Archäologen entdecken geheimnisvolles Grabmal in Spanien
Megalithische Grabanlage in Andalusien gefunden

Ein Archäologenteam hat in Südspanien ein komplexes Grabmonument entdeckt, das mitten in die berühmten Dolmen von Antequera gebaut wurde. Die Stätte in Andalusien gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist für ihre gut erhaltenen Megalith-Monumente aus der Jungsteinzeit und Bronzezeit bekannt. Die Steingräber bestehen aus großen Felsblöcken, auf denen eine oder mehrere Deckenplatten liegen. Die UNESCO bezeichnet die megalithische Anlage, die von den zwei riesigen Kalksteinmassiven Peña de los Enamorados und El Torcal überragt wird, als „eines der bemerkenswertesten architektonischen Werke der europäischen Vorgeschichte“.
Megalithische Grabanlage in Andalusien gefunden

Die nun entdeckte Grabanlage, die in einer aktuellen Studie in der Zeitschrift „Antiquity“ vorgestellt wurde, liegt am Fuße des Berges Peña de los Enamorados („Fels der Verliebten“). Die Ausgrabungen förderten dort ein Grab aus dem 3. oder 4. Jahrtausend v. Chr. zutage, das in einen kleinen Kalksteinhügel eingebettet ist. Es ist 4,5 Meter lang und 1,5 Meter breit. Die Konstruktion wird von den Forschern als „teils Naturdenkmal, teils Hypogäum (unterirdischer Grabbau, Anmerkung der Red.), teils Megalith“ beschrieben. Sie wurde strategisch in Richtung des Felsens ausgerichtet und hatte wahrscheinlich einst ein Steinplattendach. Auf den Steinblöcken, die den Eingang und die Rückwand der Kammer darstellen, waren dekorative Motive eingraviert.
Megalithische Grabanlage in Andalusien gefunden

Die Ergebnisse moderner Messverfahren (Radiokarbonmethode) weisen darauf hin, dass das Grab lange Zeit in Gebrauch war. Im Inneren wurde neben menschlichen Knochen und Tierreste auch Keramik gefunden. Zwei dreieckige Steine auf dem Boden der Grabkammer waren so angeordnet, dass während der Sommersonnenwende bei Sonnenaufgang ein Lichtstrahl darauf fiel und so die Rückseite der Kammer erleuchtet wurde. Megalithische Gräber wurden oft um die Sommer- und Wintersonnenwende herum angelegt. Auch viele andere Monumente in Antequera und anderen Teilen Spaniens wurden so gebaut, dass sie das Sonnenlicht während der Sonnenwende einfingen.
Lesen Sie jetzt mehr über die neuesten archäologischen Entdeckungen aus der ganzen Welt, vom ältesten Runenstein bis zum sogenannten „Tor Gottes“ ...
Dinosaurierfußabdruck, Nordseeküste, Großbritannien

Vor rund 166 Millionen Jahren wanderte ein riesiger fleischfressender Theropode aus der Jurazeit in der Nähe der heutigen englischen Nordseeküste herum und hinterließ im Untergrund einen riesigen, dreizehigen Fußabdruck. Die örtliche Archäologin Marie Wood entdeckte das Fossil im April 2021 ganz zufällig bei der Muschelsuche in Yorkshire. Die Forschungsarbeiten dazu wurden allerdings erst im Februar 2023 veröffentlicht. Mit einer Länge von rund 80 Zentimetern ist der Fund der größte Fußabdruck, der jemals in der nordostenglischen Grafschaft – bei Paläontologen für ihren reichen Fossilienbestand bekannt – entdeckt wurde. Das fragile Fossil wurde rasch vom Strand von Scarborough entfernt und soll nach umfangreichen Konservierungsarbeiten im nahe gelegenen Rotunda Museum ausgestellt werden.
Höhle mit unheimlichen Kratzspuren, Murcia, Spanien

