Das sind die 12 größten Imperien der Weltgeschichte im Ranking
Weltreiche im Größenvergleich
Von ehemaligen asiatischen Großreichen bis hin zu Kolonialmächten, die den gesamten Globus umspannten: Seit Menschen in sesshaften Gemeinschaften leben, haben einzelne Gruppen immer wieder versucht, die Vorherrschaft über andere zu erlangen.
So sind im Laufe der Jahrhunderte riesige Weltreiche entstanden, die sich über Millionen von Quadratkilometern erstreckten. Entdecken Sie hier die zwölf größten Imperien der Weltgeschichte. Ein Überblick in Bildern ...
Das Ranking basiert auf den Daten der Geografie-Website „WorldAtlas“, gemessen nach Fläche.
Adaptiert von Rebecca Andel und Barbara Geier
Platz 12: Japanisches Kaiserreich (7,4 Millionen Quadratkilometer)
Im frühen 19. Jahrhundert war Japan eine feudale Gesellschaft, die vom Tokugawa-Shōgunat regiert wurde. Dieses verfolgte eine Politik der geschlossenen Grenzen, die Japan vom Rest der Welt abschirmte. Im Jahr 1853 wurde diese Abschottung abrupt beendet: Vier amerikanische Schiffe liefen in die Bucht von Tokio ein und Japan wurde zur Aufnahme von Handelsgesprächen gezwungen.
Die jahrhundertelange Isolation hatte dazu geführt, dass Japan technologisch und wirtschaftlich nicht in der Lage war, mit den Großmächten der Welt zu konkurrieren. Es musste sich also etwas ändern. 1868 wurde im Zuge der Meiji-Restauration das Shōgunat durch das Kaiserreich Japan ersetzt – ein konstitutioneller Nationalstaat, der sich in einem bemerkenswerten Tempo modernisierte und industrialisierte.
Platz 12: Japanisches Kaiserreich (7,4 Millionen Quadratkilometer)
Feudalherren und Samurai wurden durch Bürokraten ersetzt, ein universelles Bildungssystem sorgte für eine nationale Identität. Die kaiserlichen Ambitionen führten 1895 zur Annexion Taiwans und 1910 zur Annexion Koreas, während der Sieg gegen Russland im Jahr 1905 Japans neuen Status als Weltmacht demonstrierte. Die Streitkräfte des Japanischen Kaiserreiches wurden immer einflussreicher.
Dieses neue Japan war ein außergewöhnliches Beispiel für den Aufbau einer Nation, ging aber auch mit starkem Nationalismus und Militarismus einher.
Im Zweiten Weltkrieg verbündete sich das Kaiserreich mit Nazi-Deutschland und marschierte in China ein.
Platz 12: Japanisches Kaiserreich (7,4 Millionen Quadratkilometer)
Das Japanische Kaiserreich erreichte seine größte Ausdehnung während des Zweiten Weltkriegs, nachdem es große Teile Südostasiens besetzt hatte. Doch der Krieg wirkt sich bis heute auf den Ruf Japans aus: Schreckliche Verbrechen an der Zivilbevölkerung in Korea und China (insbesondere das berüchtigte Massaker von Nanjing), brutale Kriegsgefangenenlager und andere Kriegsverbrechen hinterließen ihre Spuren.
Nach dem Krieg wurde Japan unter amerikanischer Besatzung zum zweiten Mal innerhalb eines Jahrhunderts rechtlich neu geordnet. Es folgten Demilitarisierung, Demokratisierung und eine neue Verfassung.
Platz 11: Kaiserreich Brasilien (8,3 Millionen Quadratkilometer)
Wenn Sie sich in der Geografie Südamerikas nicht gut auskennen, würden Sie auf einer Landkarte des Kaiserreichs Brasilien vielleicht gar nicht bemerken, dass es sich von dem heutigen Land unterscheidet. Das Reich war bei seiner Gründung im Jahr 1822 am größten: Sechs Jahre lang beanspruchte es das heutige Uruguay, ehe es 1828 unabhängig wurde. Das brasilianische Kaiserreich existierte nur für eine vergleichsweise kurze Zeit und hatte lediglich zwei Kaiser – Peter I. und Peter II.
