Ob als Schauplatz einer Schlacht oder als Inspiration für ein zauberhaftes Märchen: Burgen und Schlösser ziehen uns seit Jahrhunderten in ihren Bann – und dabei gilt häufig, je größer, desto sagenumwobener. Einige Festungen sind so mächtig, dass man sie gesehen haben muss, um ihre Dimensionen zu glauben. Hier werfen wir einen Blick in einige der schönsten großen Schlösser und Burgen der Welt.

Schloss Windsor ist eine Klasse für sich. Es gilt als das älteste und größte bewohnte Schloss der Welt – Königin Elisabeth II. nennt es immer noch ihr Zuhause. Das wunderschöne Gebäude ist seit fast tausend Jahren im Besitz der britischen Monarchie. Der weitläufige Schlosspark erstreckt sich über eine Fläche von mehr als fünf Hektar, während das prächtige Innere des Schlosses 45.000 Quadratmeter Platz bieten soll. 

Das Schloss wurde im 11. Jahrhundert von Wilhelm dem Eroberer gebaut und beherbergte seither 40 Monarchen – darunter auch die aktuelle Königin, die Windsor zu ihrem Wohnsitz gemacht hat. Das Schloss verfügt nicht nur über einen herrlichen Landschaftspark, sondern auch über einige der wichtigsten Werke der Royal Collection, einer der größten privaten Kunstsammlungen der Welt. Besucherinnen und Besucher des Schlosses können einzigartige Werke von Künstlern wie Anthony van Dyck, John Riley und Andrea Mantegna bewundern. 

Mit einer Länge von über einem Kilometer ist die Burg Burghausen die längste Festung der Welt, wie das Guinness-Buch der Rekorde bestätigt. Doch ihre Länge und ihre beeindruckende Größe von rund sechs Hektar sind bei Weitem nicht das einzige Bewundernswerte an dieser Burg. Die alte Festung in Bayern an der deutsch-österreichischen Grenze erzählt eine über tausend Jahre alte Geschichte. 

Die Geschichte der Burg Burghausen lässt sich bis ins Jahr 600 n. Chr. zurückverfolgen, als an ihrer Stelle eine Festung stand. Das heutige Bauwerk wurde wahrscheinlich im Jahr 1025 erbaut und war ab 1168 Sitz der königlichen Familie Wittelsbach. Später diente die Burg der Verteidigung Bayerns gegen die Türken. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie von 1634 bis 1642 als Gefängnis für Gustav Horn genutzt, der die schwedischen Truppen in der Schlacht von Breitenfeld zum Sieg führte. 

Heute ist die Burg ein beliebtes Museum. Besucherinnen und Besucher können die gewaltigen Mauern, Zinnen und Türme besichtigen. Die Festung verfügt über sechs Höfe, eine Zugbrücke, einen Wassergraben und ein befestigtes Tor. Es gibt sogar mehrere Kapellen, einen Folterturm und ein dunkles Verlies, das mutige Touristen erkunden können. Regelmäßig werden auf Burghausen Ritterturniere ausgetragen. In der Vorweihnachtszeit findet auf dem Gelände ein Weihnachtsmarkt statt. 

Mit ihrer über tausendjährigen Geschichte ist die Prager Burg eines der spektakulärsten architektonischen Schmuckstücke der Welt. Laut dem Guinness-Buch der Rekorde ist sie die größte antike Festung der Welt. Die Burg erstreckt sich über eine Fläche von etwa sieben Hektar, doch ihre Größe ist nur ein Teil ihres Charmes. Der außergewöhnliche Gebäudekomplex wurde im 9. Jahrhundert fertiggestellt und liegt auf einer Anhöhe mit Blick auf die tschechische Hauptstadt. 

Die Burg, die zusammen mit dem Rest der Prager Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, besteht aus verschiedenen Palästen und Gebäuden – darunter die romanische St.-Georgs-Basilika aus dem 10. Jahrhundert und dem Veitsdom, der das Herzstück der Anlage bildet. Eifrige Menschen können die 287 schmalen Stufen der Kathedrale hinaufsteigen und vom Großen Südturm aus einen unvergesslichen Blick auf die Stadt genießen. 

Die Prager Burg ist gleichermaßen prachtvoll und spektakulär und es gibt viel zu sehen: Vom vergoldeten Spanischen Saal im Neuen Königspalast (im Bild) über den königlichen Garten im Renaissancestil bis hin zum Goldenen Gässchen, einer Kopfsteinpflasterstraße mit idyllischen alten Häusern, in der einst Franz Kafka lebte. Die Burganlage ist etwas für Geschichts- und Architekturliebhaber. 