Im Südosten von Spanien haben Forschende eine riesige Höhle mit unheimlichen Kratzspuren entdeckt, die über Jahrtausende hinweg verschüttet war. Der unterirdische Komplex aus zahlreichen Kammern und Hallen zählt zum Höhlensystem Cueva del Arco in der Region Murcia, über das man bereits wusste, dass es schon vor mehr als 50.000 Jahren von Menschen bewohnt war. Die bis zu drei Meter langen Kratzspuren deuten aber darauf hin, dass in der Tropfsteinhöhle auch die vor rund 24.000 Jahren ausgestorbenen Höhlenbären überwinterten. Forschende waren zuvor davon ausgegangen, dass die Tiere nur in Nordeuropa lebten. Nun soll die Höhle, die der leitenden Höhlenforscher Ignacio Martín Lerma als „Entdeckung von Weltrang“ bezeichnete, detailliert erforscht und auch die Spuren der Höhlenbären eingehend untersucht werden.
Ältester Runenstein der Welt, Norwegen

In einem alten Wikinger-Grab in der Nähe von Tyrifjorden, westlich der norwegischen Hauptstadt Oslo, ist der vermutlich älteste Runenstein der Welt ausgegraben worden. Die Inschriften auf dem Sandsteinblock, der im Herbst 2021 gefunden wurde, seien bis zu 2.000 Jahre alt und stammten damit aus der Anfangszeit der Runenschrift, wie die Wissenschaftler nun mitteilten. Forschende sind jetzt dabei, die alten Schriftzeichen, die in Skandinavien vor der Einführung des lateinischen Alphabets verwendet wurden, zu entschlüsseln – keine leichte Aufgabe. Einige Zeichen könnten einen Namen bedeuten, so die Experten, doch gebe es noch eine Menge Forschungsarbeit.
Hand von Irulegi, Navarra, Spanien

Als ein Forschungsteam im Jahr 2021 dieses 2.100 Jahre alte Relikt in der nordspanischen Region Navarra freigrub, ahnte es wohl noch nicht, dass es eine Sensation vor sich hatte. Die sogenannte „Hand von Irulegi“, ein hauchdünnes Blech aus Bronze in Form einer menschlichen Hand, galt bei den Vaskonen, einem Stamm aus der späten Eisenzeit, vermutlich als Glücksbringer und sollte Haus und Hof schützen. Bei der eingravierten, vierzeiligen Inschrift, die das Team Ende 2022 sichtbar machen konnte, handelt es sich wahrscheinlich um die frühesten Worte, die jemals in baskischer Sprache geschrieben wurden. „Dieses Stück stellt unsere bisherige Vorstellung über die Vaskonen und ihre Schrift auf den Kopf“, sagte Professor Joaquín Gorrochategui von der Universität des Baskenlandes. Vor dieser Entdeckung war man davon ausgegangen, dass die Vaskonen – wie die Römer die nordiberischen Bewohner nannten – größtenteils Analphabeten waren.
Assyrische Steininschriften, Ninive, Irak

Im Oktober 2022 stießen Archäologen in der nordirakischen Stadt Mossul auf 2.700 Jahre alte Steininschriften. Der spektakuläre Fund kam bei Restaurierungsarbeiten am Maschki-Tor aus der Zeit um 700 v. Chr. ans Licht. Das sogenannte „Tor Gottes“ war 2016 von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zerstört worden. Auf den acht Reliefs aus Marmor sind kunstvolle Zeichnungen von Palmen oder assyrischen Kriegern sowie Inschriften zu sehen, laut derer die Tafeln während König Sennacheribs Regentzeit von 705 bis 681 v. Chr. entstanden seien.
Antikes Weingut, Israel

Im Oktober 2021 entdeckten Archäologen in Yavne in Zentral-Israel einen 1.500 Jahre alten Weinbaukomplex. Das weitläufige Gut stammt aus der byzantinischen Zeit und bestand aus fünf Weinpressen und großen Lagerhäusern. Mit einer Produktion von zwei Millionen Litern Rebensaft pro Jahr war es zu dieser Zeit wahrscheinlich das größte Weingut der Welt. Die Forscher fanden auch Gaza-Gläser, die während der byzantinischen Zeit in der Region zur Weinlagerung verwendet wurden, sowie Öfen zum Brennen von Tonamphoren.
Antikes Weingut, Israel