Platz 11: Kaiserreich Brasilien (8,3 Millionen Quadratkilometer)
Das Imperium entstand unter ungewöhnlichen Umständen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Brasilien jahrhundertelang eine portugiesische Kolonie gewesen, wurde dann aber unerwartet zum Sitz des portugiesischen Königshofs und kurze Zeit später zum Königreich erhoben. König Johann VI. verlegte seine Familie und seine Regierung nach Rio de Janeiro, nachdem er vor einer Invasion Portugals durch Napoleon geflohen war.
Später kehrte er nach Portugal zurück und ernannte seinen Sohn und Erben Peter zum Regenten Brasiliens. Dieser erklärte sich jedoch umgehend zum Kaiser (siehe Bild), was zu einem Unabhängigkeitskrieg führte.
Platz 11: Kaiserreich Brasilien (8,3 Millionen Quadratkilometer)
Unruhen in Portugal veranlassten schließlich auch Peter I. in sein Heimatland zurückzukehren und seinem Sohn Peter II. (Mitte, oben) die Herrschaft über das riesige Reich zu überlassen. Als zurückhaltender, aber fähiger Monarch erbte Peter II. ein Imperium, das am Rande des Zusammenbruchs stand. In seiner 58-jährigen Regentschaft formte er es jedoch zu einem stabilen, aufstrebenden Staat.
Allerdings geht die kaiserliche Epoche auch mit einer langen Geschichte der Sklaverei einher. Brasilien war das letzte Land auf dem amerikanischen Kontinent, das die Sklaverei im Jahr 1888 abschaffte. Trotz seiner Beliebtheit wurde Peter II. 1889 durch einen Militärputsch gestürzt, der das Kaiserreich durch eine Republik ersetzte.
Platz 10: Xiongnu-Reich (9 Millionen Quadratkilometer)
Das Xiongnu-Reich wurde im späten 3. Jahrhundert v. Chr. in der heutigen Mongolei gegründet und bestand etwa 300 Jahre lang. Im Gegensatz zu ihren Zeitgenossen im antiken Griechenland und Rom organisierten und betrieben die Xiongnu-Herrscher ihr riesiges Reich von rund neun Millionen Quadratkilometern ohne zentrale Bürokratie, Städte oder großflächige Landwirtschaft. Die Xiongnu waren Reiternomaden, die in Stammesverbänden lebten und für ihre effektive Kriegsführung sowie die Schlagkraft ihrer Truppen von berittenen Bogenschützen bekannt waren.
Platz 10: Xiongnu-Reich (9 Millionen Quadratkilometer)
Die erfolgreiche Expansion der Xiongnu beruhte zum Teil auf den Entwicklungen der frühen Eisenverarbeitung. Diese erlaubten es ihnen, schlagkräftige und haltbare Waffen sowie Pferdegeschirr und Karren herzustellen.
Ihre kriegerischen Fähigkeiten führten dazu, dass die Han-Herrscher im benachbarten China die Xiongnu oft lieber mit Tributen und Heiratsbündnissen gefügig machten, als sich auf langwierige Kriege einzulassen. Ihren Reichtum trugen die Xiongnu in Form von wertvollen Artefakten bei sich, wie dieses Pferd aus Gold.
Platz 10: Xiongnu-Reich (9 Millionen Quadratkilometer)
Das Xiongnu-Reich löste sich im 1. Jahrhundert n. Chr. sehr schnell auf, nachdem es von den Chinesen besiegt worden war. Das Imperium war zu dem Zeitpunkt bereits in kleinere Königreiche zersplittert und Angriffe Chinas im Süden und anderer Gruppen im Norden trieben die Xiongnu tiefer nach Zentralasien.
Was auch immer die genauen Gründe für ihren Niedergang waren, die nomadischen Xiongnu hinterließen den Archäologen nur wenige Spuren – außer ihre über die Mongolei, China und Russland verstreuten Grabstätten, von denen viele noch ausgegraben werden müssen.
Platz 9: Reich der Yuan-Dynastie (11 Millionen Quadratkilometer)
In der Zeit der Yuan-Dynastie wurde China zum ersten Mal von nicht-chinesischen Herrschern regiert. Sie löste 1279 die Song-Dynastie ab, nachdem die mongolischen Armeen von Kublai Khan, dem Enkel von Dschingis Khan, China vollständig erobert hatten.
