10 Mysterien der Meere, die sich Forscher nicht erklären können
Rätsel der Tiefe

Die Ozeane gehören noch immer zu den größten Mysterien der Erde. Tatsächlich weiß die Forschung mehr über Sonne, Mond und Mars als über die dunkle Tiefsee. Die Erde ist zu etwa 70 Prozent von Wasser bedeckt. Doch 95 Prozent der Ozeane sind noch unerforscht und bergen viele ungelöste und verblüffende Rätsel. Von Teufelswirbeln bis zu unheimlichen Tiefseegeräuschen – tauchen Sie mit uns in die geheimnisvollen Untiefen unserer weiten Gewässer ab...
Bermudadreieck, Nordatlantik

Bis heute konnte das Rätsel um das Bermudadreieck nicht gelöst werden. In diesem Seegebiet, dass sich über eine Meeresfläche von rund 1,3 Millionen Quadratkilometern zwischen den Bermudainseln, Miami in Florida und San Juan in Puerto Rico erstreckt, sind bereits unzählige Flugzeuge und Schiffe ohne Erklärung abgestürzt und gekentert – oder sie verschwanden einfach ohne jegliche Spur. So auch eines der größten Schiffe der US Navy. Im März 1918 verschwand der Kohlefrachter USS „Cyclops“ zwischen Barbados und Baltimore im US-Bundesstaat Maryland. Mit über 300 Menschen an Bord. Ein Wrack konnte nie gefunden werden und auch der Grund des Verschwindens ist bis heute ein Mysterium.
Bermudadreieck, Nordatlantik

Bis heute ranken sich die wildesten Erklärungsversuche um das auch als Teufelsdreieck bekannte Gebiet. Von Monsterkraken ist die Rede, von übernatürlichen Kräften, Außerirdischen oder elektromagnetischen Störungen, die Kompassprobleme verursachen. Dennoch wird diese viel frequentierte Seeroute von den meisten Schiffen problemlos befahren. Auch die US-Küstenwache konnte bei Untersuchungen des Gebiets keine außergewöhnlichen Faktoren oder Phänomene messen oder feststellen.
Marianengraben, Pazifischer Ozean

Der Marianengraben ist eine Tiefseerinne im westlichen Pazifik, die sich halbmondförmig über etwa 2.500 Kilometer erstreckt und vor der Inselgruppe der Marianen nahe der mikronesischen Insel Guam liegt. Tauchgänge erreichten bisher eine Rekordtiefe von 10.928 Metern (Messung 2019) unter dem Meeresspiegel – das Challengertief im Marianengraben markiert somit den tiefsten Punkt der Erde. Zum Vergleich: Der höchste Berg der Erde ist der Mount Everest mit 8.848 Metern. Der Filmemacher James Cameron war 2012 der bis dato dritte Mensch, der sich in die entlegenen Tiefen des Marianengrabens wagte.
Marianengraben, Pazifischer Ozean

An diesem geheimnisvollen Ort in den Tiefen des westlichen Pazifiks herrscht absolute Dunkelheit, ein enormer Wasserdruck von rund 1.070 bar und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Einzigartige Bedingungen, die ein einzigartiges Ökosystem hervorbringen. So befindet sich im Marianengraben ein See mit flüssigem Schwefel. Ein Naturphänomen, das bisher nirgendwo sonst auf der Erde, sondern nur auf dem Jupitermond Io entdeckt wurde.
Obere Fata Morgana, verschiedene Orte

Sollten Sie jemals ein Schiff wie von Geisterhand über dem Meer schweben sehen, machen Sie sich keine Sorgen. Sie sind nicht verrückt geworden, sondern Zeuge eines seltenen Wetterphänomens. Eine sogenannte obere Fata Morgana tritt auf, wenn sich eine Schicht warmer Luft über einer Schicht kälterer Luft befindet. Lichtstrahlen werden an der Grenze zur warmen Luft reflektiert und es entsteht eine Art Spiegelbild.
Obere Fata Morgana, verschiedene Orte

Diese optische Täuschung besiegelte nach Meinung einiger Experten auch das Schicksal der „Titanic“, als die kalte Polarluft des Labradorstroms auf die warme Luft des Golfstroms traf. Ein durch die Luftspiegelung erzeugter falscher Horizont könnte die Sicht auf den Eisberg verdeckt haben – mit den bekannten verheerenden Folgen. Wetterphänomene dieser Art treten häufig in der Antarktis, den Großen Seen in Nordamerika sowie an der kanadischen und kalifornischen Küste auf.
Ostsee-Anomalie, Bottnischer Meerbusen

Im Bottnischen Meerbusen zwischen Schweden und Finnland machte ein Tauchteam 2011 auf dem Grund der Ostsee – in einer Tiefe von etwa 80 Metern – eine außergewöhnliche Entdeckung, die auch als „Ostsee-Anomalie“ bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um eine pilzförmige Scheibe mit einem Durchmesser von rund 60 Metern mit Strukturlinien, gezeichneten Kästchen und Rissen, die mit unbekanntem schwarzem Material gefüllt sind. Was genau diese Bodenformation ist und wie sie dorthin kam, ist bis heute nicht geklärt.
Ostsee-Anomalie, Bottnischer Meerbusen