Die ältesten Fußabdrücke in Nordamerika, New Mexico, USA

Den Beweis dafür, dass Menschen schon vor 21.000 bis 23.000 Jahren durch Nordamerika gewandert sind, haben alte, versteinerte Fußabdrücke geliefert, die im White Sands National Park in New Mexico gefunden wurden. Eine archäologische Untersuchung, die im September 2021 im Fachmagazin „Science“ veröffentlicht wurde, ergab, dass die Abdrücke die ältesten waren, die jemals auf dem Kontinent gefunden wurden. Sie waren in Sedimentschichten über dem alten Otero-See verschüttet und stammten hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen. Vor dem Fund ging man davon aus, dass der Mensch erst vor 13.500 bis 16.000 Jahren in Nordamerika ankam.
Neue Dinosaurierart, Chile

Im April 2021 gaben chilenische Wissenschaftler bekannt, dass sie die Überreste einer neuen Dinosaurierart entdeckt hatten. Der eigentliche Fund wurde bereits in den 1990ern in der Atacama-Wüste gemacht, aber erst nach jahrzehntelanger Forschung stellte das Team fest, dass die Knochen von einer zuvor unbekannten Art von pflanzenfressenden Titanosauriern stammten, die während der späten Kreidezeit (zwischen 101 und 66 Millionen Jahren) in der Region lebten. Die Überreste des langhalsigen und langschwänzigen Tieres sind mittlerweile im Museum für Naturgeschichte in Santiago ausgestellt.
Prähistorische Totenstadt, Spanien

Am Fluss Guadalmedina nördlich von Malaga liegt das weiße andalusische Dorf Casabermeja, das eine lange Geschichte hat. Es gibt zahlreiche Hinweise auf prähistorische Siedlungen in der Gegend, darunter Höhlenmalereien – und 2021 wurden weitere antike Relikte freigelegt. Forensiker bestätigten, dass ein Passant menschliche Überreste gefunden hatte, die sie als Beweis für eine 5.000 Jahre alte Totenstadt werteten.
Prähistorische Totenstadt, Spanien

Die Skelettreste liegen in Piedras de Mitra und stammen aus der Zeit zwischen dem Neolithikum und dem Kupferzeitalter. Bis heute wurden fünf Totenstätten in kleinen Höhlen inklusive Begräbnisreliquien freigelegt.
Hethiter-Mosaike, Türkei

Türkische Archäologen legten in Usakli Hoyuk, einer Ausgrabungsstätte im Viertel Sorgun in der Stadt Yozgat, Böden frei, die als Vorgänger der mediterranen Mosaike gelten. Die 3.500 Jahre alten Pflastersteine wurden im Spetember 2021 in den Überresten eines Tempels aus dem 15. Jahrhundert v. Chr. gefunden, der Teschub geweiht war, einer von den Hethitern verehrten Sturmgottheit. Die Mosaike sind ein wichtiger Anhaltspunkt, um mehr über das Alltagsleben der anatolischen Bevölkerung der Bronzezeit zu verstehen.
Hethiter-Mosaike, Türkei

Die Forscher legten mit Schaufel und Pinsel tausende kleinen Natursteine in Beige, Rot und Schwarz frei, die in geometrischen Mustern aus Dreiecken und Rundungen angelegt waren. Der außergewöhnliche Fund ist 700 Jahre alt und damit älter als die bereits bekannten Mosaike des antiken Griechenlands. Die Ausgrabungen in Usakli Hoyuk begannen 2008 und die Archäologen vermuten, dass die Stätte das „verlorene“ alte hethitische Zentrum von Zippalanda sein könnte.
Stadtmauer von Jerusalem, Israel