Während der Herrschaft Kublais zerfiel das riesige Mongolenreich in vier Teile, und der größte Teil – einschließlich China – ging bei Kublais Tod 1294 an seinen Enkel Timur Khan (hier bei der Jagd abgebildet). Dieser regierte China von Cambaluc aus, dem heutigen Peking, und ist auch unter seinem chinesischen Namen Chengzong bekannt.
Platz 9: Reich der Yuan-Dynastie (11 Millionen Quadratkilometer)
Da die Yuan-Dynastie aus dem noch größeren Mongolenreich hervorging, blühte der Handel mit Zentralasien im China der Yuan-Zeit wie nie zuvor. Geld brachte vor allem der Export von feinen Textilien, Keramik und filigranen Kunstwerken, wie die hier zu sehende Gürtelverzierung aus Jade.
Die Yuan-Herrscher verbesserten die Infrastruktur in ihrem Reich durch den Bau neuer Straßen und der Erweiterung eines großen Kanals, der über 1.600 Kilometer von Peking nach Hangzhou führte. Während dieser Zeit kam auch der italienische Entdecker Marco Polo nach China und diente sogar am Hof von Kublai Khan.
Platz 9: Reich der Yuan-Dynastie (11 Millionen Quadratkilometer)
Die Yuan-Kaiser nahmen einige chinesische Sitten und Gebräuche an, blieben aber Mongolen und assimilierten sich nie vollständig. Am täglichen Regierungsgeschäft hatten sie oft kein Interesse, was bei den chinesischen Beamten zu Unmut führte.
Eine Reihe von Aufständen in der Mitte des 14. Jahrhunderts führte 1368 schließlich zum Sturz des letzten Yuan-Kaisers. Die Dynastie hat allerdings in Form vieler noch erhaltener Yuan-Bauten ihr Erbe hinterlassen, darunter der Trommelturm und der Glockenturm in Peking (im Bild).
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Platz 7 (zweimal vergeben): Umayyaden-Kalifat (11,1 Millionen Quadratkilometer)
Das Umayyaden-Kalifat war das zweite Kalifat, das nach dem Tod des Propheten Mohammad errichtet wurde, und spielte eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der frühen islamischen Welt. Sein Begründer ist Muʿāwiya I., der 661 n. Chr. die Macht von Ali, dem Schwiegersohn Mohammeds, an sich riss und in Damaskus seine neue Hauptstadt etablierte.
In den Folgejahren expandierte das Umayyaden-Kalifat und wurde bis zum Beginn des 8. Jahrhunderts zu einem multiethnischen Reich, zu dem auch Nordafrika und Spanien gehörten. Christen und Juden durften gegen eine Extra-Steuer ihre Religion ausüben.
Platz 7 (zweimal vergeben): Umayyaden-Kalifat (11,1 Millionen Quadratkilometer)
Die Umayyaden-Ära war entscheidend für die Entwicklung der islamischen Kunst und Architektur. Elemente des byzantinischen und persischen Baustils wurden mit neuen Formen kombiniert, was in beeindruckenden neuen Bauwerken wie dem Felsendom in Jerusalem und der Großen Moschee von Damaskus (im Bild) zum Ausdruck kam.
Beide Gebäude, an deren Errichtung jüdische und christliche Handwerker beteiligt waren, wurden auf alten religiösen Stätten der Juden und Christen errichtet.
Platz 7 (zweimal vergeben): Umayyaden-Kalifat (11,1 Millionen Quadratkilometer)
Eine schwere Niederlage gegen die Byzantiner im Jahr 717 legte die Saat für den Niedergang der Umayyaden-Dynastie. Die Kritik an den Herrschern nahm zu und ab etwa 740 wurde offen rebelliert. Die Umayyaden bauten zum Schutz Wüstenburgen (wie das Qasr al-Hallabat im Bild), doch nach einer Reihe militärischer Rückschläge wurde der letzte Umayyaden-Kalif im Jahr 750 getötet. Die meisten Mitglieder der Umayyaden-Dynastie wurden nach dem Umsturz umgebracht, nur ein Zweig der Familie überlebte als Herrscher eines stark verkleinerten Königreichs in Spanien.
