlen aber geringer. Es lohnt sich auch, eine Unterkunft außerhalb der Altstadt zu buchen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zwischen Montag und Donnerstag abzuklappern, um den Massen am Wochenende zu entkommen.
Wien, Österreich
Atemberaubende Opernhäuser, prächtige Paläste und einige der besten Galerien der Welt machen Wien zu einem echten Highlight für Städtetouristen in Europa. Überlegen Sie sich jedoch gut, ob sie Österreichs Hauptstadt im Sommer erkunden wollen. Das gute Wetter mag reizvoll sein, die Menschenmengen wohl eher weniger. Wir empfehlen deshalb als Alternative April und Mai sowie September und Oktober. Und wenn sie in der Stadt sind, lohnt es sich ein frühes Aufstehen. So haben Sie die meisten Sehenswürdigkeiten hinter sich, wenn die Tagesausflügler anreisen. Alternativ können Sie auch bei Sonnenuntergang eine Sightseeing-Runde drehen
Mailand, Italien
Zwar wird Mailand weniger von Touristen überrannt als Venedig und Rom, im Sommer und während der Fashion Week im September kann es aber trotzdem schon mal eng in der italienischen Metropole werden. Beachten Sie auch, dass einige Sehenswürdigkeiten zu Ostern und rund um die Weihnachtstage geschlossen sind. Die wenigsten Touristen kommen von Januar bis April in die Stadt. Dann sind auch die Hotels bedeutend günstiger.
Athen, Griechenland
Athen hat einige der schönsten antiken Ruinen der Welt. Kein Wunder also, dass sich in der griechischen Hauptstadt Geschichtsliebhaber in Scharen tummeln. Doch die unglaublichen Stätten verlieren ein wenig von ihrem Charme, wenn Sie sich für ein einziges Foto durch Massen von anderen Touristen kämpfen müssen. Noch schlimmer, wenn Sie das mitten in der größten Sommerhitze tun. Um beides zu vermeiden, reisen Sie im September oder Oktober. Dann sind die Temperaturen angenehm milde und die Besucherscharen bedeutend weniger. Es lohnt sich auch, weniger bekannte Sehenswürdigkeiten wie das Archäologische Nationalmuseum, das Stadtviertel Kerameikos und den Berg Hymettos zu besuchen.
Amalfiküste, Italien
Die Amalfiküste steht dank ihrer wunderschönen Bergdörfer, zerklüfteten Küsten und unzähligen Strände für viele Reisebegeisterte ganz oben auf der Liste. Wenn Sie diesen Teil Italiens dennoch ohne Massen besuchen wollen, kommen Sie im Frühling oder Herbst. Das Wetter ist auch in der Nebensaison angenehm und die Temperaturen mild. Verstopfte Straßen und Gehwege können Sie auch umgehen, wenn Sie die Küste per Boot erkunden oder erst später am Abend in die Städtchen fahren, wenn die Tagesausflügler schon wieder auf dem Heimweg sind. Die meisten Besucher steuern erstmal die Bilderbuch-Stadt Positano an. Doch auch weniger bekannte Orte wie Praiano, Tramonti und Nerano sind einen Besuch wert.
Dublin, Irland
Dublin ist bekannt für seine lange literarische Tradition, die historische Architektur und natürlich das Pub-Viertel Tempel Bar. In den Sommermonaten ist die irische Hauptstadt jedoch oft völlig überlaufen. Reisen Sie also am besten in der Nebensaison – von April bis Mai (ausgenommen der St. Patrick’s Day am 17. März) und von September bis Oktober – an. Wir empfehlen zudem, die beliebtesten Attraktionen in der Woche zu besuchen, da Dublin auch ein äußerst beliebtes Ziel für einen Wochenendtrip ist.
Mallorca, Spanien
Die Baleareninsel Mallorca punktet mit ihren spektakulären Felsformationen, wunderschönen Stränden und dem milden mediterranen Klima. Klar, dass sich hier Sonnenhungrige in Scharen tummeln. Um genau diesen zu entgehen und trotzdem das Wetter zu genießen, ist die Zeit zwischen März und Mai ideal. Und es muss nicht immer Palma sein. Sehen Sie sich auch in weniger bekannten Städten wie Portocolm, Soller, Valldemossa oder Deia nach Urlaubsunterkünften um.