Archäologen der Israelischen Altertümerbehörde, die in der Davidsstadt von Jerusalem arbeiten, entdeckten im Juli 2021 einen ihrer Meinung nach fehlenden Abschnitt der äußeren Stadtmauer. Dieser soll Teil der ursprünglichen Befestigung aus der Eisenzeit sein, die vor 2.700 Jahren oder noch früher gebaut worden war. Der größte Teil der Mauer war während der babylonischen Invasion im Jahr 586 v. Chr. zerstört worden, als Nebukadnezar II. die Stadt plünderte.
Stadtmauer von Jerusalem, Israel

Die Entdeckung des fehlenden Abschnitts stützt die Theorie, dass eine riesige Mauer einst den gesamte Ostteil des alten Jerusalem vor der babylonischen Eroberung schützte. Neben der Mauer gruben Archäologen auch eine Reihe von Gegenständen in der Davidsstadt aus, darunter ein babylonisches Stempelsiegel, eine Bulla (ein Stempelsiegelabdruck) mit einem persönlichen Namen in alter hebräischer Schrift sowie verschiedene Gefäße.
Öllampe aus Bronze, Israel

Im Mai 2021 entdeckten israelische Archäologen eine seltene und bizarr aussehende bronzene Öllampe im Fundament eines Gebäudes, das vor fast 2.000 Jahren in der Jerusalemer Davidsstadt hergestellt worden war. Laut der Israelischen Altertümerbehörde war die Lampe, die wie ein halber Kopf eines bärtigen Mannes geformt ist, als Opfergabe hinterlegt worden, um den Bewohnern des Gebäudes Glück zu bringen. Sie soll Ende des ersten oder Anfang des zweiten Jahrhunderts entstanden sein. An der Ausgrabungsstätte fand man auch den ungewöhnlich gut erhaltenen Docht der Lampe.
Seltene Inschriften aus der biblischen Zeit, Israel

Ebenfalls in Israel wurde in der archäologischen Stätte Khirbet er-Ra‘I eine mit Tinte verfasste Inschrift aus der biblischen Ära auf einem Töpfergefäß gefunden. Sie war in proto-kanaanäischer Schrift geschrieben. Das Gefäß trägt als erstes Artefakt seiner Art den Namen des biblischen Richters Jerubbaal und stammt aus der Zeit um 1100 v. Chr. Das Fragment ist Teil eines kleinen Krugs, der höchstwahrscheinlich eine kostbare Flüssigkeit wie etwa Duftöl enthielt. Inschriften aus biblischen Zeiten sind äußerst selten.
Neandertaler-Schnitzereien, Deutschland

In Deutschland wurden neue Beweise dafür gefunden, dass Neandertaler auch künstlerische Fertigkeiten hatten – eine Eigenschaft, die ursprünglich nur dem Homo Sapiens zugeschrieben wurde. Der Zehenknochen eines prähistorischen Hirsches, in den Neandertaler vor 51.000 Jahren ein Winkelmuster geschnitzt hatten, wurde im Juli 2021 in der Einhornhöhle im Harz entdeckt (im Bild). Es ist eines der ältesten jemals gefundenen Kunstwerke. In der Nähe der Schnitzerei befanden sich auch die Schulterblattknochen von Hirschen sowie der intakte Schädel eines Höhlenbären.
Mumien mit goldenen Zungen, Ägypten

Archäologen, die an einer Grabstätte im Taposiris-Magna-Tempel nahe Alexandria (im Bild) arbeiteten, haben 2.000 Jahre alte Mumien mit goldenen Zungen ausgegraben. Sie befanden sich in 16 Grabschächten aus der griechischen und römischen Zeit. Die Amulette aus Goldfolie, die in Form einer Zunge geformt waren, wurden offenbar in den Mund der Toten gelegt, um ihnen zu helfen, im Jenseits mit dem Hof des Osiris zu sprechen. Dazu stießen die Forscher auf die Totenmaske einer Frau.
Grabhügel aus der Bronzezeit, Ukraine