Platz 7 (zweimal vergeben): Abbasiden-Kalifat (11,1 Millionen Quadratkilometer)
Das Kalifat der Abbasiden trat die Nachfolge der Umayyaden an, nachdem sie diese 750 in der Schlacht vom Großen Zab besiegt hatten. Sie drückten der islamischen Welt ihren Stempel auf, indem sie die Hauptstadt nach Bagdad in Mesopotamien – dem heutigen Irak – verlegten.
Das Reich, das sie erbten, umfasste zwar nicht mehr Nordwestafrika und Spanien, aber dafür expandierten die Abbasiden nach Osten. Zu Beginn des 9. Jahrhunderts hatte das Abbasiden-Reich seine größte Ausdehnung erreicht und der damalige Kalif al-Ma'mūn gab zur Feier seiner Eroberungen den hier zu sehenden fein dekorierten Globus in Auftrag.
Platz 7 (zweimal vergeben): Abbasiden-Kalifat (11,1 Millionen Quadratkilometer)
Unter den Abbasiden entwickelte sich eine intellektuelle Blütezeit, die als das Goldene Zeitalter des Islam bekannt wurde. Gelehrte aus dem ganzen Reich fanden sich in einer staatlich geförderten Bibliothek in Bagdad namens Haus der Weisheit ein.
Schriftgelehrte übersetzten antike römische, griechische und persische Texte ins Arabische und zeichneten neue Entdeckungen auf. Muslimische Ärzte fanden neue Wege, Krankheiten zu behandeln. Wissenschaftler beschäftigten sich mit Physik, Chemie und Astronomie. Behilflich waren ihnen dabei Erfindungen wie das Astrolabium (im Bild), ein scheibenförmiges Instrument zur Berechnung von Sternpositionen.
Platz 7 (zweimal vergeben): Abbasiden-Kalifat (11,1 Millionen Quadratkilometer)
Nach 500 Jahren Herrschaft sah sich das geschwächte Abbasiden-Kalifat einem neuen, unerbittlichen Feind in Gestalt mongolischer Armeen aus Zentralasien gegenüber, die zunächst unter dem Kommando von Dschingis Khan standen.
Trotz hartnäckigem Widerstand wurde Bagdad 1258 schließlich von einem übermächtigen mongolischen Heer geplündert. Die Stadt wurde fast vollständig zerstört und der Kalif und seine Untertanen wurden getötet. In Bagdad sind nur noch wenige Relikte aus der Zeit des Abbasiden-Reichs erhalten. Ein Beispiel ist der Gelehrtenkomplex Mustansiriya Madrasa (im Bild), der seine charakteristischen Abbasiden-Gewölbe und -Bögen aus gebranntem Ziegelstein bewahrt hat.
Platz 6: Zweites französisches Kolonialreich (11,4 Millionen Quadratkilometer)
Frankreich hatte zwei Kolonialreiche. Das Erste mit Gebieten in Nordamerika ging in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts an Großbritannien verloren. Im 19. Jahrhundert folgte ein kolonialer Neustart, dieses Mal mit dem Fokus auf Afrika, Indochina (das heutige Südostasien) und den Südpazifik.
Nach dem verheerenden Deutsch-Französischen Krieg verdoppelten die französischen Machthaber ihre Anstrengungen in den 1870er-Jahren und zwischen den Weltkriegen hatte das französische Imperium seine Blütezeit. Damals brachte Frankreich Teile des heutigen Syriens, Libanons, Kameruns und Togos unter seine Kontrolle.
Platz 6: Zweites französisches Kolonialreich (11,4 Millionen Quadratkilometer)
Während sich die Siedler für das erste französische Kolonialreich in relativ unerschlossene Gebiete aufmachten, waren die Kolonien des Zweiten etablierte Nationen. Die Franzosen errichteten dort Gebäude im europäischen Stil wie das Opernhaus in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi, das hier auf einer Postkarte aus dem frühen 20. Jahrhundert zu sehen ist.
Von einem gleichwertigen kulturellen Austausch kann allerdings keine Rede sein. Frankreich sicherte sich die natürlichen Ressourcen seiner Kolonien und griff auch ansonsten einiges ab, wie z. B. Madagaskars königliche Juwelen, rituelle Masken aus dem Senegal und Skulpturen aus der Tempelstadt Angkor Wat in Kambodscha.