Brügge, Belgien
Die charmante Mittelalterstadt mit ihren Kopfsteinpflasterstraßen und Kanälen wird nicht umsonst auch „Venedig des Nordens“ genannt. Und genau wie die italienische Stelzenstadt ist auch Brügge ein Urlauber-Hotspots. Vermeiden Sie die Hochsaison im Sommer und rund um Weihnachten und reisen Sie stattdessen lieber im Mai oder September in die belgische Stadt. Wenn Sie allerdings unbedingt über die berühmten Weihnachtsmärkte schlendern möchten, dann möglichst bevor die Massen anreisen. Und zwar gleich zur Eröffnung im November.
Rhodos, Griechenland
Auf Rhodos sinken die Temperaturen selten unter zwölf Grad. Somit können Sie das ganze Jahr über bei mildem Wetter die kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten der griechischen Insel genießen. Warum also nicht einen Trip im Winter planen? Sollten Sie jedoch vor allem wegen der berühmten Strände kommen, ist der Frühherbst ideal, wenn Sie bei milden Temperaturen und ohne große Menschansammlungen das herrliche Wasser genießen können.
Reykjavík, Island
In Island ist der Tourismus in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert. Beliebte Orte wie die Blaue Lagune auf der Reykjanes-Halbinsel, der Gullfoss-Wasserfall in der Schlucht des Flusses Hvítá oder die Hauptstadt Reykajavík werden vor allem im Sommer regelrecht von Touristengruppen überrannt. Reisen Sie deswegen lieber in den Nebensaison-Monaten Mai und September. Dann ist das Wetter immer noch passabel, die Preise niedriger und die Besucherzahlen überschaubarer.
Kreta, Griechenland
Neben Rhodos zählt auch Kreta zu jenen griechischen Urlaubsinseln, die bei Urlaubern äußerst beliebt – und dementsprechend voll – sind. Im Juli und August wetteifern Sonnenanbeter regelrecht um die besten Strandplätze. Wenn Sie es gern etwas ruhiger haben, empfiehlt sich die Nebensaison: die Temperaturen liegen immer noch zwischen 20 und 27 Grad, die Städte sind weniger überfüllt und die Preise niedriger. Wenn Sie eine charmante Alternative zu den Touristen-Hotspots suchen, legen wir Ihnen die Bergdörfer im Westen der Insel ans Herz.
Tallinn, Estland
Tallinn hat eine der besterhaltenen hanseatischen Altstädte der Welt. Das zieht natürlich Geschichts- und Kulturliebhaber in Scharen in die estnische Hauptstadt. Zudem machen viele Kreuzfahrtschiffe an der Ostsee-Stadt Halt. In der Folge wird es im Zentrum im Sommer schon mal eng. Planen Sie deshalb Ihre Reise im Frühling oder Herbst, um den Massen zu entkommen. Und sollte sich die Hochsaison nicht vermeiden lassen, lohnt sich ein früher Start in den Tag, um vor allen anderen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abzugrasen.
Nizza, Frankreich
Nizza an der französischen Côte d’Azur ist dank seiner Traumstrände, der charmanten Altstadt und der eleganten Bars und Restaurants seit langem ein Touristenmagnet. Im Frühling und Herbst lässt sich der tägliche Run auf die Strandliegen am besten entgehen. Die beste Zeit also, bei noch badetauglichen Temperaturen das türkisfarbene Mittelmeer zu genießen. Noch ruhiger ist es im Winter – die perfekte Saison für alle, denen kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten wichtiger sind als der Badestrand. Buchen Sie Hotels und Restaurants im Voraus und vermeiden Sie jene, die ein „Menu Touristique“ („Touristenmenü“) anbieten. Die Côte d’Azur hat übrigens neben Nizza auch noch viele andere sehenswerte Städte.
Santorin, Griechenland
Santorins strahlend blau-weißen Häuser, die dicht gedrängt an den Klippen der Steilküste thronen, sind auf der ganzen Welt bekannt. Tun Sie sich selbst und den Einwohnern der ägäischen Insel einen Gefallen und planen Sie Ihren Urlaub im September und Oktober oder von April bis Mai ein. So ersparen Sie sich einen gemeinsamen mit einer Unzahl von internationalen Touristen. Es mag ein wenig widersprüchlich klingen, aber quartieren Sie sich bei Ihrem Besuch im beliebtesten Dorf der Insel – in Oia – ein. Nutzen Sie den Ort als Basis für Ausflüge in die Umgebung und erkunden Sie Oia selbst morgens und abends, wenn die Tagesgäste noch oder schon wieder weg sind.
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