Ausgrabungen eines Kurgan (Grabhügel) in der Ostukraine haben vielschichtige Gräber aus der frühen Bronzezeit, der Skytenzeit und dem Mittelalter freigelegt. Die Entdeckung, inzwischen als Chromlech bekannt, wurde bei Straßenarbeiten im Dorf Novooleksandrivka gemacht. Im inneren Teil des alten Hügels wurde eine Steinstruktur aus hohen vertikalen Blöcken gefunden, die in einem Kreis angeordnet wurde. Der Hügel soll rund 5.300 bis 5.500 Jahre alt sein und enthielt 27 Skelette. Ein Leichnam wies Spuren von Mumifizierung auf, andere hatten Wolfszahnhalsketten und Feuersteinwerkzeuge bei sich.
Fäkalien aus der Eisenzeit, Österreich

Paleo-Fäkalien, die in den Salzbergwerken Hallstatt-Dachstein im Salzkammergut in den österreichischen Alpen (im Bild) entdeckt wurden, haben überraschende Erkenntnisse über die Ernährung unserer Vorfahren gebracht. In den fossilen Proben entdeckten Experten zwei Pilze, die auf Fermentationstechniken hinwiesen. So stellte sich heraus, dass Blauschimmelkäse und Bier bereits während der Eisenzeit in Europa hergestellt und genossen wurden. Die alten Exkremente stammen von Bergleuten und wurden in einem Salzwerk gefunden, das seit mehr als 3.000 Jahren in Betrieb ist und heute zum Unesco-Weltkulturerbe zählt.
Reich verzierte Felsengräber, Türkei

In der antiken Stadt Blaundos nahe Uşak in der Türkei stießen Archäologen auf ein außergewöhnliches Netzwerk an Kammergräbern, die in den steilen Felsen gehauen wurden. Insgesamt waren es 400 Gräber, die rund 1.800 Jahre alt sind. Viele davon enthielten Überreste und waren mit detailreichen Wandmalereien – von Ranken über Blumen bis hin zu mythologischen Figuren und geometrischen Mustern – geschmückt. Dazu fand man Keramikgegenstände und andere Artefakte. Blaundos stammt aus der Zeit von Alexander dem Großen und wurde später zu einer wichtigen römischen Stadt in Kleinasien.
Skelett im Herculaneum, Italien

In der antiken römischen Stadt Herculaneum in der Nähe von Pompeji kam bei den ersten archäologischen Ausgrabungen seit fast drei Jahrzehnten Faszinierendes zutage: Nur wenige Schritte vom früheren Strand entfernt wurden die Überreste eines Mannes gefunden (im Bild). Das mit Schlamm umhüllte Skelett war von karbonisiertem Holz umgeben, einschließlich eines Dachbalkens, der möglicherweise auf ihn gestürzt war, als 79 n. Chr. der Vesuv ausbrach.
Dinosaurier-Fußabdruck, Wales, Großbritannien

Bei einem Strandspaziergang im Januar 2021 machte ein kleines Mädchen die Entdeckung ihres Lebens. Als die vierjährige Lily Wilder mit ihrem Vater in Bendricks Bay in Südwales unterwegs war, stach ihr ein ungewöhnlicher Abdruck auf einem Felsen ins Auge. Gemeinsam mit ihrem Vater fotografierte sie diesen und schickte ihn an Experten. Er entpuppte sich als ein 220 Millionen Jahre alter Fußabdruck einer unbekannten Dinosaurierart, der im Schlamm konserviert worden war. Heute ist der Fund im Nationalmuseum in Cardiff ausgestellt.
Grenzstein, Rom, Italien

Bei der Neugestaltung eines historischen Platzes in Rom wurde ein großer Marmorstein, bekannt als Pomerium cippus, freigelegt, der die heiligen Grenzen der Hauptstadt des Römischen Reiches markierte. Die Inschrift weist auf das Jahr 49 n. Chr. zurück, auf die Zeit des Kaisers Claudius, der sich für die Erweiterung des Pomeriums, des heiligen Teils der Stadt, verantwortlich zeigte. Forschern zufolge wurde der Stein gelegt, um die neue Grenze zwischen der historischen Stadt und dem eroberten Gebiet zu markieren. Dabei handelt es sich um die erste Entdeckung ihrer Art seit mehr als 100 Jahren.
Grabtempel der Königin von Sakkara, Ägypten