Platz 6: Zweites französisches Kolonialreich (11,4 Millionen Quadratkilometer)
Während des Zweiten Weltkriegs verlor Frankreich die direkte Kontrolle über weite Teile seines Kolonialreichs. In vielen Ländern wehrten sich die Menschen, als die Franzosen nach dem Krieg versuchten, ihre Autorität wieder zu etablieren.
Der algerische Unabhängigkeitskrieg und die damit verbundenen Gräueltaten führten 1958 zum Zusammenbruch der französischen Regierung. Gleichzeitig wurde der Kampf um die Zukunft Indochinas zu einem Stellvertreterkrieg der Supermächte innerhalb des Kalten Krieges und führte schließlich zum Vietnamkrieg. Als in Westafrika (wo diese Ruine aus der Kolonialzeit steht) auch die letzten Länder, die noch unter französischer Kolonialherrschaft standen, ihre Unabhängigkeit erklärten, gab es seitens Frankreich praktisch keinen Widerstand mehr.
Platz 5: Spanisches Kolonialreich (13,7 Millionen Quadratkilometer)
Christoph Kolumbus’ Atlantiküberquerung im Jahr 1492 leitete ein Zeitalter der Entdeckungen ein und begründete das Spanische Kolonialreich. Die spanische Expansion in die Neue Welt beruhte auf Waffengewalt, denn den Gewehren und Pistolen der Eroberer hatten die indigenen Völker Amerikas nichts entgegenzusetzen.
Ihre Anführer wurden zur Unterwerfung gezwungen, darunter auch die der Azteken- und Inka-Zivilisationen, während die Menschen von eingeschleppten europäischen Krankheiten heimgesucht wurden. Schon bald war ein Großteil der Neuen Welt unter spanischer Kontrolle, wie diese Karte von Südamerika aus dem Jahr 1582 zeigt.
Platz 5: Spanisches Kolonialreich (13,7 Millionen Quadratkilometer)
Die Spanier beuteten die Kolonien aufs Maximum aus und schickten Schiffe voller Gold über den Atlantik nach Hause. Diese Flotten waren ein attraktives Ziel für feindliche Nationen und Piraten, sodass nicht jedes Schiff wieder im heimischen Hafen landete.
Als sich die „Nuestra Señora de las Mercedes“ 1804 auf dem Rückweg von den Kolonien befand, wurde sie von einer britischen Kanonenkugel getroffen. Mit den Passagieren und Seeleuten gingen auch 500.000 Goldmünzen unter. Der Schatz wurde inzwischen geborgen und ist in einem Museum im spanischen Cartagena ausgestellt (im Bild).
Platz 5: Spanisches Kolonialreich (13,7 Millionen Quadratkilometer)
Als die Armeen Napoleon Bonapartes zu Beginn des 19. Jahrhunderts Spanien eroberten, brach das spanische Kolonialreich wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Seine südamerikanischen Besitzungen erlangten in den ersten 20 Jahren des 19. Jahrhunderts nach und nach die Unabhängigkeit von Madrid.
Das Erbe der spanischen Herrschaft ist in Mittel- und Südamerika allerdings noch heute überall präsent. Spanisch ist die vorherrschende Sprache, der Katholizismus die dominante Religion und fast die Hälfte der Bevölkerung Südamerikas ist europäischer Abstammung. Tausende von Kirchen aus der Kolonialzeit sind noch erhalten, darunter diese Kathedrale im argentinischen Córdoba.
Platz 4: Reich der Qing-Dynastie (14,7 Millionen Quadratkilometer)
Nach der mongolischen Yuan-Dynastie war die Qing-Dynastie – oder Mandschu-Dynastie – die zweite, die nicht von Han-Chinesen begründet wurde. Die Mandschu fielen aus dem Nordosten in China ein, stürzten die herrschende Ming-Dynastie und eroberten Peking im Jahr 1644. Im selben Jahr wurde Shùnzhì, der Sohn eines mandschurischen Fürsten, im Alter von sechs Jahren der erste Kaiser der neuen Qing-Dynastie.