Bis Mitte des 16. Jahrhunderts diente die Burg als Kloster, ab 1588 als Staatsgefängnis und im Jahr darauf baute Christian I., der Kurfürst von Sachsen, die Anlage zur Festung um. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurden in der uneinnehmbaren Anlage weiterhin Kriegsgefangene festgehalten – auch während des Ersten und des Zweiten Weltkriegs.

Inzwischen ist die Anlage ein Freilichtmuseum, das 750 Jahre deutsche Geschichte beleuchtet. Die Festung Königstein beherbergt die älteste erhaltene Kaserne des Landes, den tiefsten Brunnen Sachsens und die erste sächsische Garnisonskirche. Ein Panoramaaufzug führt direkt auf den Gipfel der Burg, von wo aus man einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung hat. 

Die Alhambra ist vielleicht die bekannteste Burg Spaniens. Sie liegt an einem malerischen Ort in den Ausläufern des Gebirges Sierra Nevada und überblickt die mittelalterliche Stadt Granada. Wie viele der größten Burgen der Welt besteht auch die Alhambra aus zahlreichen Palästen, Höfen und Gärten, die von Festungsmauern umgeben sind. Sie erstreckt sich angeblich über fast zehn Hektar und verfügt über rund 1,6 Kilometer an Mauern und 30 Türme. 

Ursprünglich wurde die Alhambra zwischen 1238 und 1358 als militärische Festung erbaut. Sie diente auch als Kloster, Königshof und Residenz, bevor sie 1870 zum Nationaldenkmal erklärt wurde. Innerhalb der hoch aufragenden Mauern der Alhambra befinden sich Bauwerke wie der Goldene Saal, der als Audienzsaal diente, die Marienkirche und der Sommerpalast von König Karl V. (im Bild). 

Das Gebäude, das inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist mit seinen kunstvollen Holzarbeiten, Keramiken und antiken Dekorationselementen im maurischen Stil ein spektakuläres Beispiel islamischer Architektur in Spanien. In der Alhambra finden sich alle bekannten künstlerischen Techniken der hispano-muslimischen Welt, was sie sowohl aus religiöser als auch aus architektonischer Sicht äußerst wichtig macht. Zu den für die Öffentlichkeit zugänglichen Sehenswürdigkeiten gehören der Löwenhof (im Bild) und der Saal der Abencerragen mit seiner gewaltigen Tropfsteindecke. 

Im Herzen dieser alten Stadt befindet sich eine mittelalterliche Burg von unvergleichlicher Größe. Die Zitadelle von Aleppo gilt als eine der ältesten und größten Burgen der Welt und bildet seit Jahrhunderten einen atemberaubenden Anblick. Sie wurde auf einem natürlichen, 14 Hektar großen Kalksteinfelsen errichtet. Der größte Teil wurde im 12. und 13. Jahrhundert gebaut, aber es gibt Hinweise darauf, dass der Standort bereits im 3. Jahrhundert bewohnt war. 

Die Zitadelle verfügt über eine imposante Eingangsbrücke, große Tore und hoch aufragende Verteidigungsmauern, die sich um die Burg herum erstrecken. Im Inneren beherbergt die Befestigungsanlage uralte Moscheen, Paläste und Badehäuser, darunter einen kürzlich entdeckten neohethitischen Tempel aus der Bronzezeit, der mehr als 5.000 Jahre alt ist. Der Tempel ist mit kunstvollen Reliefs verziert, die ein wesentlicher Bestandteil der frühen Geschichte Syriens sind. 

Bis zum Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs 2011 empfing die Burg jedes Jahr Hunderttausende von Besucherinnen und Besuchern, inzwischen sind aber viele Teile zerstört. Im Jahr 2002 setzte sich die Organisation World Monuments Watch für den Schutz und den Erhalt dieses wichtigen Wahrzeichens ein. Die Altstadt von Aleppo gehört ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe. 

Die im 13. Jahrhundert erbaute Marienburg ist eines der imposantesten Bauwerke Polens und hat sich seit ihrer Entstehung kaum verändert. Die weitläufige Anlage wurde vom Deutschen Orden erbaut, einer Gruppe deutscher katholischer Kreuzritter, die sich aus Mönchsrittern zusammensetzte. Das befestigte Kloster befindet sich am Ufer des Flusses Nogat und wird dank seiner idyllischen Lage oft als das schönste Beispiel einer mittelalterlichen Backsteinburg auf der ganzen Welt bezeichnet. 