Das unbekannte Meeresobjekt gab natürlich Anlass zu den unterschiedlichsten Spekulationen. Alien-Anhänger glauben an ein abgestürztes UFO, andere halten die Formation für eine versunkene Stätte einer antiken Zivilisation. Für manche könnte es sich um Trümmer aus dem Zweiten Weltkrieg oder um Ablagerungen aus der Eiszeit handeln. Elektrische Geräte, die sich der Formation nähern, sollen übrigens angeblich Fehlfunktionen aufweisen.
Verschollene U-Boote von 1968, Mittelmeer

Im Jahr 1968 verschwanden vier U-Boote aus drei verschiedenen Ländern. So auch das israelische Marineschiff INS „Dakar“, das sich im Januar 1968 auf dem Rückweg von Schottland nach Israel befand. Das letzte Lebenszeichen wurde östlich von Kreta gesendet. Das Schiff erreichte seinen Zielhafen nie. Erst 1991 konnte das Wrack in einer Tiefe von 2.900 Metern zwischen Kreta und Zypern geortet und teilweise gehoben werden. Die genaue Ursache des Untergangs ist unbekannt. Experten vermuten, dass das U-Boot plötzlich und schnell über seine maximale Tauchtiefe hinaus abtauchte und dabei einen katastrophalen Riss im Rumpf erlitt. Teile des geborgenen Schiffes (im Bild) sind heute im Marinemuseum der israelischen Stadt Haifa zu sehen.
Verschollene U-Boote von 1968, französische Küste

Das U-Boot „La Minerve“ der französischen Marine verschwand ebenfalls im Januar 1968, während einer Militärübung mit 52 Mann Besatzung an Bord. Als es am nächsten Tag nicht in seinen Stützpunkt im französischen Toulon zurückkehrte, schrillten die Alarmglocken. 2019 konnten Unterwasserdrohnen das Wrack rund 45 Kilometer vor der französischen Küste orten. Es lag in Einzelteile zerbrochen. Durch die geringe Sedimentation im Boden waren die Teile jedoch verhältnismäßig gut erhalten – auch der Bootsname war noch zu erkennen. Die genaue Ursache für den Untergang des U-Bootes, das in nur vier Minuten gesunken sein soll, ist nicht bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass es sich um Probleme mit dem Ruder handelte.
Verschollene U-Boote von 1968, Pazifischer Ozean

Im Februar 1968 verließ die „K-129“ ihren Stützpunkt in Petropawlowsk in Russlands Föderationskreis Ferner Osten zu einer Routinepatrouille. Das sowjetische U-Boot war mit drei Atomraketen bestückt und hatte 83 Mann Besatzung an Bord. Anfang März desselben Jahres blieben dann Funkmeldungen aus und es wurde eine gewaltige Unterwasserexplosion ausgemacht. Ein erster Ortungsversuch blieb erfolglos. Im August 1968 gelang es dann den USA, das U-Boot 2.414 Kilometer nordwestlich von Hawaii in einer Tiefe von 4.900 Metern zu lokalisieren. Die CIA hielt die Bergungsaktion – auch als „Azorian-Projekt“ bekannt – im Jahr 1974, während des Kalten Krieges, vor den Sowjets streng geheim.
Verschollene U-Boote von 1968, Mittelmeer

Das US-amerikanische Atom-U-Boot USS „Scorpion“ machte sich im Mai 1968 auf den Weg vom Mittelmeer zurück zu seiner Basis, sollte dort aber nie eintreffen. Der zertrümmerte Rumpf wurde schließlich im Oktober desselben Jahres geortet (Teil des Rumpfes im Bild). Obwohl die genaue Unglücksursache nicht ermittelt werden konnte, hatte die US-Marine von Anfang an kategorisch ausgeschlossen, dass die USS „Scorpion“ durch ein feindliches U-Boot versenkt wurde.
Schiffswracks, Golf von Mexiko

Schätzungen zufolge liegen mehr als 4.000 Schiffswracks auf dem Grund des Golfs von Mexiko und bilden sozusagen eine Art archäologische Unterwasserausgrabungsstätte. 2019 wurde mit Hilfe von Sonarsignaltechnik ein unbekanntes Schiffswrack aus dem 19. Jahrhundert entdeckt. Wie ein Live-Videostream vom Meeresboden zeigt, war das 37 Meter lange Holzschiff mit Kupfer ummantelt. Das Bild zeigt den Fundort des Wracks.
Schiffswracks, Golf von Mexiko

Bis heute gibt es keine Informationen über das mysteriöse Schiff. Weder das Herkunftsland noch die Anzahl der Besatzungsmitglieder an Bord sind bekannt, genauso wenig wie das Reiseziel oder die Unglücksursache. Einzig die Nummer 2109 am Rand des Ruders und in der Nähe gefundene Metallgegenstände könnten den Expertinnen und Experten eventuell Aufschluss geben. Da nur der Rumpf gut erhalten ist, könnte das Schiff vor dem Untergang in Brand geraten sein. So zumindest die Vermutung.
Teufelsmeer, Pazifischer Ozean