In Sakkara, einer riesigen alten Begräbnisstätte südlich von Kairo, die für ihre Stufenpyramide bekannt ist, wurden eine Reihe bedeutender Funde gemacht: Als Highlight entdeckten Archäologen den Grabtempel von Königin Nearit, einer bisher unbekannten Frau von König Teti, dem ersten Pharao der Sechsten Dynastie. Er regierte zwischen 2323 und 2150 v. Chr.
Holzsärge von Sakkara, Ägypten

Zusätzlich tauchten in der alten Hauptstadt Memphis auch Grabschächte, Särge und Mumien aus der Zeit von vor fast 3.000 Jahren auf. Eine der schillerndsten Entdeckungen war eine Reihe kunstvoll bemalter Holzsärge, einige davon mit Mumien und Artefakten wie Amuletten, Begräbnisstatuen und Masken. Hier abgebildet ist einer jener Särge, die im Januar der Öffentlichkeit gezeigt wurden.
Goldschatz aus der Eisenzeit, Dänemark

Hobbyarchäologe Ole Ginnerup Schytz hatte im September 2021 besonderes Anfängerglück: Kurz nachdem er mit der Metalldetektorsuche auf einem Feld in Vindelev bei Jelling begonnen hatte, stieß er auf einen Schatz aus der Eisenzeit. Die riesigen Goldmedaillons, Münzen und der Schmuck werden auf die Mitte des sechsten Jahrhunderts datiert und wurden wahrscheinlich von einem nordischen Herrscher unter einem Langhaus vergraben. Das Vejle-Museum in Jütland, das an der Ausgrabung beteiligt war, bezeichnete den Fund als „einen der bisher größten, reichsten und schönsten Goldschätze der dänischen Geschichte“.
Goldschatz aus der Eisenzeit, Dänemark

Der Goldschatz von Vindelev wog insgesamt beinahe ein Kilogramm – ein Zeichen dafür, dass Vindelev in der späten Eisenzeit ein mächtiges und reiches Zentrum war. Warum der Schatz vergraben wurde, bleibt ein Rätsel, doch Experten des Museums vermuten, dass er entweder aufgrund eines Krieges versteckt oder als Opfergabe für die Götter bestimmt war. Zum Fund gehörte auch eine alte Münze aus dem Römischen Reich zur Zeit von Kaiser Konstantin dem Großen (ca. 285-337), was darauf hindeutet, dass verschiedene Länder sowohl durch Handel als auch Kriege eng verbunden waren.
Aton, Ägypten

Eine 3.000 Jahre alte Stadt namens Aton, die im April in der Nähe von Luxor im Sand zum Vorschein kam, gilt als bedeutendste archäologische Entdeckung des vergangenen Jahrhunderts in Ägypten. Der Ägyptologe Zahi Hawass bezeichnete die größte antike Stadt, die jemals gefunden wurde, als „verlorene goldene Stadt“. Sie stammt aus der Regierungszeit von Amenophis III. um 1300 v. Chr. Der Pharao war für seinen Reichtum und seine Macht bekannt.
Aton, Ägypten

Bei den Ausgrabungen, die im September 2020 begannen, wurden die gut erhaltenen Lehmziegelbauwerke der weitläufigen Königsstadt freigelegt. Bisher konnte man eine Bäckerei und verschiedene Wohn- und Geschäftsviertel identifizieren. In den erhaltenen Räumen befanden sich eine Fülle von Gegenständen, darunter Schmuck, Keramik und Lehmziegel mit dem Siegel von Amenophis III. Ein besonders faszinierender Fund war ein gefülltes Gefäß, in dem Archäologen gekochtes oder getrocknetes Fleisch vermuteten.
Römisches Mosaik, England