Unter Shùnzhì, dessen Regentschaft in den Anfangsjahren von seinen Onkeln ausgeführt wurde, und seinen Nachfolgern dehnte sich das Reich auf die Äußere Mongolei, Tibet und die Region Xinjiang aus. Mit der Qing-Dynastie erreichte China die größte territoriale Expansion seiner Geschichte – vor allem unter Qianlong, dem vierten Kaiser der Qing-Dynastie, der ab 1735 über 60 Jahre herrschte.
Platz 4: Reich der Qing-Dynastie (14,7 Millionen Quadratkilometer)
In den Gebieten, die historisch gesehen zu China gehörten, regierten die Qing-Kaiser weiterhin mithilfe der seit langem bestehenden staatlichen Bürokratie. Diese wurde von Regierungsbeamten getragen, die spezielle Prüfungen ablegen mussten.
Neu eroberte Gebiete wurden gesondert von lokalen Herrschern kontrolliert, die ein gewisses Maß an Freiheit hatten. Um die beiden Systeme voneinander zu trennen, wurde die Migration zwischen dem alten China und den neuen Gebieten eingeschränkt.
Platz 4: Reich der Qing-Dynastie (14,7 Millionen Quadratkilometer)
Die Nachfolger Qianlongs, der 1799 starb, sahen sich im 19. Jahrhundert neuen Feinden gegenüber: Die europäischen Kolonialmächte bauten nun von der anderen Seite der Welt aus ihre Imperien auf – mit Ambitionen auf China.
Sie zwangen die Qing-Herrscher, eine Reihe von sehr unvorteilhaften Verträgen zu unterzeichnen. Dies führte zu Aufständen, die 1912 mit der Abdankung des sechsjährigen Kaisers Puyi endeten. Die hier zu sehende Verbotene Stadt in Peking wurde von einem royalen Palast zu einem Relikt des imperialen Chinas, das nie wieder von einem Kaiser bewohnt werden sollte.
Platz 3: Russisches Kaiserreich (22,8 Millionen Quadratkilometer)
Das Russische Kaiserreich wurde 1721 von Peter dem Großen ausgerufen, dem Zaren, der Russland auf Kosten Schwedens im Norden und des Osmanischen Reichs im Süden von einer Regionalmacht in ein Imperium verwandelte.
In den Folgejahren eroberte Russland neue Gebiete in Sibirien und überquerte die Beringstraße nach Nordamerika, was auf dieser Karte von 1775 zu sehen ist. Auf seinem Höhepunkt Ende des 19. Jahrhunderts umfasste das Russische Kaiserreich etwa ein Sechstel der gesamten Landfläche der Welt und herrschte über 125 Millionen Menschen.
Platz 3: Russisches Kaiserreich (22,8 Millionen Quadratkilometer)
Das Russische Kaiserreich war unter den europäischen Großmächten immer ein Außenseiter und das nicht nur aus geografischen Gründen. Die Zaren verglichen sich zwar mit ihren britischen und französischen Pendants, waren aber wohl eher die letzten absolutistisch herrschenden Monarchen in Europa.
Oppositionelle wurden rücksichtslos ausgemerzt. Einige Gegner entgingen allerdings dem Netz und im Jahr 1881 wurde Zar Alexander II. von Revolutionären getötet, als seine Kutsche durch die Straßen von Sankt Petersburg fuhr. Zu seinem Gedenken wurde an dieser Stelle die Auferstehungskirche errichtet (im Bild).
Platz 3: Russisches Kaiserreich (22,8 Millionen Quadratkilometer)
In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts wuchs der Widerstand gegen die Autokratie und die russischen Misserfolge im Ersten Weltkrieg waren mitverantwortlich für die zwei Revolutionen des Jahres 1917. Die darauf etablierte bolschewistische Regierung verlegte die Hauptstadt nach Moskau und verwandelte das Russische Kaiserreich in eine sozialistische Republik.
Der letzte Zar, Nikolaus II., wurde zusammen mit seiner Familie verschleppt und hingerichtet. Seine bevorzugte Residenz, der Alexanderpalast, verfiel. Nach einer Renovierung kann er seit 1997 als Museum besichtigt werden.
Platz 2: Mongolisches Reich (24 Millionen Quadratkilometer)
Das größte zusammenhängende Imperium der Weltgeschichte erstreckte sich von Europa im Westen bis zum Japanischen Meer im Osten und vom Polarkreis bis zum indischen Subkontinent.