Das Teufelsmeer (japanisch: Ma no Umi) vor der Südküste Japans ist ein von Mythen und Legenden umranktes Gebiet im Pazifik. Ähnlich wie im Bermudadreieck sollen hier seit Jahrhunderten unzählige Menschenleben, Schiffe, U-Boote und Flugzeuge verschlungen worden sein. Das tückische Gebiet erstreckt sich zwischen Japan, den Bonin-Inseln und einem großen Teil des Philippinensees und trägt den Beinamen „Bermuda-Dreieck des Pazifiks“.
Teufelsmeer, Pazifischer Ozean

Einige Theorien geben Mutter Natur die Schuld am Schrecken des auch als Drachendreieck bekannten Teufelsmeers. Als einer der gefürchteten Teufelswirbel soll auch dieses Gebiet elektromagnetische Anomalien mit einer unheimlichen Anziehungskraft aufweisen. Im Jahr 1952 wurde ein japanisches Forschungsschiff ins Drachendreieck gesandt, um alte Schiffswracks zu untersuchen. Es verschwand jedoch selbst vom Radar. Nach dieser Tragödie erklärte die japanische Regierung das Teufelsmeer als gefährliches Gebiet, das zu riskant für Seereisen jeglicher Art sei.
SS „Waratah“, Indischer Ozean

Eines der größten nautischen Rätsel aller Zeiten ist das Verschwinden der SS „Waratah“. Der Passagierdampfer kehrte im Juli 1909 von seiner Jungfernfahrt von Durban nach Kapstadt nicht mehr zurück und verschwand irgendwo vor der Ostküste Südafrikas. Der 152 Meter lange Dampfer wog fast 10.000 Tonnen und hatte 211 Menschen an Bord. Bis heute gibt es keinen Hinweis auf den Verbleib des Schiffes.
SS „Waratah“, Indischer Ozean

Es wird vermutet, dass die SS „Waratah“ in einen Sturm geraten war und ungewöhnlich hohe Wellen der Grund für ihr Kentern war. Die erste Suche wurde wegen schlechten Wetters unverrichteter Dinge wieder abgebrochen. Wenig später wurden leblose Körper an der Mündung des Mbhashe-Flusses entdeckt – ganz in der Nähe des Gebiets, in dem das Schiff zuletzt gesehen worden war. Schnell kam die Vermutung auf, dass es sich hierbei um Passagiere des Dampfers handeln müsste. Trotz umfangreicher Sonaruntersuchungen und zahlreicher Tauchgänge bleibt die SS „Waratah“ eines der ungelösten Mysterien der modernen Schifffahrt. Auch der engagierte Meeresforscher Emlyn Brown, der jahrzehntelang nach dem Wrack suchte, gab sich 2004 schließlich geschlagen.
Dämmerzone

Unterhalb der lichtreichen Zone des Meeres erstreckt sich das Mesopelagial. Diese Schicht, auch Dämmerzone genannt, liegt 200 bis 1.000 Meter unter der Wasseroberfläche und ist eines der am wenigsten verstandenen Ökosysteme der Erde. In diesen Tiefen, in denen das Sonnenlicht fast vollständig verschwindet, leben mehr Fische als im restlichen Ozean zusammen. So auch dieser furchterregend aussehende Anglerfisch (im Bild).
Dämmerzone

Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 sollen in der Dämmerzone sogar zehnmal so viele Fische leben wie bisher angenommen. Die Bewohner des für Menschen schwer zugänglichen Zone reichen von wunderschönen biolumineszierenden Organismen über Tintenfische und Krustentiere bis hin zu quallenähnlichen Kreaturen, die bis zu 45 Meter lang werden können – und somit länger als das größte Säugetier der Erde, der Blauwal.
Upsweep-Geräusch, Pazifischer Ozean

Upsweep ist die Bezeichnung für ein unidentifiziertes, wiederkehrendes Geräusch, das erstmals 1991 im Pazifischen Ozean aufgezeichnet wurde. Es handelt sich um langgezogene Töne von jeweils mehreren Sekunden Dauer, die so laut sind, dass sie im gesamten Pazifik gemessen werden können. Das Geräusch erinnert zum Teil an das Kratzen eines Zweiges am Fenster, zum Teil aber auch an einen Alarm oder die Sirene eines Krankenwagens. Die Intensität des Upsweeps scheint jahreszeitlich bedingt zu sein und erreicht im Frühjahr und Herbst Spitzenwerte. Die Gründe dafür sind noch ungeklärt.
Upsweep-Geräusch, Pazifischer Ozean

Gemessen wird das Upsweep-Geräusch meist in der Nähe von Unterwasservulkanen, der Ursprung der schaurigen Töne konnte jedoch noch nicht identifiziert werden. Seismische Aktivitäten unter Wasser sind nicht selten – erst im August 2023 wurden drei mächtige Unterwasservulkane vor der Küste Siziliens entdeckt. Durchaus möglich, dass es noch Tausende weitere gibt. 80 Prozent des Meeresbodens sind bislang noch gänzlich unerforscht.
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