Die detailreiche Anlage erstreckt sich über rund 21 Hektar und besteht aus drei Burgen, die von gewaltigen Verteidigungsmauern umgeben sind. Die Burgen sind durch Brücken und Tore miteinander verbunden. Der Komplex beherbergte einst Ställe, eine Waffenkammer, Werkstätten und sogar eine Brauerei. Die Marienburg wurde 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und gilt als die flächenmäßig größte Burg der Welt. 

Abgesehen von seiner Größe ist das spektakuläre Bauwerk auch eines der geschichtsträchtigsten Gebäude Polens. Im Jahr 1457, während des Dreizehnjährigen Krieges, wurde die Stadt Malbork von polnischen Truppen besetzt, später während des Zweiten Weltkriegs stand sie unter deutscher Kontrolle. Hohe Nazi-Funktionäre nutzten das Schloss für üppige Bankette und Zeremonien. Inzwischen ist die Marienburg ein beliebtes Museum, in dem pseudogotische Möbel aus dem 19. Jahrhundert und eine der größten Sammlungen mittelalterlicher Architekturelemente in Europa zu sehen sind. 

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Die Größe der Festung Chittorgarh ist kaum zu glauben. Denn die gesamte Anlage, die auf einem 180 Meter hohen Hügel thront, erstreckt sich über eine unglaubliche Fläche von 283 Hektar. 40 Prozent des Forts bestehen aus Wasserflächen, die rund vier Milliarden Liter Wasser speichern können. Zum Vergleich: 50.000 Menschen könnten in der Festung vier Jahre lang überleben, ohne zu verdursten. 

Die Stadt Chittorgarh war einst die Hauptstadt der indischen Mewar-Region. Ihr Fort diente der Verteidigung gegen mögliche Eindringlinge. Es wurde im 7. Jahrhundert erbaut und liegt am Ende einer langen Serpentinenstraße. Um das Fort zu erreichen, müssen Besucherinnen und Besucher sieben riesige Tore passieren, die von Wachtürmen und eisenbespickten Türen bewacht werden. Die Anlage wurde 2013 zusammen mit zahlreichen anderen Festungen in Rajasthan zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. 

Der faszinierende Komplex, der auch als Wasserfort bezeichnet wird, verfügt über zahlreiche Paläste und Tempel, die Chittorgarh zu einem Muss für Besuchende machen. Denn es gibt dort auch die Ruinen des Rana-Kumbha-Palastes oder den Turm des Sieges, der im 15. Jahrhundert erbaut wurde und einen unvergesslichen Blick über das Tal bietet, zu sehen.

Die Festung Hohensalzburg, die auf einem Berggipfel in Salzburg thront, ist die größte vollständig erhaltene Burg in Mitteleuropa. Sie erhebt sich 120 Meter über der Stadt und ist schätzungsweise rund fünf Hektar groß. Damit prägt sie imposant die Skyline der österreichischen Stadt. 

Das Bauwerk wurde 1077 von Gebhard, dem Erzbischof von Salzburg, errichtet, um die Region vor Angreifern zu schützen. Gebhard leistete ganze Arbeit, denn die Burg wurde nie von feindlichen Truppen eingenommen. Inzwischen ist die Anlage ein Museum und eine der beliebtesten Touristenattraktionen Salzburgs. Vom Gipfel aus können Besucher einen 360-Grad-Blick auf die Stadt und die dahinter liegende Alpenlandschaft genießen. 

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Die zahlreichen Museen der Festung beherbergen historische Exponate, die die Besucherinnen und Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit mitnehmen. Die Fürstenzimmer der Festung sind seit Anfang des 16. Jahrhunderts unverändert geblieben. Touristen gelangen zu Fuß oder mit einer Standseilbahn zur Festung. 

Schloss Frederiksborg gilt nicht nur als das größte Bauwerk der Renaissance in ganz Skandinavien, sondern zählt zweifelsohne auch zu einem der schönsten Schlösser der Welt. Es erhebt sich über vier Stockwerke, erstreckt sich über rund 2,8 Hektar und liegt auf drei Inseln im Schlosssee der dänischen Stadt Hillerød. Der Palast hat alle Merkmale einer königlichen Residenz, von vergoldetem Interieur bis hin zu spektakulären Landschaftsgärten. 

Das Schloss wurde zwischen 1600 und 1625 von König Christian IV. erbaut, der damit seine Macht als europäischer Monarch unterstreichen wollte. Deshalb musste das Schloss nicht nur groß sein, sondern auch mit luxuriösen Materialien und aufwendigen Elementen dekoriert werden. Die Fertigstellung des Projekts dauerte 20 Jahre – doch der Aufwand lohnte sich.