Viele Menschen verbrachten den Lockdown im Jahr 2020 mit viel Bewegung im Freien – aber nur wenige hatten das Glück, über historische Schätze zu stolpern. Genau das passierte Jim Irvine, der über das Grundstück seines Vaters Brian Naylor in Rutland spazierte, als er Keramikstücke und Tonfliesen auf dem Boden entdeckte. Er setzte sich mit einem örtlichen Museum in Verbindung und stellte fest, dass er ein historisches Artefakt gefunden hatte. Anschließend wurde die Ausgrabung an Archäologen der University of Leicester übergeben.
Römisches Mosaik, England

Im November 2021 gab das Team bekannt, dass es sich bei der Entdeckung tatsächlich um ein seltenes römisches Mosaik handelt, das Szenen aus Homers Ilias darstellt. Experten von Historic England bezeichneten das Mosaik, das Teil eines größeren Villenkomplexes war, als das erste seiner Art, welches in Großbritannien je gefunden wurde.
Mammutknochen, England

In einer Kiesgrube in der Nähe von Swindon in England wurden im Dezember 2021 die Überreste von fünf Mammuts aus der Eiszeit ausgegraben. Während einzelne Knochen der ausgestorbenen Tiere bereits zuvor gefunden wurden, sind fünf der 200.000 Jahren alten Skelette in solch makellosem Zustand, dass der Evolutionsbiologe Ben Garrod den Fund als „unglaublich selten“ bezeichnete. Der Öffentlichkeit wurde der Fund in einem Dokumentarfilm mit dem britischen Naturforscher David Attenborough (im Bild) präsentiert.
Fossil eines Seedrachen, England

Ein weiterer spektakulärer Fund in England waren vor Kurzem die versteinerten Überreste eines Ichthyosauriers, auch Seedrache genannt. Das gut erhaltene Skelett kam im Februar 2021 während einer routinemäßigen Trockenlegung einer Lagune in Rutland zum Vorschein. Es ist das bisher größte und vollständigste Skelett seiner Art, das je in Großbritannien gefunden wurde. Experten gehen außerdem davon aus, dass es sich um die ersten je gefundenen Überreste eines Temnodontosaurus trigonodon auf den britischen Inseln handelt.
Fossil eines Seedrachen, England

Das zehn Meter lange Fossil, das im August und September 2021 freigelegt wurde, soll 180 Millionen Jahre alt sein. Es ist nicht der erste Ichthyosaurier, der im englischen Rutland gefunden wurde. In den 1970er-Jahren entdeckten Forschende zwei wesentlich kleinere und unvollständige Skelette.
Mittelalterlicher Wassertunnel, England

Im August 2022 legten Archäologen und Freiwillige der Wohltätigkeitsorganisation Hyde900 einen mittelalterlichen Wassertunnel in England frei, der auf die Regierungszeit von König Alfred dem Großen zurückgeht. In der Nähe von Hyde Abbey, Alfreds letzter Ruhestätte, versorgte die „außergewöhnliche Entdeckung“ vermutlich das Refektorium, die Küchen und die Krankenstation der Abtei sowie die Latrinen der Schlafsäle der Mönche mit Wasser.
Mittelalterlicher Wassertunnel, England

Neben dem Wassertunnel identifizierten die Forscher auch römische Keramikscherben, mittelalterliche Fliesen sowie Fensterglas und Knochen. Diese wurden in den freigelegten Überresten eines zweistöckigen Gebäudes gefunden, das zuvor im Jahr 2020 in einem Garten ebenfalls in der Nähe der Hyde Abbey (im Bild) gefunden worden war.
Dinosaurier-Fußspuren, Texas, USA

Nach einer schweren Dürre im US-amerikanischen Texas wurden im August 2022 riesige Dinosaurierspuren in einem ausgetrockneten Flussbett im Dinosaur Valley State Park entdeckt. Die etwa 113 Millionen Jahre alten Fußabdrücke gehören angeblich zu einem Acrocanthosaurus, einem fünf Meter großen und sieben Tonnen schweren frühen Verwandten des T-Rex. Eine andere Dinosaurierart, der Sauroposeidon, welcher 18 Meter groß war und satte 44 Tonnen wog, ist laut Experten wahrscheinlich ebenfalls für einige der Spuren verantwortlich. Obwohl der Park für seine Dinosaurierspuren berühmt ist, wurden diese spezifischen Fußabdrücke hier zum ersten Mal gesehen.
Fossil eines furchterregenden Meeresungeheuers, Casablanca, Marokko