Seine größte Ausdehnung erreichte das Mongolische Reich im Jahr 1279, als Kublai Khan China erobern konnte. Zu dieser Zeit brauchten die berühmten Botenreiter der Mongolen, die angeblich rund 322 Kilometer pro Tag zurücklegen konnten, mehr als einen Monat, um von einem Ende des Riesenreichs zum anderen zu gelangen.
Platz 2: Mongolisches Reich (24 Millionen Quadratkilometer)
Der Aufstieg der Mongolen begann mit einem Kriegsherrn namens Temüjin, der die Nomadenstämme der mongolischen Hochebene vereinigte und sich einen neuen Namen gab: Dschingis Khan.
Seine militärische Schlagkraft verdankte er seiner äußerst mobilen Armee aus berittenen Kriegern mit Pfeil und Bogen. Feinde, die sich nicht ergaben, wurden mit einer solchen Brutalität behandelt, dass es den Mongolen schnell den Ruf der Unbarmherzigkeit einbrachte. Viele kleinere Königreiche zogen es daher vor, zu kapitulieren, anstatt sich mit den mongolischen Kriegern zu messen.
Platz 2: Mongolisches Reich (24 Millionen Quadratkilometer)
Nach dem Tod des vierten Großkhans, Mongke, im Jahr 1259 zeigten sich Risse im Mongolischen Reich. Verschiedene Fraktionen wetteiferten um die Kontrolle, und obwohl Dschingis Enkel Kublai auf dem Papier bis zu seinem Tod im Jahr 1294 als Großkhan regierte, war das Reich bereits am Zerfallen.
Die entstandenen Teilreiche wurden nie wieder unter einem einzigen Herrscher vereint. Karakorum, das 50 Jahre lang die große Hauptstadt des Mongolischen Reichs war, verfiel. Heute befindet sich dort das Kloster Erdene Dsuu in der Zentralmongolei (im Bild).
Platz 1: Britisches Weltreich (35,5 Millionen Quadratkilometer)
Das Britische Weltreich war das größte Kolonialreich der Geschichte und vom 17. bis 20. Jahrhundert eine führende Weltmacht. Im Viktorianischen Zeitalter zwischen 1837 und 1901 waren die Briten besonders stolz auf ihr Empire und viele Schriftsteller dieser Zeit stellten die globale Herrschaft ihres Landes als eine modernisierende Kraft dar, die britische Werte in die ganze Welt trägt.
Die Realität sah oft ganz anders aus. Als diese Karte 1886 erstellt wurde, annektierte Großbritannien immer noch Gebiete in rasantem Tempo. So übernahm das britische Empire in den drei Folgejahrzehnten auch die Kontrolle über große Teile Afrikas. 1920 umfasste es sowohl etwa ein Viertel der damaligen Weltbevölkerung als auch ein Viertel der Landfläche der Welt.
Platz 1: Britisches Weltreich (35,5 Millionen Quadratkilometer)
Das Britische Weltreich basierte auf der Vormachtstellung auf hoher See. Großbritannien nutzte die königliche Marine (Royal Navy), um die Kontrolle über neue Länder zu erlangen und ein sehr gewinnbringendes globales Handelsnetz aufzubauen – oft auf Kosten der Bewohner kolonialisierter Länder.
Großbritannien wurde unter anderem durch die Ausbeutung natürlicher Ressourcen reich. Außerdem wurden wertvolle Schätze wie die Benin-Bronzen beschlagnahmt, die von britischen Truppen nach Großbritannien gebracht wurden, als sie 1897 den Königspalast von Benin zerstörten.
Platz 1: Britisches Weltreich (35,5 Millionen Quadratkilometer)
Der Zweite Weltkrieg, der Großbritannien trotz des Sieges in den Bankrott trieb, bedeutete den Anfang vom Ende des britischen Empires. In Indien errang Mahatma Gandhi 1947 durch seinen gewaltlosen Widerstand die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht. Bis 1967 hatten mehr als 20 ehemalige britische Territorien die Unabhängigkeit erklärt. Heute sind Stätten wie die britische Residenz im indischen Lucknow, einst Sitz des British High Commissioner (leitender Beamter), eine bröckelnde Erinnerung an ein vergangenes Zeitalter.
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