In Marokko entdeckten Wissenschaftler zuletzt das Fossil eines furchterregenden Mosasauriers, der vor 66 Millionen Jahren die Ozeane durchschwamm. Der sogenannte Thalassotitan atrox – was so viel wie „schrecklicher Titan des Meeres“ bedeutet – erinnert an eine Kreuzung aus Komodowaran, Weißem Hai, Killerwal und T. Rex. Die ausgestorbene Reptilienart war etwa neun Meter lang und spuckte wohl die Knochen seiner Beute nach dem Verzehr wieder aus. Denn ganz in der Nähe des Fossils wurden solche von Forschenden der Universität Bristol gefunden.
Byzantinisches Bodenmosaik, Gaza, Palästinensische Gebiete

In Gaza wollte ein Bauer eigentlich nur ein paar neue Bäume in seinem Obstgarten pflanzen, als er auf ein antikes byzantinisches Bodenmosaik stieß. Salman al-Nabahin und sein Sohn Ahmad hatten herausfinden wollen, warum die neu gepflanzten Olivenbäume nicht wuchsen und deshalb den Boden aufgegraben. Dabei stießen sie mit ihrer Axt auf etwas Hartes – und ein kunstvolles Mosaik kam zum Vorschein. Das Kunstwerk, das zahlreiche Tiere zeigt, stammt offenbar aus dem 5. bis 7. Jahrhundert nach Christus. Seine Erforschung dauert an.
Herakles-Statue, Philippi, Griechenland

Trojanisches Kriegsmosaik, Rastan, Syrien

Im Oktober 2022 fanden Archäologen dieses 1.600 Jahre alte Mosaik im nordsyrischen Rastan, das die Regierung erst 2018 von den Rebellen zurückerobert hatte. Es wird angenommen, dass es sich um den Boden eines alten Badehauses handelt. Das ungewöhnlich gut erhaltene, 120 Quadratmeter große Kunstwerk stellt den Trojanischen Krieg dar, einen zum Teil mythischen Konflikt vor mehr als 2.000 Jahren zwischen den alten Griechen und der Stadt Troja. Das in der römischen Ära entstandene Mosaik zeigt Krieger mit Schwertern und Schilden sowie mythische Amazonen, die an der Seite der Trojaner gekämpft haben sollen.
Dolmen von Rostellan, Cork, Irland

Ein paar nur bei Ebbe zugängliche Steinblöcke, von denen man annahm, es handele sich um ein nichtssagendes Gebilde aus dem 18. Jahrhundert, hat sich als eine Megalithanlage aus der Antike herausgestellt. Der Archäologe Michael Gibbons will „schlüssige Beweise“ dafür gefunden haben, dass es sich bei dem Dolmen von Rostellan (auch Carraig á Mhaistin genannt) im Hafen von Cork um eine prähistorische Grabkammer handelt, die wahrscheinlich noch mehr unter der Oberfläche verbirgt. Lange Zeit hatte das Bauwerk in den Gezeiten verborgen gelegen.
Polynesische Artefakte, Norfolkinsel, Australien

Ende Oktober 2022 fanden Archäologen auf der australischen Norforkinsel harte Beweise dafür, dass das Eiland im Pazifischen Ozean schon lange vor den Europäern bewohnt war. In der Nähe von Emely Bay stießen die Forscher auf zwei axtähnliche Steinwerkzeuge (Dechsel), wie sie einst für die Holzverarbeitung und zum Kanubau verwendet wurden, sowie unzählige Basaltsplitter. Laut den Archäologen belegt die aktuelle Ausgrabung, dass die 2018 entdeckte Stätte im Norfolk Island National Park bereits zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert von Polynesiern besiedelt war.
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